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Ein Mann wirbt um eine Frau, jahrelang, an verschiedenen Orten, zu verschiedenenZeiten - immer wenn sie ihn erhören will, macht er sich aus dem Staub.Oder: Ein Industrieller, der gerade mit seiner Frau Streit hat, ein ihnen kaumbekannter Schriftsteller und seine von ihrer Figur besessene Freundin, einegelangweilte Dame mittleren Alters und ein Pilot mit kompliziertem Charakterbrechen sonderbar heiter zu einer Reise auf. Die Maschine zerschellt in 1742Meter Höhe. Oder: Eine Frau hat nach sechs Jahren ihren Geliebten verlassenund wundert sich, dass alle Freunde sie zu trösten versuchen.Was Antonionis scheinbar flüchtige Eindrücke miteinander verbindet, ist derfilmische Blick: Eine kleine Geste, ein karger Dialog entwickeln sich in seinerImagination zu einer Geschichte, die vielleicht so oder auch anders ausgehenkönnte. Sie fordern den äußersten Freimut des Lesers, der jederzeit das Buchzuklappen und einen eigenen Gedanken aufschlagen kann.
Report
"In diesen Episoden geht es um jenes flüchtige Ding, das sich umso sicherer verflüchtigt, je verzweifelter man es zu packen versucht: die Liebe. Also auch um Begierde und Verführung, Blindheit und Hingabe, Verweigerung und Verrat. Paare, die nicht zusammenfinden oder sich trennen. Und weil sonst wenig passiert, bleibt viel Zeit, ihren Empfindungen nachzuspüren." Michael Althen, Süddeutsche Zeitung