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Mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine ist die alte mitteleuropäische Angst zurück: Opfer der Großmächte zu werden. Anders als in Deutschland, von dessen Boden zwei Weltkriege ausgegangen sind, gab es in Warschau, Tallinn und anderswo kein Zögern. Nur wer selbst angegriffen und, wie Polen, sogar einmal ganz von der Landkarte getilgt wurde, versteht, dass militärische Selbstverteidigung gerechtfertigt ist. In ihrem luziden Essay beschreiben Karolina Wigura, Ideenhistorikerin, und Jaroslaw Kuisz, Politikwissenschaftler, wie der heutige Krieg historische Traumata reaktiviert; warum Warschau eine Führungsrolle in der europäischen Verteidigungspolitik übernimmt, obwohl die Regierungspartei PiS die EU als Bedrohung der eigenen Souveränität beschwört.
About the author
Karolina Wigura und Jarosław Kuisz leiten die polnische Online-Wochenschrift Kultura Liberalna. 2023 erschien der vielbeachtete Band Posttraumatische Souveränität. Sie leben mit ihren Kindern in Berlin und Warschau.
Karolina Wigura und Jarosław Kuisz leiten die polnische Online-Wochenschrift Kultura Liberalna. 2023 erschien der vielbeachtete Band Posttraumatische Souveränität. Sie leben mit ihren Kindern in Berlin und Warschau.
Stephan Gebauer arbeitet seit mehr als zwanzig Jahren als freier Übersetzer. Für Suhrkamp/Insel übersetzte er unter anderem Werke von Paul Mason, Quinn Slobodian, Branko Milanović und Sebastian Smees Kunst und Rivalität ins Deutsche.
Additional text
»Posttraumatische Souveränität und der Begriff des Traumas, wie Kuisz und Wigura ihn hier einführen, dienen vor allem dazu, die andauernden Missverständnisse zwischen Westeuropa und Ostmitteleuropa zu erklären. Dafür ... eignen sie sich hervorragend.«
Report
»Wigura und Kuisz bringen in dem Essay ... einen bedeutsamen Aspekt in die Debatte ein, der ostmitteleuropäische Einstellung und Politik gegenüber Russland im Ukraine-Krieg verstehbar macht.« Jan Opielka Berliner Zeitung 20240930