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Die Welt hat in diese Revolution eingegriffen, und diese Revolution hat die Welt verändert.
Als Japan 1941 den Angriff auf Pearl Harbor startete, begann sich das historische Fenster für ein anderes Ereignis zu öffnen: Seit Jahrzehnten hatten Indonesier für die Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Niederlande gekämpft, im August 1945 wurde sie endlich proklamiert. Doch es folgte ein mehrjähriger, brutaler Krieg. Diese Revolusi war in zweierlei Hinsicht Weltgeschichte: Sie ergab sich aus einem globalen Konflikt und hatte globale Signalwirkung. Denn Indonesien setzte sich an die Spitze der Dekolonisation, die bald auch Afrika erfasste und die politische Landkarte für immer veränderte. In Debatten um Kolonialverbrechen und die Rückgabe geraubter Kunstwerke beschäftigt sie uns bis heute. David Van Reybrouck hat jahrelang recherchiert und mit fast 200 Zeitzeugen gesprochen. Ihre Erinnerungen verknüpft er zu einer historischen Erzählung, deren Sog man sich kaum entziehen kann.
List of contents
Einleitung
»ETWA NICHT?«: Warum Indonesien Weltgeschichte geschrieben hat
DAS PUZZLE WIRD ZUSAMMENGESETZT: Niederländische Expansion in Südostasien (1605-1914)
DAS KOLONIALE POSTSCHIFF: Soziale Ordnung in einer sich wandelnden Welt (1914-1942)
»FLIEGEN, DIE DIE SALBE DES APOTHEKERS VERDERBEN«: Antikoloniale Bewegungen (1914-1933)
SCHWEIGEN: Die letzten Jahre des Kolonialregimes (1934-1941)
DIE ZANGE UND DER ÖLHAHN: Die japanische Invasion in Südostasien (Dezember 1941-März 1942)
DAS LAND DES ZUNEHMENDEN ZWANGS: Das erste Jahr der Besatzung (März-Dezember 1942)
»KOLONIALISMUS IST KOLONIALISMUS«: Mobilisierung, Hunger und wachsender Widerstand (Januar 1943-Ende 1944)
»SOLANGE UNSER BLUT NOCH HEISS IST«: Die turbulente Entwicklung hin zur Proklamasi (März 1944-August 1945)
»FREI! VON! ALLEM!«: Republikanische Gewalt und der britische Alptraum (August-Dezember 1945)
»EIN AKT DER BARMHERZIGKEIT«: Das »Britische Jahr« (Januar-November 1946)
IM NETZ GEFANGEN: Das »Niederländische Jahr« (November 1946-Juli 1947)
»INAKZEPTABEL, UNERTRÄGLICH UND UNFAIR«: Das »Amerikanische Jahr« (August 1947-Dezember 1948)
»EIN GROSSES LOCH, DAS NACH ERDE RIECHT«: Das Jahr der Vereinten Nationen (Dezember 1948-Dezember 1949)
IM MORGENLICHT: Die indonesische Revolution und die Welt nach 1950
Epilog
Dank
Zu den Quellen
Literatur
Anmerkungen
Ortsregister
Personenregister
Sachregister
About the author
David Van Reybrouck, geboren 1971 in Brügge, ist Schriftsteller, Dramatiker, Journalist, Archäologe und Historiker. 2011 gründete er die Initiative G1000, die sich in Belgien, den Niederlanden und in Spanien für demokratische Innovationen einsetzt.
Kongo. Eine Geschichte
wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem NDR Kultur Sachbuchpreis 2012, stand auf der SPIEGEL-Bestsellerliste und verschaffte Van Reybrouck internationale Anerkennung. Sein Buch
Gegen Wahlen. Warum Abstimmen nicht demokratisch ist
(Wallstein Verlag, 2016) erhielt europaweit große Aufmerksamkeit. Für
Revolusi. Indonesien und die Entstehung der modernen Welt
wurde Van Reybrouck mit dem Geschwister-Scholl-Preis 2023 ausgezeichnet.
Andreas Ecke hat Autoren wie Gerbrand Bakker, Saskia Goldschmidt und Ernest van der Kwast ins Deutsche übertragen. Er wurde mit dem Else-Otten-Übersetzerpreis und dem Europäischen Übersetzerpreis ausgezeichnet.
Summary
Die Welt hat in diese Revolution eingegriffen, und diese Revolution hat die Welt verändert.
Als Japan 1941 den Angriff auf Pearl Harbor startete, begann sich das historische Fenster für ein anderes Ereignis zu öffnen: Seit Jahrzehnten hatten Indonesier für die Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Niederlande gekämpft, im August 1945 wurde sie endlich proklamiert. Doch es folgte ein mehrjähriger, brutaler Krieg. Diese
Revolusi
war in zweierlei Hinsicht Weltgeschichte: Sie ergab sich aus einem globalen Konflikt und hatte globale Signalwirkung. Denn Indonesien setzte sich an die Spitze der Dekolonisation, die bald auch Afrika erfasste und die politische Landkarte für immer veränderte. In Debatten um Kolonialverbrechen und die Rückgabe geraubter Kunstwerke beschäftigt sie uns bis heute. David Van Reybrouck hat jahrelang recherchiert und mit fast 200 Zeitzeugen gesprochen. Ihre Erinnerungen verknüpft er zu einer historischen Erzählung, deren Sog man sich kaum entziehen kann.
Additional text
»Was nach der Lektüre dieses äußerst anregenden und meisterhaft formulierten Buches bleibt, ist nicht nur eine vertiefte Kenntnis spätkolonialer niederländischer Herrschaft und des Unabhängigkeitskrieges, sondern auch die Gewissheit, wie eng verwoben der Kolonialismus mit der Entstehung einer kapitalistischen globalen Ordnung ist.«
Report
»Weil der Historiker, der auch Essayist und Romanautor ist, mühelos in die Rolle des Reporters zu wechseln versteht, bezaubert auch sein neues Buch mit einer ernsthaften Lebendigkeit, die zum Markenzeichen des Autors geworden ist.« Jürgen Osterhammel Süddeutsche Zeitung 20221021