Fr. 34.50

Solange wir leben - Roman | Die ergreifende Familiengeschichte des Bestseller-Autors

German · Hardback

Shipping usually within 1 to 3 working days

Description

Read more

Was ist stärker, die Liebe oder das Schicksal?
David Safier erzählt in diesem dramatischen und zärtlichen Roman die Geschichte seiner Eltern: Sie führt uns vom Wien des Jahres 1937, durch die Gefängnisse der Gestapo, nach Palästina, wo sein Vater Joschi als Barmann und Spion arbeitet und schließlich zur See fährt. Seine Mutter Waltraut wächst als Tochter eines Werftarbeiters in Bremen auf, erlebt Kriegszeit, Trümmerjahre und Wirtschaftswunder. Bei ihrer ersten Begegnung ist Waltraut eine junge alleinerziehende Witwe, Joschi zwanzig Jahre älter als sie. Wenig spricht dafür, dass die beiden sich ineinander verlieben und ein gemeinsames Leben wagen - ein Leben geprägt von steilen Höhenflügen und dramatischen Schicksalsschlägen.
«Nie wäre ich auf die Idee gekommen, über meine Eltern zu schreiben, wenn sie nicht das Leben von großen Romanfiguren geführt hätten. » David Safier

About the author

David Safier, 1966 geboren, zählt zu den erfolgreichsten Autoren Deutschlands. Seine Romane, darunter «Mieses Karma», «Jesus liebt mich» und «Miss Merkel» erreichen Millionenauflagen im In- und Ausland. Auch sein Buch über den Aufstand im Warschauer Ghetto «28 Tage lang» wurde von der Presse hochgelobt.  Als Drehbuchautor erhielt David Safier sowohl den Grimme-Preis als auch den International Emmy. David Safier lebt und arbeitet in Bremen, ist verheiratet, und hat zwei Kinder.

Summary

Was ist stärker, die Liebe oder das Schicksal?
David Safier erzählt in diesem dramatischen und zärtlichen Roman die Geschichte seiner Eltern: Sie führt uns vom Wien des Jahres 1937, durch die Gefängnisse der Gestapo, nach Palästina, wo sein Vater Joschi als Barmann und Spion arbeitet und schließlich zur See fährt. Seine Mutter Waltraut wächst als Tochter eines Werftarbeiters in Bremen auf, erlebt Kriegszeit, Trümmerjahre und Wirtschaftswunder. Bei ihrer ersten Begegnung ist Waltraut eine junge alleinerziehende Witwe, Joschi zwanzig Jahre älter als sie. Wenig spricht dafür, dass die beiden sich ineinander verlieben und ein gemeinsames Leben wagen - ein Leben geprägt von steilen Höhenflügen und dramatischen Schicksalsschlägen.
«Nie wäre ich auf die Idee gekommen, über meine Eltern zu schreiben, wenn sie nicht das Leben von großen Romanfiguren geführt hätten. » David Safier

Foreword

Was ist stärker, die Liebe oder das Schicksal?
Wie ein Jude und eine Deutsche nach dem Krieg zueinanderfinden.

Additional text

"Solange wir leben" ist ein berührendes Plädoyer gegen das Vergessen.

Report

Bewegende Liebesgeschichte. Sibylle Peine Mindener Tageblatt 20230513

Customer reviews

  • Das bewegte Leben von Herrn Safiers Eltern

    Written on 18. July 2023 by wonderland09.

    Gestaltung:
    ---------------
    Als Hardcover mit Lesebändchen ist das Buch sehr wertig. Hinzu kommen die schönen Aufnahmen aus dem Familienalbum der Familie Safier auf dem Cover sowie im Einband. Gewünscht hätte ich mir noch einen Stammbaum sowie mehr Fotos im Innenteil mit Beschriftungen. Insgesamt eine schöne Gestaltung.

    Mein Eindruck:
    ---------------

    "Was wusste ich schon über das Leben meiner Eltern? Außer dass es oft grausam war? Und manchmal wundervoll? Und dass sie sich liebten?" (S. 12)

    Nachdem man von dem Autor eher Satiren oder humorvolle Geschichten kennt, hat er diesmal seinen Eltern ein Denkmal gewidmet, indem er deren Biografie zu einem Roman verarbeitet hat. Es beginnt alles mit der Beerdigung des Vaters 1997. Dies ist der Einstieg, zurückzuschauen auf das Jahr 1937, in dem Davids Vater Joschi Safier mit seiner Schwester Rosl in Wien aufwächst. Joschi ist lustig und kommt gut bei den Frauen an. Doch als die Nazis auch in Österreich zunehmend die Macht übernehmen, gerät das unbeschwerte Leben der jüdischen Familie Safier aus den Fugen. Nur wenige können rechtzeitig fliehen und für Joschi beginnt ein harter Kampf ums Überleben. Parallel dazu wird im Wechsel Waltrauds Leben geschildert, die zu diesem Zeitpunkt noch ein Kleinkind ist. Auch ihre Kindheit wird durch die Nazis erschwert, aber als Nicht-Jüdin erlebt sie den Krieg aus einer anderen Perspektive. Als Joschi und Waltraud sich kennenlernen, sind beide schon geprägt vom Leben: Er ist verheiratet und kinderlos, sie ist jung, verwitwet und mit Kleinkind. Und ein Altersunterschied von ca. 20 Jahren trennt sie. Dennoch verlieben sie sich und trotz vieler weiterer Schicksalsschläge bleiben sie bis zum Ende zusammen.

    Ich habe selten eine so berührende und spannende Biografie gelesen! Der Autor schafft es, sich in beide Elternteile hineinzuversetzen. Man spürt den Schmerz, die Angst, die Glücksgefühle und kann nachvollziehen, dass die Liebe ihnen hilft, die Schicksalsschläge zu meistern. Den stetigen Wechsel zwischen Joschi und Waltraud fand ich gut. Man hat so die ganze Handlung aus beiderlei Sicht vermittelt bekommen. Die Verluste, die Joschi erleiden musste, die Heimatlosigkeit nach seiner Flucht sowie das Hin- und Hergerissensein zwischen Waltraud und Dora konnte ich nachvollziehen. Aber auch Waltrauds Gefühle waren sehr authentisch geschildert. Besonders am Ende sind bei mir ein paar Tränen geflossen.
    Beim Lesen fragte ich mich immer wieder, wie der Autor dies so genau wissen kann, ob seine Eltern ihm davon noch zu Lebzeiten erzählt haben? Leider gibt es zwar am Ende einen Epilog von Herrn Safier, aber darin wird nicht geschildert, wie er recherchiert hat bzw. welcher Anteil historisch belegbar ist, welchen er nur vermutet hat. Obwohl dies bewusst als Roman und nicht als Biografie deklariert ist, so hätte ich mir hier etwas mehr Hintergrundinformationen gewünscht.
    Ein toller Roman über das Leben seiner Eltern, bei dem man die Liebe der beiden zueinander, aber auch die des Autors für seine Eltern in jeder Zeile spürt. Auch das Leben zur Zeit des Ersten Weltkrieges und die Probleme, die sich für die Überlebenden danach ergeben, sind realistisch eingefangen. Ich habe das Buch in einem Rutsch verschlungen, sehr empfehlenswert!

    Fazit:
    ---------------
    Eine bewegende und fesselnde Romanbiografie über zwei starke Personen, die durch ihre Liebe das Leben gemeinsam meistern

  • Sehr persönliche Familiengeschichte

    Written on 17. July 2023 by Lesemama.

    Zum Buch:

    Joschi Safier flieht vor den Nazis nach Palästina. Seine Eltern bleiben zurück in Wien, sein Vater war zu dem Zeitpunkt schon tot, seine Mutter starb später in einem Ghetto. In Palästina heiratet Joschi eine ebenfalls geflohene Jüdin, aber die Ehe hält nicht. Joschi heuert als Zahlmeister auf einem Schiff an und fährt um die Welt. Dabei lernt er in Bremen die um einiges jüngere Waltraut kennen und lieben, David Safiers Mutter.

    Meine Meinung:

    Die Geschichte beginnt mit der Beerdigung von Joschi im Jahr 1997, macht dann einen Sprung nach Wien, sechzig Jahre früher. Dort lernen wir Joschi, seine Schwester Rosl sowie die Eltern kennen. Und natürlich ihr Schicksal. Später wird sie Geschichte dann zweigleisig erzählt, mal aus Joschis Sicht, mal aus Waltrauts, die ja zu Kriegsbeginn noch ein kleines Kind ist. Es dauert auch die Hälfte des Buches, bis sich die Wege der beiden kreuzen. Teilweise ist es auch ein wenig langatmig und man muss schon gut aufpassen damit man nicht die Faden verliert. Das Buch hat keine Kapitel, sondern ist in Zeiträume eingeteilt. Man erkennt wer gerade erzählt am unterschiedlichen Schriftbild, so ist es optisch getrennt. Trotzdem sind sehr viele Namen, man muss immer aufmerksam sein. Mich hat die Familiengeschichte schon sehr berührt, es ist unfassbar was damals für ein Leid geschah, was die Menschen, die Juden alles erleiden mussten und wieviel Seelen damals dran zerbrachen. Eine sehr persönlich und ungeschönte Familiengeschichte, die mich gut unterhalten hat, es ist sehr authentisch.

  • Familiengeschichte

    Written on 19. June 2023 by _ich.lese_.

    Die Familiengeschichte von David Safier.
    Joschi, ein Jude der Barmann in Palästina ist und Spion und seine Mutter Waltraud, die Tochter eines Werftarbeiters aus Bremen. Als sie sich das erste Mal treffen ist Waltraud eine junge Witwe mit Kleinkind, Joschi Zahlmeister auf einem Schiff. Für ihn ist es undenkbar in Deutschland zu leben, wurde sein Volk doch, wie wir alle wissen, verfolgt und getötet. Doch die Liebe ist stärker.

    Ich kenne von David Safier eher seine humorvollen Romane wie Mieses Karma, Traumprinz oder aufgetaut, aber auch 28 Tage, welches auch schon den Holocaust beschreibt.
    Dieses Buch ist nun seine Familiengeschichte. Im Buchvorsatz sind einige Bilder seiner Familie, was ich schon sehr interessant fand. Die Geschichte selbst hat mich sehr berührt. Was seine Eltern alles erlebten war schon sehr berührend und emotional.
    Das Buch beginnt 1997 mit der Beerdigung seiner Vaters. Dann wird die Familiengeschichte nach und nach erzählt von 1937 bis 1996, mit einem Prolog von 2005. Mich hat es trotz aller Dramatik sehr gut unterhalten, ich finde es sowieso spannend die Geschichte rund um den zweiten Weltkrieg und die Nachkriegsjahre von Zeitzeugen erzählt zu bekommen. Erzählt wird sowohl Joschis Sicht wie auch Waltrauds, an der unterschiedlichen Schrift leicht zu erkennen. Sehr intensiv und trotzdem sehr unterhaltsam. Schreiben kann er halt und so eine Familiengeschichte muss erzählt werden.

  • Spannende historische Familiengeschichte!

    Written on 08. May 2023 by forzanorimberga.

    Das Buch "Solange wir leben" nimmt einen auf eine eindrückliche Familiengeschichte mit.

    Durch die verschiedenen Perspektiven innerhalb des Romans erzeugt David Safier eine unheimliche Dynamik und lässt das Buch kurzweilig wirken.

    Trotz der sehr einfachen und ruhigen Schreibweise fesselt das Buch und bringt einen selbst dazu die Geschichte der Familie mitsamt ihrer verschiedenen Schicksalsschläge zu durchleben.
    Aber auch die schönen Seiten, wie das erste Aufeinandertreffen, werden sehr lebhaft dargestellt und man kann sich in die Situation hineindenken.

    Durch die sehr detailreiche und lange Erzählung der Familiengeschichte wird man selbst zum Nachdenken angeregt. Unter anderem fragt man sich was (Ur)-Großeltern in dieser Zeit gemacht haben und wie das Kennenlernen bei Ihnen ablief. Das Buch ist sehr kurzweilig und für jeden zu empfehlen, der eine persönliche Geschichte im historischen Kontext interessant findet.

    Das Buch hat mich sehr überzeugt und es hat mich gefreut die Reise der Familie mitzuerleben.

  • Leben heißt leiden

    Written on 25. April 2023 by anonym.

    Die Überschrift dieser Rezension gibt das Lebensmotto der Mutter des Autors wieder und zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Aus ihm lässt sich schon schließen, dass der vorliegende Roman eher nachdenkliche Töne hat. Das macht ihn zu einem ganz anderen Roman als die bisher eher humorvollen, die ich aus der Feder des Autors kenne (z.B. „Mieses Karma“, „Aufgetaut“). Er erzählt die sehr interessante, berührende Familiengeschichte seiner Eltern. Damit liegt er voll im Trend mit anderen Schriftstellerkollegen, deren Familiengeschichten in jüngerer Zeit den Literaturmarkt erobern. Das Faszinierende aber ist, dass jede für sich so individuell ist. David Safier selbst lässt sich nur ganz selten am Rande seiner Geschichte erwähnen. Ihm hatten seine Eltern nicht einmal von ihrer Vergangenheit erzählt, um ihn zu schonen. Daher erstaunt es, was er alles hat zusammentragen können und nun abwechselnd aus der Perspektive jeden Elternteils schildert, äußerlich erkennbar durch unterschiedliche Schrifttypen. Bei seinem (jüdischen) Vater stehen sein Überleben des Holocausts im Vordergrund und die anschließende stete Suche nach persönlichem Glück, das für ihn nach vielen Umwegen in der Ehe mit der 20 Jahre jüngeren Mutter von David und in eben dessen Geburt lag. Die Mutter stammt aus ärmlichen Verhältnissen und opferte sich Zeit ihres Lebens für ihre Familie auf. Ihr Lebensmotto war „Leben heißt leiden“. Die sehr persönlichen Verhältnisse sollte im Detail jeder selbst lesen. Es lohnt sich wirklich. Das Tüpfelchen auf dem i sind die eingearbeiteten zeitgeschichtlichen Begebenheiten und die lokalen Besonderheiten von Safiers Heimatstadt Bremen, die jeder Bremer mit Freude wiedererkennen wird.

  • Liebe und Leiden

    Written on 12. April 2023 by Barbara Bayer.

    David Safier erzählt die Geschichte seiner Eltern, ihr jeweiliges Schicksal und ihr gemeinsamer Lebensweg.
    Man erfährt parallel die Lebensgeschichte von Waltraud, die in einfachen Verhältnissen in Bremen aufwächst und dem 20 Jahre älteren Joshi, der als Jude 1937 Wien verlässt und nach Israel flüchtet. Bis die beiden sich treffen und verlieben haben sie schon eine bewegte Vergangenheit, geprägt durch den Krieg, viele Entbehrungen und die Liebe. Doch auch ihr gemeinsamer Lebensweg ist reich an Schicksalsschlägen und stellt ihre Liebe immer wieder vor große Herausforderungen.
    Safier ist es gelungen, eine dramatische Lebens- und Liebesgeschichte in Kombination mit einem Stück deutscher Zeitgeschichte zu kombinieren. Als Leser*in leidet man mit Waltraud im entbehrungsreichen Krieg, unter der strengen Lehrerin in der Schule, dem Leben als alleinerziehende Witwe und erlebt ihre Kraft, ihre Kämpfe und ihr Pflichtbewusstsein als Tochter, Ehefrau, Mutter und Schwiegermutter. Auch die Geschichte Joshis, der fast seine gesamte Familie im Holocaust verliert, seine Bestimmung im Leben sucht, sich im Alkohol verliert, zu tiefer und bedingungsloser Liebe fähig ist und mit dem Leben im Land der Mörder hadert, zieht einen schnell in ihren Bann.
    Trotz der dramatischen und oft auch traurigen Erlebnisse gelingt es dem Autor, durch seinen angenehmen und manchmal auch humorigen Schreibstil die Geschichte leicht und spannend zu erzählen. Und so bleibe ich am Ende nicht bedrückt zurück sondern voller Bewunderung für diese zwei Menschen und den Autor, der seinen Eltern ein großartiges Denkmal gesetzt hat. Dabei hält er seine eigene Geschichte und seine Ansichten komplett aus dem Buch heraus, tritt nur ganz am Rande in Erscheinung.
    Faszinierend finde ich den Genre-Wechsel, den Safier bewerkstelligt hat: nach seinen Erfolgen mit lustigen Büchern ( Wer kennt "Mieses Karma" nicht?! )ist ihm nun schon zum zweiten Mal ein sehr gutes zeitgeschichtliches Buch gelungen.
    Das schlichte Cover mit den beiden schwarz-weiß-Fotos seiner Eltern passt hervorragend zum Inhalt des Buches, die mit Fotos seiner Familie bedruckten Innendeckel ebenfalls.
    Eine unbedingte Leseempfehlung für jung und alt, Männer und Frauen.

  • Leben heißt leiden

    Written on 12. April 2023 by SimoneF.

    David Safier erzählt in "Solange wir leben" die Lebensgeschichte seiner Eltern Waltraut und Joschi. Wie viel davon wahr ist, bleibt unklar; wenn man etwas googelt, so erwähnt Safier in Interviews immer wieder, dass seine Eltern mit ihm nicht über ihre Vergangenheit gesprochen hätten (etwa Focus 2016, in "Er sprang dem Tod oft von der Schippe": Safier über das Leben seines Vaters: "Erzählt hat er mir von dieser Zeit: nichts. Seinen Lebenslauf habe ich mir aus Halbsätzen, Erzählungen seiner Schwester und Recherchen gebastelt."). Für mich entstand der Eindruck, dass die wesentlichen Daten stimmen und viele Lücken gerade aus den frühen Jahren mit schriftstellerischer Freiheit gefüllt wurden.

    Der Roman beginnt im Jahr 1937 und erzählt bis ins Jahr 2005 in zwei parallelen Handlungssträngen die sehr bewegte und von Schicksalsschlägen geprägte Geschichte von Joschi und Waltraut. Joschi hat als Jude fast seine ganze Familie im Holocaust verloren und Waltraut wächst als Kriegskind in ärmlichen Verhältnissen auf. Es war für mich faszinierend, die beiden und ihr Umfeld über nahezu ihr ganzes Leben zu begleiten und zu sehen, wie sie  sich verändern und entwickeln und sich immer wieder ihrem Leben und dem Schicksal stellen.

    David Safiers Schreibstil ist ganz wunderbar zu lesen, es gelingt ihm, jede Figur in all ihren Facetten darzustellen, und ich konnte sie mir lebhaft in all ihren Eigenheiten, in ihren liebenswerten und auch herausfordernden Charakterzügen vorstellen.

    Das Buch zeigt, wie wenig im Leben planbar ist und wie sehr sich das Leben manchmal von dem unterscheidet, was wir uns in jungen Jahren erträumen. Es erzählt von großen und schmerzlichen Verlusten, vom kleinen Glück und von der Liebe, die uns im Leben antreibt.

    Ein berührendes und sehr lesenswertes Buch.​

  • Mitreißende und berührende Familiengeschichte

    Written on 09. April 2023 by Bücherfreundin.

    Von David Safier, den man eher als Verfasser humorvoller Bücher kennt, habe ich bislang noch kein Buch gelesen. In "Solange wir leben" erzählt der Autor die berührende Lebensgeschichte seiner Eltern.

    Die Handlung beginnt im Jahr 1997 mit der Beerdigung von Davids Vater und springt zurück in die Jahre 1937/1938. Wir lernen den jüdischen Studenten Joschi kennen, den Sohn eines Schneiders, der mit seinen Eltern in Wien lebt. Als die Verhaftungen und Deportationen beginnen, werden Joschi und sein Vater von der Gestapo verhaftet. Joschis Schwester Rosl gelingt es, nach Palästina auszureisen und später auch Joschi die Flucht dorthin zu ermöglichen. Joschi baut sich in Palästina ein neues Leben auf. Er arbeitet in einem Kibbuz und in einem Hotel, bevor er sich zur Armee meldet, und er verliebt sich in Dora, eine Auschwitz-Überlebende. Die beiden heiraten. Als die Ehe in eine Krise gerät, heuert er als Zahlmeister auf einem Schiff an. Bei einem Aufenthalt in Bremen lernt er Waltraut Behrens kennen und lieben. Die 20 Jahre Jüngere ist verwitwet und hat eine kleine Tochter. Nach der Scheidung von Dora heiraten Joschi und Waltraut.
     
    Der Autor erzählt die Geschichte seiner Eltern aus zwei Perspektiven. Wir folgen Joschis Leben ab den dreißiger Jahren und begleiten aus der zweiten Perspektive Waltraut, die mit ihren Eltern und ihrem Bruder Klaus in Bremen lebt. Die Familie Behrens verliert während des Krieges ihr Hab und Gut und lebt fortan in einem Eisenbahnwagen. Waltraut wird Verkäuferin in einem Kaufhaus und heiratet Friedrich, einen Freund aus Kindertagen.

    Das in großartigem Sprachstil verfasste Buch hat mich gefesselt und tief berührt. Schonungslos und mit großer Offenheit erzählt der Autor nicht nur von der großen Liebe zwischen seinen Eltern, sondern auch von den Schattenseiten. Er lässt uns teilhaben an vielen glücklichen Momenten im Leben des Paares, den Höhen und Tiefen, den Schicksalsschlägen. Das innige Verhältnis zu Rosl wird auf eine harte Probe gestellt, weil Joschi eine Nichtjüdin geheiratet hat. Joschi, der seinerzeit sein Studium wegen der nationalsozialistischen Herrschaft nicht beenden konnte, versucht immer wieder, beruflich Fuß zu fassen. Waltraut unterstützt ihn dabei stets und opfert sich für ihre Familie auf. In David Safiers Buch geht es neben dem beruflichen Scheitern auch um Schuldgefühle und Alkoholprobleme. Die Geschichte seiner Eltern, die er so offen und doch voller Liebe und stellenweise mit feinem Humor erzählt, wird mich noch lange beschäftigen. 

    Es hat mir sehr gut gefallen, dass im Buch die verschiedenen Perspektiven durch unterschiedliche Schriftarten hervorgehoben wurden. Neben zwei Fotos auf dem ansprechenden Cover sind weitere Familienfotos auf den ersten und letzten Buchseiten zu sehen.

    Klare Leseempfehlung von mir für diese mitreißende und berührende Familiengeschichte!

  • Familiengeschichte

    Written on 03. April 2023 by raschke64.

    David Safier erzählt in dem Buch die Geschichte seiner Eltern und damit auch ein Stück seiner eigenen. Doch er selbst kommt nur am Rande vor. Es geht vor allem um seinen jüdischen Vater Joschi, der in Wien geboren wurde und mit dem Einzug der Nazis es mit seiner Schwester als einzige der Familie schafft, nach Israel auszuwandern und damit den Holocaust zu überleben. Sein ganzes Leben lang wird er damit kämpfen, dass er das Versprechen an seine Mutter, bei seinen Vater zu bleiben, nicht einhalten konnte. Nach dem Krieg finden sie in Israel noch die Tochter einer Cousine. Mehr Personen gibt es von der Familie nicht mehr.

    Auf der anderen Seite ist seine Mutter Waltraud, die den Krieg in Deutschland überlebt hat und aus ärmlichen Verhältnissen versucht, ein besseres Leben zu finden. Sie ist die ganze Zeit die Starke in der Familie, die alles regelt und alles zusammenhält.

    Ich kannte David Safier bisher nur als Autor eher humorvoller Bücher, mit viel Witz und nicht immer unbedingt viel Tiefgang. Bei diesem Buch ist es ganz anders. Es ist eher ernst und beschreibt sehr offen seine Familie, ihre Stärken, aber auch ihre Schwächen. Das macht das Buch zu etwas Besonderem. Und dabei geht es eben nicht nur um die jüdischen Teile seiner Familie, sondern auch um die Frauen, die so völlig unterschiedlich sind. Der Autor schafft es, ihnen allen ein literarisches Denkmal zu setzen, ohne sie auf einen Sockel zu stellen. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung

Show all reviews

Write a review

Thumbs up or thumbs down? Write your own review.

For messages to CeDe.ch please use the contact form.

The input fields marked * are obligatory

By submitting this form you agree to our data privacy statement.