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Gelungener Justizkrimi
Da ich bereits die ersten beiden Teile der Reihe um den Strafverteidiger Rocco Eberhardt gelesen hatte und sehr gut fand, habe ich mich sehr gefreut, dass Michael Tsokos und Florian Schwiecker nun mit „Die letzte Lügnerin“ wieder für eine Fortführung sorgen.
Im aktuellen Fall steht der Bausenator Dieter Möller, dem im Nachgang eines geleakten Videos zu illegalen Immobiliendeals plötzlich ein Mord vorgeworfen wird. Und was hat Roccos Vater mit der Geschichte zu tun?
Obwohl der Schreibstil eher sachlich und aufgeregt ist, wird schon von Beginn an die Spannung gut aufgebaut und man ist schnell in dem sehr aktuellen Thema der Wohnungsknappheit und den Verwicklungen der Story. Die Kapitel sind eher kurz gehalten, was die Spannung zusätzlich verstärkt. Auch die Perspektivwechsel sind sehr gut gestaltet und lassen den Leser eher tiefer in die Story eintauchen als ihn/sie zu verwirren, wie das ja bei einigen Büchern leider auch der Fall ist. Besonders gut finde ich sowohl an diesem Teil wie auch an der gesamten Reihe, dass man die jeweils anderen Teile gelesen haben kann, aber nicht muss. Wirklich ein gelungener Justizkrimi! -
Aktuell
Rocco Eberhardt hat einen neuen Fall. Er vertritt einen ehemaligen Berliner Bausenator, dem ein Mord vorgeworfen wird. Doch Rocco hat ein komisches Gefühl und glaubt an die Unschuld seines Mandanten. Auf der anderen Seite befürchtet er allerdings, dass in die Geschichte auch sein Vater verwickelt ist, denn es geht um mehrere Millionen und viele Immobilien...
Das Buch ist der dritte Teil der Reihe um Rocco Eberhardt und seine Gerichtsverhandlungen und zeichnet sich wiederum durch absolute Aktualität aus. Die Spannung ist auch hier nicht durchgehend super hoch, aber immer vorhanden. Das Besondere an dieser Reihe ist, dass zwei Profis über etwas schreiben, was sie gut können. In dem Fall kommt noch dazu, dass hier die Kompliziertheit von Immobiliensachen einfach und verständlich erklärt wird. Auf diese Art versteht man, welche Fehler in Berlin (aber anderswo auch) gemacht wurden und gemacht werden und man erkennt, welche Interessen dahinter stehen, dass sich möglichst wenig an der Situation ändert. Gleichzeitig werden aber auch Lösungswege aufgezeigt. Normalerweise müsste man das Buch vielen Politikern als Pflichtlektüre geben. Erschreckend ist, dass in vielen Bereichen absolute Amateure über die Geschicke von Stadt, Land oder Bund entscheiden. Das macht für mich den Reiz dieser Reihe aus, daher eine absolute Leseempfehlung. -
Die Auswirkungen der Immobilienkrise
Auch der dritte Teil dieser Reihe wirft uns wieder sofort in das Geschehen hinein: Ein Video, welches den Berliner Bausenator bei anscheinend dubiosen Geschäftsabschlüssen zeigt, macht die Runde und beendet dessen politische Karriere. Kurz darauf bekommt auch der technisch für dieses Video Verantwortliche seine Quittung – als dieser damit prahlt das Video aufgenommen zu haben, wird er tot aufgefunden. Alles deutet auf den Bausenator als Täter hin, als Rocco Eberhardt dessen Mandat übernimmt.
Was mir als erstes an dem Buch auffiel ist, dass es im Vergleich zu den Vorgängern recht dünn ist. Die Kapitel sind, allerdings wie gewohnt, recht kurzgehalten, was einen nur so durch die Geschichte rasen lässt. Der Fall an sich ist wieder hochaktuell und beleuchtet korrupte Politik sowie die drastischen Probleme der momentanen Immobilienlage. Die Szenen im Gerichtssaal waren wie immer super spannend. Wie Rocco die Verteidigungsstrategie aufbaut, mit den anderen Akteuren spielt und seine Etappensiege erringt, hat einen mitfiebern lassen. Genauso war es auch bei Roccos kongenialem Counterpart Justus Jarmer. Gerade da man weiß, dass die Erkenntnisse welcher dieser aus seinen Autopsien erlangt, Hand und Fuß haben, sind diese umso spannender und bleiben im Gedächtnis.
Es wird auch in diesem Band wieder des Öfteren erwähnt, dass Serien und Filme juristische oder rechtsmedizinische Sachverhalte übertrieben und verfälscht darstellen, um das Publikum zu fesseln und mehr Wahrheitsgehalt vertragen würden – das mag wohl wahr sein, allerdings ist der Ausgang des Verfahrens, um das es hier geht, wohl auch mehr als filmreif und im wahren Leben eher nicht an der Tagesordnung.
Trotzdem war es eine gute Mischung aus Fakten und Fiktion, die durchgehend spannend zu lesen war. Besonders interessant fand ich die Figur der Hauptkomissarin Hardenberg, von deren Geschichte ich immer noch hin und hergerissen bin. Falls es einen nächsten Teil gibt, darf das Privatleben von Rocco Eberhardt und Justus Jarmer gerne wieder etwas mehr Platz einnehmen.
Das Buch kann allen Fans der Reihe empfohlen werden und kann meiner Meinung nach mit dem Vorgänger mithalten und den ersten Band übertreffen. Allerdings kann das Buch auch unabhängig von den Vorgängern gelesen werden, da immer wieder die vorangegangene Geschichte aufgegriffen wird und auch gar keinen sehr großen Platz – anders als der Cliffhanger aus Band 2 suggerierte – einnimmt.
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