Description
Product details
Authors | Heather Marshall |
Assisted by | Sabine Längsfeld (Editor), Sabine Längsfeld (Translation) |
Publisher | Arche Verlag |
Original title | Looking For Jane |
Languages | German |
Product format | Hardback |
Released | 13.07.2023 |
EAN | 9783716000007 |
ISBN | 978-3-7160-0000-7 |
No. of pages | 432 |
Dimensions | 150 mm x 46 mm x 216 mm |
Weight | 576 g |
Subjects |
Fiction
> Narrative literature
> Contemporary literature (from 1945)
Adoption, Feminismus, Menschenrechte, Kanada, Frauenrechte, Familienleben, Elternschaft, Selbstbestimmung, Mutterschaft, Mutterliebe, Abtreibung, auseinandersetzen |
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Aufwühlender Roman über ein wichtiges Thema
In ihrem Debütroman "Frag nach Jane", in dem es um das zentrale Thema Selbstbestimmte Mutterschaft geht, erzählt die kanadische Autorin Heather Marshall in drei Handlungssträngen, die am Ende zusammengeführt werden, die Geschichte dreier Frauen.
Toronto 1960: Die junge Evelyn Taylor erwartet von ihrem verstorbenen Verlobten ein Kind. Sie wird von ihrem Vater in das Sankt Agnes-Heim gebracht, einem Heim für ledige Mütter, das von Nonnen geführt wird. Dort macht man ihr klar, dass ihr Kind nach der Geburt an ein Ehepaar zur Adoption gegeben wird. Evelyn erlebt eine traumatische und leidvolle Zeit im Heim, ist Schikanen ausgesetzt und sämtlicher persönlicher Freiheiten beraubt. Später absolviert sie ein Medizinstudium. Neben ihrer Tätigkeit als Hausärztin hilft sie verzweifelten Mädchen und Frauen, die ungewollt schwanger geworden sind. Sie führt Schwangerschaftsabbrüche durch und schließt sich dem illegalen Abtreibungsnetzwerk "Jane" an.
Toronto 1979: Die 18-jährige Nancy begleitet ihre Cousine Clara, die ihr sehr nahesteht, zu einer Abtreibung. Ein Jahr später, sie lebt inzwischen nicht mehr bei ihren Eltern, erhält sie von ihrer demenzkranken Großmutter einen Hinweis und hat Grund zu der Annahme, dass ihre Eltern nicht ihre leiblichen Eltern sind. Wenige Jahre später wird auch Nancy ungewollt schwanger und sucht auf Vermittlung von "Jane" Evelyn Taylor auf. Zwei Jahre später schließt sie sich dem Netzwerk an.
Toronto 2017: Angela, die Leiterin eines Antiquitätenladens, und ihre Frau Tina wünschen sich ein Baby. Das Kinderzimmer ist bereits eingerichtet, doch Angela hatte nach mehreren Kinderwunschbehandlungen Fehlgeburten. In einer Kommode findet sie den Brief einer ihr unbekannten Mutter an ihre Tochter, in der sie dieser offenbart, dass sie nach ihrer Geburt adoptiert wurde. Der Brief stammt aus dem Jahr 2010, und Angela begibt sich auf die Suche nach der rechtmäßigen Empfängerin.
Heather Marshall beschreibt in schönem Sprachstil und mit sehr viel Empathie die Schicksale der drei Frauen. Dabei verflechten sich ganz langsam die Handlungsstränge miteinander. Die Autorin zeichnet die starken Figuren absolut authentisch und bildhaft, und sie lässt uns tief in ihre Gedanken- und Gefühlswelt blicken. Einen Handlungsschwerpunkt bildet Evelyns Leben. Wir begleiten sie ab dem Jahr 1960 und erleben ihren Aufenthalt im Heim für ledige Mütter und die unnachgiebige Härte, mit der sie dort von den Nonnen behandelt wird. Das geht unter die Haut und ist oft nur schwer zu ertragen.
Das emotionale Buch, in dem außer Abtreibung auch Adoption und unerfüllter Kinderwunsch thematisiert werden, hat mich vom Beginn bis zum überraschenden Ende gefesselt, es hat mich zu Tränen gerührt, aber auch wütend gemacht. Sehr lesenswert ist auch das Nachwort der Autorin, in dem sie u.a. das System der Entbindungsheime und der Netzwerke beschreibt und ihrer Enttäuschung über die Aufhebung des Roe-Urteils im Jahr 2022 Ausdruck verleiht.
Absolute Leseempfehlung von mir für diesen zutiefst berührenden Roman über ein wichtiges Thema!
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