Description
Product details
Authors | Andreas Pflüger |
Publisher | Suhrkamp |
Languages | German |
Product format | Hardback |
Released | 04.10.2023 |
EAN | 9783518431504 |
ISBN | 978-3-518-43150-4 |
No. of pages | 448 |
Dimensions | 134 mm x 216 mm x 32 mm |
Weight | 558 g |
Subjects |
Fiction
> Suspense
> Crime fiction, thrillers, espionage
KGB, Kalter Krieg, Geheimdienst, Osteuropa, Berlin, Russland, Action, Thriller, entspannen, Spionage und Geheimdienste, BND, Spionage, Nordostdeutschland, Bundesnachrichtendienst, Zentralrussland, Glienicker Brücke, ca. 1945 bis ca. 1990 (die Zeit des Kalten Krieges), Kalte Kriege und Stellvertreterkonflikte, Operation Rubikon, Agentenaustausch, Top-Agentin, ca. 1980 bis ca. 1989, Periode des Kalten Krieges (ca. 1945 bis ca. 1990) |
Customer reviews
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Rasanter Agententhriller
Nina Winter ist eigentlich Analystin beim BND, wird dank ihrer exzellenten Russischkenntnisse zur Geheimagentin ausgebildet. Sie soll einen russischen Spion in Russland führen, mitten in den 1980er Jahren in der Hochzeit des Kalten Krieges. Sie erlebt in Russland eine gefährliche, aber auch glückliche Zeit. Bei dem Versuch, den hochrangigen russischen Spion bei einem Agentenaustausch nach Deutschland zu holen, eskaliert die Situation.
Andreas Pflüger erzählt diesen rasanten Spionage-Thriller rückwärts, er beginnt mit dem Agentenaustausch auf der Glienicker Brücke. Erst nach und nach erfährt man die ganze Geschichte, wie Nina Winter zu ihrer Arbeit als Geheimagentin kam und wie sie sich immer besser in ihre Situation einfindet. Ein spannendes Katz-und-Maus Spiel von Spionage und Gegenspionage, Bedrohung und Brutalität. Das Ganze findet statt vor historischen Fakten: es herrscht der Kalte Krieg, erst Breschnew, dann Andropov reagieren in Russland mit eiserner Hand, die Sowjetunion marschiert in Afghanistan ein und die Olympischen Spiele in Moskau werden boykottiert. Hier verbindet der Autor sehr geschickt Zeitgeschichte mit Fiktion.
Nina Winter macht eine starke Verwandlung durch, wird immer stärker von der unscheinbaren Analystin zur Vollblut-Agentin. Atemlos durchlebt man als Leser*in mit ihr Verfolgungsjagden, Überfälle, Boxkämpfe und bewundert ihre Kaltschnäuzigkeit.
Ein Agententhriller voller Action, der mir beim Lesen einiges an Konzentration abverlangt hat. Die vielen Begriffe und Abkürzungen halten ganz schön auf Trab, die eingestreuten russischen Begriffen machen den Hintergrund zudem gefühlt authentisch.
Einen Stern Abzug gebe ich dafür, dass die Verwandlung von Nina Winter mich manchmal ein bisschen zu sehr an James Bond erinnert hat und für einen Switch am Ende, der hier nicht verraten werden soll.
Eine absolute Empfehlung für Freunde des anspruchsvollen Agenten-Thrillers vor historischen Fakten. -
Raffiniertes Verwirrspiel
Mit „Wie Sterben geht“ hat der deutsche Thriller-Autor Andreas Pflüger einen hochspannenden, komplexen und bestens recherchierten Spionage-Krimi mit viel Action und knallharten Dialogen entworfen. Dabei geht seine stark-sensible Protagonistin und BND-Agentin Nina Winter durch ein packendes Katz-und-Maus-Spiel aus Spionage, Täuschung und Gegenspionage in den weltpolitisch turbulenten 1980er-Jahren.
Alles beginnt mit einem rasanten Einstieg im Winter 1983 mit einem hochspektakulären Agentenaustausch rund um KGB-Offizier und Doppelagenten Rem Kukura, Deckname „Pilger“, auf der Glienicker Brücke, der katastrophal aus dem Ruder läuft. Andreas Pflüger nimmt seine Leser*innen danach atmosphärisch dicht und wie in einer Zeitmaschine zurück nach 1980, als Nina als BND-Analystin Spionage-Informationen auswertet und auf Geheiß des russischen Top-Agenten „Pilger“ als Verbindungsführerin nach Moskau versetzt wird. Dort wird mit viel dicht geschilderter Ortskenntnis, klug-prägnanten Dialogen, faszinierenden Soundschnipseln der damaligen Zeit und den zeithistorischen Begebenheiten auf dem Zenit des Kalten Krieges Ninas faszinierende Entwicklung zur starken Agentenfrau, die ihren Schmerz bändigt, aufgezeigt und in welche Strudel aus Vertrauen und Verrat unter KGB-Überwachung sie rutscht. Als sie sich einen großen Feind macht, wird die Sache höchstgefährlich für Nina und auch hier muss sie sich zu wehren wissen.
Äußerst mitreißend, intensiv und brisant-aktueller denn je zeigt Pflüger einen Machtkampf der großen Mächte dieser Welt und was sie bereit sind, für ihren Sieg zu geben. Doch auch zwischenmenschlich entwickeln sich sensibel beobachtete Beziehungen auf dem Prüfstand und zwischen all den ergreifenden Ereignissen zwischen Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan, dem Boykott der Olympischen Spiele in Moskau sowie dem Nato-Doppelbeschluss zeichnet Pflüger im filmreifen und soghaften Nina-Winter-Universum das Mächtespiel im nervenaufreibenden Detail – jeder falsche Schritt könnte eine atomare Kettenreaktion herbeiführen.
Nach seiner brillanten Trilogie um die blinde Elitepolizistin Jenny Aaron zeigt Andreas Pflüger nun wieder auf hohem Niveau, welch ein wortgewaltiger und talentierter Krimithriller-Autor er ist – fesselnd, klug-lakonisch mit einer sehr scharfsinnig-geschliffenen, präzisen Sprache entführt er zudem auf bewegende, fiktionale Weise in zeithistorische Geschichte. -
Kalter Krieg - heiß serviert
Wenn sich ein Autor wie Andreas Pflüger dazu entscheidet, einen politisch aufgeladenen Agententhriller zu schreiben, der den Leser mitten in die paranoide Zeit des Kalten Krieges zurückwirft, dann ist schon davon auszugehen, dass "Wie Sterben geht" (trotz des tatsächlich eher ungelenken Titels) eine einmalige Erfahrung für Thrillerfans werden könnte. Und so kommt es dann eben auch. Überraschend ist das nicht, großartig irgendwie schon.
Mit sicherer Hand entwirft Pflüger ein wortgewaltiges und dennoch reduziertes Szenario im Jahr 1983, einer Zeit, in der der Kalte Krieg tatsächlich noch eiskalt war. Seine detaillierte Beobachtung des grauen und zweigeteilten Molochs Berlin atmet die ungemütliche Atmosphäre einer Welt im Zustand lauernder Anspannung, die sich nur hin und wieder in einem kurzen Gewaltexzess Luft macht und ansonsten durch die totale Abwesenheit jeglicher menschlicher Empathie frieren lässt. Das ist spannend zu lesen, gruslig-distanziert wie ein historischer Tatsachenbericht und dann wieder dynamisch und adrenalingetrieben in seinen sehr smart inszenierten Action-Szenen, die den Vergleich zu Hollywood-Storyboards nicht scheuen müssen. Dabei formuliert Pflüger bildhaft und dreckig, oftmals dem Chaos seiner eigenen Szenerie verpflichtet und damit so wenig vorhersehbar selbst für den erfahrensten Literaten, dass man ihm kleinere Ausrutscher gern durchgehen lässt. Erfrischend für einen deutschen Spannungsroman, der weder "nur" unterhalten möchte noch seine Leser mit aufgeblasener Moral aus dem Rückspiegel aufs rhetorische Glatteis führt. Einfach nur gut!
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