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Der Text des Sirach-Buches liegt in verschiedenen sprachlichen Fassungen vor (hebräisch, griechisch, lateinisch, syrisch), die in einem komplizierten Abhängigkeitsverhältnis stehen und deren synoptischer Vergleich aufwendig ist. Es stellt deshalb seit langem ein Desiderat der Forschung dar, die unterschiedlichen sprachlichen Fassungen sowie deren Übersetzungen in einer Synopse zur Darstellung zu bringen. Damit soll für künftige Forschungen ein Hilfsmittel zur Verfügung stehen, das textkritische, sprachgeschichtliche, textgeschichtliche und theologische Fragestellungen des Sirach-Buches leichter und effizienter bearbeiten lässt. Darüber hinaus lassen sich so philosophie-, religions- und kulturgeschichtliche Aspekte wesentlich präziser als bisher möglich erschließen. Der jüdische Lehrer Jesus Sirach (Ben Sira) hinterließ um 200 v.Chr. ein Weisheitsbuch in hebräischer Sprache. Es wurde noch im 2. Jh. v.Chr. ins Griechische übersetzt und wurde später Teil der Septuaginta. Übersetzungen ins Lateinische (2./3. Jh. n.Chr.) und ins Syrische (3. Jh. n.Chr.) folgten. Obwohl es manche rabbinische Gelehrte wie eine heilige Schrift zitierten (z.B. Sir 3,21f. in bHag 13a; yHag 77c), fand der hebräische Text keinen Eingang in die Hebräische Bibel.Das eine Fülle kultur- und religionsgeschichtlicher Beziehungen sowie Spannungen zwischen jüdischer Tradition und hellenistischer Modernisierung widerspiegelnde Werk hat seit der Antike eine breite, komplizierte Überlieferungsgeschichte erlebt, die zugleich seine umfangreiche, bis in die Gegenwart reichende Wirkungsgeschichte reflektiert.Das Werk bietet neben den ursprachlichen Texttraditionen eine vollständige Übersetzung. Außerdem sind in diesem Werk textkritische Ausführungen zu weiteren relevanten Texttraditionen aufgeführt und übersetzt. Die Übersetzungen sind, soweit das möglich war, konkordant.Das Werk wurde erarbeitet von Heinz-Josef Fabry, Bonifatia Gesche, Ingeborg Hartung, Gerhard Karner, Wolfgang Kraus, Christoph Kugelmeier, Christian Lustig, Gabriel Rabo, Frank Ueberschaer, Jürgen Wehnert und Burkard M. Zapff.
About the author
Wolfgang Kraus ist Professor em. für Neues Testament an der Universiät des Saarlands, Saarbrücken.Dr. theol. Heinz-Josef Fabry ist Professor em. an der Kath.-theol. Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.Dr. theol. Burkard M. Zapff ist Professor für Altes Testament an der Theologischen Fakultät der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.Dr. phil. Bonifatia Gesche ist Mitarbeiterin im Vetus-Latina-Institut in Beuron und Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal..Ingeborg Hartung hat für die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften medizinische Handschriften Galens in Altgriechisch kollationiert und studierte während der Erstellung der Synopse evangelische Theologie und Altphilologie.Gerhard Karner, Akad. Oberrat Dr., ist Dozent für Biblisches Hebräisch am Fachbereich Theologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.Christoph Kugelmeier, Prof. Dr., ist außerplanmäßiger Professor an der Universität des Saarlandes.Christian Lustig, Dr. phil., ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Historische und Systematische Theologie und am Projekt „Karl Barth - Edition der Vorträge und kleineren Arbeiten 1937–1939“ an der UdS.Gabriel Rabo, Dr. theol., war bis 2021 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Katholischen Universität Eichstätt im Projekt Polyglotte Textsynopse des Weisheitsbuches Ben Sira.Frank Ueberschaer, Prof. Dr., ist Professor für Exegese und Theologie des Alten Testaments an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.Jürgen Wehnert, Prof. Dr., ist Lehrbeauftragter für Neues Testament an der Universität Göttingen und Pastor i.E. der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers.