Description
Product details
Authors | Sasa Stanisic, Saša Stanišić |
Assisted by | Regina Kehn (Illustration) |
Publisher | Carlsen |
Languages | German |
Age Recommendation | ages 11 to 14 |
Product format | Hardback |
Released | 27.04.2023 |
EAN | 9783551652041 |
ISBN | 978-3-551-65204-1 |
No. of pages | 192 |
Dimensions | 162 mm x 22 mm x 216 mm |
Weight | 484 g |
Illustrations | Gelb/Schwez |
Subjects |
Children's and young people's books
> Children's books up to 11 years of age
für weiterführende Schulen, empfohlenes Alter: ab 10 Jahre, In Bezug auf Neun- bis Zwölfjährige, kinderbuch mut, Kinderbuch anders sein, JUVENILE FICTION / Social Themes / Bullying, JUVENILE FICTION / Social Themes / Dating & Relationships, kinderbuch selbstbewusstsein, kinderbuch angst, JUVENILE NONFICTION / Social Issues / Emotions & Feelings, JUVENILE FICTION / Diversity & Multicultural, Vielfalt Kinderbuch, Abenteuer Buch Kinder ab 10, Kinderbuch Diversität, Buch Mobbing Kinder, Buch anders sein Kinder, Buch Außenseiter |
Customer reviews
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Hat mich nicht abgeholt
Saša Stanišić behandelt in seinem Buch ein nicht nur wichtiges, sondern leider immer noch aktuelles Thema - Mobbing. Vor allem die Perspektive eines Außenstehenden auf Mobbing birgt hier eine Besonderheit. So ist Kemi - Stanišićs Hauptfigur - weder Täter noch Opfer. Man erfährt das Geschehen also aus der Sicht eines passiven Teilnehmers. Wie auch viele andere schaut Kemi weg, wenn Jörg wieder einmal gemobbt und schikaniert wird - er möchte schlichtweg nichts damit zu tun haben. Doch im Laufe der Handlung schaut Kemi immer genauer hin und analysiert nicht nur die anderen Kindern, sondern auch die Erwachsenen (die ebenfalls wegschauen). Und ganz nebenbei muss der Protagonist auch noch seine eigene Angst überwinden.
Eben dieser Weg zum Überwinden der eigenen Ängste, aber auch dem Einstehen für andere ist durchzogen von traurigen, aber auch humorvollen Passagen. So beschreibt im 6. Kapitel eine urwitzige Szene, in der Kemi mit Hirschen zusammen Fifa spielt und mit ihnen zusammen Erdbeeren mit Sahne isst. Er beschreibt aber auch die zahlreichen Schikanen und Piesackereien gegenüber Jörg. Vor allem aber die Sprache sticht bei 'Wolf' heraus. So werden vor allem Neologismen genutzt: gepuddingt, Wurzeln stolpern mich, andersiger. Letztes Wort verwendet Stanišić immer wieder als Beschreibung für Jörg. Für denjenigen, der anders ist als die anderen. So "anders", dass es einer Steigerung benötigt.
Stanišić versucht also mit Witz und vielen Neologismen dem Thema Mobbing einen anderen Blickwinkel, einen, auf den man sonst eher weniger achtet, zu geben. Nämlich den des passiven Beobachters.
Und obwohl ich immer mal wieder geschmunzelt oder mitfühlend dagesessen habe, konnte mich das Buch nicht vollends abholen. Irgendwas hat mir gefehlt. Irgendwas hat mir nicht gefallen. Vielleicht die Abstraktheit? Vielleicht das 'Nicht-Greifen-Können' der Charaktere? Vielleicht der 'Wolf', der einfach irgendwie nicht recht in das Geschehen passen wollte? Ich weiß es nicht.
Für mich leider kein lohnenswertes Buch. Und mit Blick auf die Zielgruppe: die Sprache und die doch teils versteckten Botschaften, die erst entziffert werden müssen, lassen das Buch meiner Meinung nach zu kompliziert und zu komplex für Kinder erscheinen. Sie werden (vermutlich) wohl auch die Witze kaum nachvollziehen können.
Ich sehe, was Stanišić mit seinem Buch erreichen wollte und finde den Grundgedanken (mutig sein, für andere einstehen und tolerant sein) unheimlich toll und wichtig. Leider kam dies für mich jedoch nicht so rüber, wie erhofft. Für jeden, der über ein etwas wirres und nicht eindeutiges Geschehen hinwegsehen kann, ist das eine tolle und einfühlsame Geschichte, die es wert ist gelesen zu werden. -
Mobbing
Zum Buch:
Kemi wird von seiner Mutter im Ferienlager angemeldet. Er will da überhaupt nicht hin, er ist ein Junge, der sich schwierig anpasst und lieber seine Ruhe hat. Er muss aber trotzdem hin, für seine Mutter.
Im Ferienlager trifft er Jörg, der auch anders ist. Kemi beobachtet wie Jörg immer mehr gemobbt wird und will etwas dagegen tun.
Meine Meinung:
Mobbing ist heutzutage leider ein allgegenwärtiges Thema und kann nicht oft genug behandelt werden. So ging es auch in diesem Buch um Mobbing und ums anderssein, auch wenn der Autor dafür ein ganz eigenwilligen Wort benutzt, andersig.
Der Schreibstil ist gut zu lesen und dem Alter des Zielpublikums angepasst, die Überschriften der Kapitel sind immer sehr einfallsreich. Zusätzlich gibt es immer wieder Illustrationen, die das Gelesene noch zusätzlich unterstützen.
Das Buch hat eine wichtige Botschaft, die, wie schon mal erwähnt, nicht oft genug zum Thema gemacht werden kann. Ich fand es jedenfalls sehr lesenswert.
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Ein anderes Jugendbuch
Kemi ist Teil einer Gruppe im Ferienlager und da gibt es auch noch Jörg, den Außenseiter, den Kemi bereits aus der Schule kennt. Nur diesmal lässt Kemi es nicht zu das Jörg gemobbt wird.
Ich war neugierig auf das Buch, gerade Mobbing kann nicht oft genug thematisiert werden.
Die Erzählperspektive finde ich außergewöhnlich. Es wird von einem Ich-Erzähler erzählt, der nie namentlich genannt wird und auch nicht der Protagonist ist. Daher finde ich es ein wenig schwierig zu lesen und bin mir nicht sicher ob es bei Jugendlichen wirklich ankommt.
Aber wie bei jedem Mobbing gibt es Mitläufer und es gibt welche die lieber wegschauen als etwas zu unternehmen. Vom Thema her finde ich es ein sehr wichtiges Buch und es sollte auch auf jeden Fall gelesen werden.
Mich hat das Buch jedenfalls sehr gut unterhalten, ich fand es wichtig und auch humorvoll, ich mochte das Thema, aber ich kann mir dennoch vorstellen das es für jüngere LeserInnen nicht einfach zu lesen ist. Daher, durchhalten lohnt sich.
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Inspirierend anders
Wenn man sich allein das Cover dieses Jugendromans mal anschaut, wird gleich klar, dass sich "Wolf" vom Einheitsbrei abhebt. Und ich meine das durchaus positiv: Das in schwarz und gelb gehaltene Cover mit der toll gemachten Typo ist einfach ein Hingucker. Das Besondere und der Coverstil setzen sich dann auch im Inhalt fort: Hier habe ich mich über die vielen außergewöhnlichen Illustrationen in schwarz-gelb gefreut, die eine tolle Ergänzung zum Text waren.
Und darum geht's: Der namenlose Protagonist muss ein Ferienlager besuchen, worauf er so gar keine Lust hat. Das liegt weniger an seinem Klassenkameraden Jörg, der schon in der Schule immer ziemlich viel einstecken muss, sondern eher an Marko und den Dreschke-Zwillingen, deren Name irgendwie Programm ist - sie prügeln und mobben halt gerne andere.
Das Buch ist aus Sicht des namenlosen Protagonisten erzählt und nimmt den Leser mit in dessen aufgewühlte Gefühlswelt. Die Entwicklung, die er durchmacht, ist spannend zu beobachten und die geschilderten Charaktere treten klar vor Augen. Der Erzählstil ist für ein Kinder- bzw. Jugendbuch erstaunlich tiefgründig und als Erwachsener nimmt man alles sicher noch etwas anders auf. Insgesamt hat mir "Wolf" sehr gut gefallen und ich gebe einen klaren Daumen nach oben. -
Andersiger sein und gemacht werden
Der erste Roman für Kinder von Saša Stanišić erzählt vom Dazugehören und Nichtdazugehören, von Außenseitern und Freundschaft.
Die typische Gruppendynamik in Schulklassen und Ferienlagergruppen ist sehr einfühlsam beobachtet und beschrieben, und unter den Charakteren und Verhaltensweisen der Jugendlichen gibt es sehr viel aus eigener Erfahrung wiederzuerkennen.
Auch die verschiedenen Erwachsenen in ihrer Beziehung zum Erzähler Kemi und zu Jugendlichen im Allgemeinen sind fantastisch dargestellt. Kemis eigene, jugendliche Stimme, Redeweise und Sicht auf die Ereignisse sind sehr gelungen und wirken nachvollziehbar und sympathisch.
Meiner 12-jährigen Tochter ist allerdings in der Handlung des Buches zu wenig passiert. Obwohl oder gerade weil sie auch selbst etwas ein Außenseiter ist, war ihr die Geschichte zu nah an der alltäglichen Realität, wohingegen sie sich beim Lesen lieber in aufregendere Geschichten begibt. Von der Idee und dem Wort "andersiger" war sie jedoch sofort schwer beeindruckt.
Tatsächlich spielt sich der Schwerpunkt der Handlung in zwischenmenschlichen Situationen, Dialogen und Gedanken ab. Auch die Symbolik des Wolfes ist bei meinen beiden Kindern nicht so richtig gelandet. Meine 11-jährige Tochter mochte die Geschichte trotz einiger Verwirrung um Hirsche und Wölfe, die sie schwer einordnen konnte. Für mich können Kinder aber durchaus auch beim Lesen herausgefordert werden und den verschiedensten Ideen und Ausdrucksformen begegnen, somit würde ich der Altersempfehlung zustimmen.
Für mich als erwachsene Leserin ist "Wolf" jedenfalls sehr stark erzählt. Zum einen in seiner vordergründigen Thematik, "Das Gesagte aller Ferienlager. Die Geheimnisse aller Ferienlager. Die Freuden, die Ängste, die Splitter im Finger. Das Heimweh. Die Unsicherheiten." - eine Woche fürs Erwachsenwerden. Aber vor allem auch in seiner wunderbaren Sprache.
Die Illustrationen von Regina Kehn gefallen mir in ihrer Bildsprache und der Farbgebung in gelb, schwarz und weiß ausgesprochen gut. Sie fangen die Charaktere und die Stimmung sehr gut ein, sind abwechselnd beschreibend mit witzigen Details und sehr symbolisch und tiefgründig. Einzelne Abbildungen würde ich mir tatsächlich auch einrahmen wollen.
Einzig das Layout hätte ich mir stellenweise ein bisschen passender gewünscht, etwa in Bezug auf die betreffende Textstelle oder so, dass eine doppelseitige Illustration nicht mitten in einem Satz steht.
Eine Geschichte, die vor allem eine menschliche Botschaft über das Zusammenleben erzählt, über Mobbing, Ausgrenzung, über Wut und Mut und die Überwindung von Angst, über Akzeptanz und das Füreinandereinstehen, aber vor allem auch das Zu-Sich-Selbst-Stehen, wie Jörg es in all seiner Andersigkeit tut.
"Wir haben komplett Glück oder gar nicht oder manchmal. Alle hinterlassen wir unsere Spur." -
Dein innerer Wolf
Kemi wird von seiner Mutter zum Ferienlager im Wald angemeldet, da sie in den Ferien keinen Urlaub bekommen hat. Kemi ist alles andere als begeistert - mit Natur kann er nichts anfangen, Ferienlager im Wald klingt nach fiesen Insekten und Brennnesseln und nach Gruppenprogramm mit nervigen Kids aus seiner Jahrgangsstufe. Im Ferienlager ist Jörg sein Zimmergenosse. Jörg ist auch ein Außenseiter, gilt als uncool und wird von seinen Mitschülern gehänselt, insbesondere Mark und seine Kumpels haben es auf ihn abgesehen und machen ihm das Leben schwer.
Beim Lesen des Buches kam mir einiges aus meiner eigenen Schulzeit bekannt vor, die teils verhängnisvolle Gruppendynamik, kleine Boshaftigkeiten und spöttische Bemerkungen, denen man ausgesetzt ist, wenn man irgendwie aus dem Mainstream ausschert. Wer anders ist, ist schnell aussen vor.
Die Geschehnisse im Camp, die Verhaltensweisen der verschiedenen Jugendlichen und der erwachsenen Betreuer sind glaubhaft dargestellt. Ganz besonders gelungen finde ich die Sprache. Sie ist klar und erfrischend, jugendlich, ohne anbiedernd zu wirken, mal witzig, mal nachdenklich, und fängt Kemis Gefühle und Gedanken wunderbar ein.
Richtig toll finde ich die schwarz-gelb-weissen Illustrationen im Buch, die wie flotte Skizzen wirken und hervorragend zum Stil des Buches passen.
Ein wirklich lesenswertes Buch über Freundschaft und Mobbing, über Andersartigkeit und Toleranz, über den "inneren Wolf" und den Mut, seine Ängste zu überwinden, zu sich selbst zu stehen und seinen eigenen Weg zu finden.
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