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Misst man die Bekanntheit mittelalterlicher Ritterepen an der Anzahl überlieferter Codices, dann war Wolframs »Willhalm« fast so beliebt wie sein »Parzival«. Was aber die künstlerische Ausstattung deutscher Ependichtungen betrifft, überragt der »Willehalm« alle anderen Werke. Der Aufwand war derart hoch, dass einige Exemplare aus Zeit- oder Geldmangel nicht fertig-gestellt werden konnten. Von den wenigen erhaltenen, illuminierten Willehalm-Ausgaben ist der Codex Vindobonensis 2670 der einzige mit vollständigen Bilderzyklen zu allen drei Teilen dieser Sammelhandschrift: der Willehalmdichtung des Ulrich von dem Türlin, Wolframs Willehalm und dem Rennewart aus der Feder Ulrichs von Türheim. Zwischen den ersten beiden Teilen finden sich noch zwei kleine Werke des Strickers. Die insgesamt 117 Miniaturen sind mit kräftigen Deckfarben auf poliertem Goldgrund ausgeführt. Als Bildthemen sind mit Vorliebe Momente des religiösen oder des höfischen Zeremoniells ausgewählt worden, dadurch bieten uns die Miniaturen über den Genuss der dekorativen Gestaltung auch eine reiche Information über die Kultur und Sitten desMittelalters. Misst man die Bekanntheit mittelalterlicher Ritterepen an der Anzahl überlieferter Codices, dann war Wolframs 'Willehalm' fast so beliebt wie sein 'Parzival'. Was aber die künstlerische Ausstattung deutscher Ependichtungen betrifft, überragt der 'Willehalm' alle anderen Werke. Der Aufwand war derart hoch, dass einige Exemplare aus Zeit- oder Geldmangel nicht fertiggestellt werden konnten. Von den wenigen erhaltenen illuminierten Willehalm-Ausgaben ist der Codex Vindobonensis 2670 die einzige mit einem vollständigen Bilderzyklus zu allen drei Teilen dieser Sammelhandschrift: - der Willehalmdichtung des Ulrich von dem Türlin, - Wolframs Willehalm und dem - Rennewart aus der Feder Ulrichs von Türheim. Zwischen den ersten beiden Teilen finden sich noch zwei kleine Werke des Strickers. Die insgesamt 117 Miniaturen sind mit kräftigen Deckfarben auf poliertem Goldgrund ausgeführt. Als Bildthemen sind mit Vorliebe Momente des religiösen oder des höfischen Zeremoniells ausgewählt worden, dadurch bieten uns die Miniaturen über den Genuss der dekorativen Gestaltung auch eine reiche Information über die Kultur und Sitten des Mittelalters.
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Wolfram von Eschenbach, um 1200. Der Epiker und Lyriker bezeichnet sich selbst als Ritter, die Herkunft aus Eschenbach (heute Wolframs-Eschenbach) südöstlich von Ansbach in Franken gilt als wahrscheinlich. In seinen Werken nimmt er u. a. Bezug auf die Herren von Dürne (Sitz: Burg Wildenberg bei Amorbach), auf die Grafen von Wertheim und v. a. Landgraf Hermann I. v. Thüringen, die zu seinen Mäzenen gehörten. W. war in erster Linie Epiker, wenn ihn auch seine Tagelieder als Lyriker von Rang ausweisen.