Description
Product details
Authors | Juliana Weinberg |
Publisher | Ullstein TB |
Languages | German |
Product format | Paperback / Softback |
Released | 27.04.2023 |
EAN | 9783548066721 |
ISBN | 978-3-548-06672-1 |
No. of pages | 448 |
Dimensions | 135 mm x 30 mm x 206 mm |
Weight | 455 g |
Subjects |
Fiction
> Mixed anthologies
Liebe, Nachkriegszeit, Freundschaft, Flugzeug, Pilot, Berlin, Kinder, Pearl Harbor, Familienleben, historisch, Tempelhof, Sehnsucht, entspannen, Nachkriegsdeutschland, Freundinnen, Piloten, Amerikaner, eintauchen, Nachkriegszeit, Besatzung & Wiederaufbau, ca. 1950 bis ca. 1959 |
Customer reviews
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Zeitgeschichte
Berlin 1948. Der zweite Weltkrieg ist zuende und trotzdem herrscht an allen Enden ein Mangel. Vor allem um eingekesselten Westsektor.
Nora schafft es kaum noch ihre Kinder zu ernähren, ihr Ehemann gilt immer noch als vermisst, die ist alleine verantwortlich. Sie gibt aber nicht auf und findet einen Job auf beim Flughafen Tempelhof. Dort trifft sie auf den amerikanischen Piloten Matthew und verliebt sich in ihn. Allerdings sind die Schuldgefühle gegenüber ihrem vermissten Ehemann groß.
Das Cover passt sehr gut zur Geschichte, man weiß quasi gleich auf was man sich einlässt. In letzter Zeit habe ich öfter Bücher aus der Zeit gelesen.
Ein sehr angenehmer Schreibstil, gut zu lesen und eine sehr berührende Geschichte. Ich mochte Nora sehr gerne, eine unglaublich starke Frau, die alles für ihre Familie tut. Ich fand es total spannend die Zeit der Rosinenbomber mitzuerleben.
Eine unterhaltsame und erlebnisreiche Story die mich ganz gut unterhalten hat. Für mich ein Stück Zeitgeschichte.
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Berliner Luftbrücke
Das Buch beginnt im Jahr 1948. Nora Thalfang lebt gemeinsam mit ihrer Mutter Else, ihrer Schwester Hanna und ihren beiden Kindern in einer Wohnung im Westsektor von Berlin. Nora sorgt sich um ihre beiden Kinder, für die sie nicht genügend Lebensmittel kaufen kann, gleichzeitig quält sie die Frage, ob ihr Mann Joachim noch am Leben ist, der seit Jahren als vermisst gilt. Die junge Mutter kann ihr Glück kaum fassen, als sie eine Stelle als Übersetzerin bei den Amerikanern am Flughafen Tempelhof erhält. Hier lernt sie den amerikanischen Piloten Matthew kennen, in den sie sich leidenschaftlich verliebt. Geprägt durch ihre schlechtes Gewissen gegenüber ihrem verschollenen Ehemann weiß sie, nicht wie sie sich entscheiden soll.
Der Schreibstil von Juliana Weinberg ist sehr flüssig. Durch die bildhafte Sprache kann man sich sehr gut alles vorstellen und fühlt sich in das Jahr 1948 versetzt. Nahrungsmittel gab es teilweise auf Lebensmittelkarten, aber wenn diese nicht zur Verfügung standen, hatte man Pech. Viele Männer waren noch nicht aus der Gefangenschaft zurückgekehrt oder man wusste nicht, ob sie noch lebten. Wohnungen waren ausgebombt, so dass man auf engen Raum zusammenrücken musste. Wir begleiten Nora und ihre Familie über den Zeitraum von einem Jahr, in dem sich die Berliner in einer Ausnahmesituation befanden, da die Sowjets über Nacht den Strom abgestellt und die Transportwege abgeschnitten hatten. Die Alliierten umgingen die Blockade und begannen mit einer Luftbrücke. Geschickt hat die Autorin historische Ereignisse mit der Geschichte verwoben. Die Figuren wirken sehr authentisch und lassen dadurch die damalige Atmosphäre aufkommen.
Der Titel und das Cover passen zusammen. Das Cover erinnert mich sofort an die sogenannten Rosinenbomber, die Hilfspakete an selbstgebastelten Fallschirmen für die Kinder über Westberlin abgeworfen haben.
Mir hat das Buch sehr gefallen und ich fand es spannend mehr über die Zeit der Luftbrücke zu erfahren. -
Bewegender und authentischer Roman aus der deutschen Nachkriegszeit. Lesenswert!
Buchinhalt:
Berlin, 1948: Die Blockade der Sowjets riegelt den gesamten Westsektor ab, Lebensmittel sind Mangelware. Auch Nora weiß nicht, wie sie sich und ihre Kinder ernähren soll. Nora findet schließlich Arbeit als Übersetzerin bei den US-Alliierten am Flughafen Tempelhof. Als die Luftbrücke ins Leben gerufen wird, lernt Nora den jungen Piloten Matthew kennen und verliebt sich in ihn. Doch noch immer steht sie zwischen ihrem in Russland vermissten Mann und der aufkeimenden Beziehung zu Matthew....
Persönlicher Eindruck:
Die Kinder der Luftbrücke ist eine dramatische Geschichte, wie sie sich genau so zugetragen haben könnte im Westberlin der Nachkriegszeit. Lebensmittel gibt es noch immer auf Bezugsscheine und durch die Berlin-Blockade der Sowjets sind die sowieso schon spärlich befüllten Regale der Läden leer. Die Menschen klammern sich an ihre Hoffnung – und an die von der Bevölkerung Rosinenbomber genannten Flugzeuge, die einzige Chance, an Lebensmittel zu kommen.
Mittelpunkt der Erzählung ist die Luftbrücke, bei der die Westalliierten die Bewohner der Westsektoren zwischen Juni 1948 und September 1949 per Flugzeugen mit Nahrung und Heizmaterial versorgten. Autorin Weinbergs Recherche ist hervorragend, sie beschreibt Setting und Ablauf so gekonnt, um dem Leser Kopfkino vom Allerfeinsten zu bieten.
Die beiden Hauptfiguren Nora und Matthew sind mit Tiefgang angelegt und Sympathieträger beim Leser. Nora ist eine junge Mutter zweier Kinder, die ihren im Krieg vermissten Vater noch immer vermissen und die Hoffnung am Leben erhalten, dass dieser doch noch eines Tages zurück kommen könnte. Nora tut alles, um ihre Familie (zu dieser gehören auch noch Noras verwitwete Mutter Else und ihre Schwester Hanna) über Wasser zu halten. Da sie gut Englisch spricht, wird sie Übersetzerin bei den Amerikanern und findet in ihrer Arbeitskollegin Ella schnell eine Freundin fürs Leben.
Matthew ist Pilot eines solchen „Rosinenbombers“ und fliegt täglich mehrfach zwischen Westdeutschland und Berlin Waren über den Luftkorridor. Als er und Nora sich begegnen, entspinnt sich schon bald eine zarte Liebe zwischen den beiden – doch immer steht Noras Mann Joachim und das Misstrauen von Noras Tochter Veronika zwischen den beiden.
Die eingängige, angenehme Erzählweise und die authentische Geschichte haben mich beim Lesen sofort in ihren Bann gezogen. Es handelt sich bei dem Roman keineswegs um eine seichte Liebesgeschichte in historischem Gewand, nein, es ist vielmehr ein packendes historisches Zeitdokument, dem man als Leser durch die Augen von Nora und Matthew beiwohnt. Das Leben im Berlin der unmittelbaren Nachkriegszeit wird vor dem inneren Auge des Lesers lebendig und viele historisch verbürgte Tatsachen, Abläufe und Personen tauchen im Roman auf.
Hauptthema der Geschichte ist Familie, Überleben, Liebe und Neuanfang – all dies erlebt Hauptfigur Nora am eigenen Leib. Mehrere dramatische Wendungen lassen bis kurz vor Schluss keinen Aufschluss zu auf das Ende und wie es wohl ausgeht – kommt Joachim doch noch zurück oder gibt es eine Zukunft für Nora und Matthew, möglicherweise in Amerika? Ich jedenfalls klebte nur so an den Seiten und konnte das Buch fast nicht mehr aus der Hand legen.
Insgesamt eine absolute Leseempfehlung und ein mitreißendes Stück deutscher Geschichte. Hat mir sehr gefallen!
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