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Geschichte wird von den Besiegten geschrieben - Darstellung und Deutung militärischer Niederlagen in Antike und Mittelalter

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Nach einem geflügelten Wort wird die »Geschichte von den Siegern geschrieben«. Demgegenüber steht die These Reinhart Kosellecks, dass Niederlagen und ihre Verarbeitung die Entstehung von Erklärungs- und Kompensationsmustern bedingen: Die Erfahrung des Besiegtwerdens könne einen »Erfahrungsgewinn« ermöglichen; Sieger hingegen müssten ihre Denkmodelle nicht hinterfragen, da sie gerade durch kurzfristige Erfolge bestätigt wurden. Die Beiträge dieses Bandes untersuchen ein breites Spektrum an Formen des Umgangs mit militärischen Niederlagen in Antike und Mittelalter und stellen damit Kosellecks These erstmals großflächig auf die Probe.

About the author

Manuel Kamenzin, Dr. phil., ist als Akademischer Rat im Bereich Mittelalterliche Geschichte der Universität Bochum tätig. Simon Lentzsch, Dr. phil., ist Postdoc-Researcher an der Université de Fribourg im Bereich Alte Geschichte.

Summary

Nach einem geflügelten Wort wird die »Geschichte von den Siegern geschrieben«. Demgegenüber steht die These Reinhart Kosellecks, dass Niederlagen und ihre Verarbeitung die Entstehung von Erklärungs- und Kompensationsmustern bedingen: Die Erfahrung des Besiegtwerdens könne einen »Erfahrungsgewinn« ermöglichen; Sieger hingegen müssten ihre Denkmodelle nicht hinterfragen, da sie gerade durch kurzfristige Erfolge bestätigt wurden. Die Beiträge dieses Bandes untersuchen ein breites Spektrum an Formen des Umgangs mit militärischen Niederlagen in Antike und Mittelalter und stellen damit Kosellecks These erstmals großflächig auf die Probe.

Additional text

»Beeindruckend ist die methodische Stringenz der Beiträge neben dem Quellenbezug. Die Argumente richten sich auf Erklärungen und Nachwirkungen, markieren die Grenzen der Aussage, beziehen sich auf übergeordnete Gesichtspunkte, gleichsam auf Lehr- und Lerngeschichten. [...] Der besondere Reiz der [...] Beiträge liegt so nicht nur in der Konzentration auf die antike und mittelalterliche Geschichte, sondern in der stimulierten historischen Fantasie, die Hoffnungen und Absichten der Beiträger aufnimmt, Konstanten der Wahrnehmungen und Beurteilungen, der Erklärungen und auch der Folgerungen zu entwickeln.« Peter Steinbach, Das Historisch-Politische Buch 71 (2023)

»›Geschichte wird von den Besiegten geschrieben‹ bildet auch [...] einen sehr lesenswerten und vielfältigen Band, der nicht nur Denkanstöße liefert, sondern auch Lust darauf macht, manchen der behandelten Themen selbst weiter nachzuspüren.« Ardeija. Streifzüge durch die Welt der Bücher, 25.01.2024

»Unser teilweise noch aus dem 19. Jahrhundert tradierter Forschungsstand in diesen Feldern bedarf vielfach einer grundlegenden Neubetrachtung und Revision und nur diese kann auch die Grundlage für einen modernen kulturgeschichtlichen Zugriff liefern. Doch dies war nicht das Ziel der Herausgeber des vorliegenden Bandes, der seine Aufgabe auf Basis des aktuellen Forschungsstandes gut gelöst hat, Erkenntnisse liefert und zu weiterer Diskussion anregt.« Alexander Querengässer, Militärgeschichtliche Zeitschrift 83/1 (2024)

»Es war immer ein größerer argumentativer Aufwand erforderlich, um Niederlagen zu erklären und den daraus resultierenden negativen Folgen für die davon betroffenen Gruppen in antiken wie ma. Gesellschaften Positives abzugewinnen. Gerade deshalb lohnt sich die Erforschung von Kriegsniederlagen, um weitere Einblicke in das Funktionieren von vormodernen Gesellschaften zu gewinnen. Die Beiträge in diesem Band ermuntern jedenfalls dazu.« Jörg Rogge, Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters, 80 (1) 2024

»Die Herausgeber sind sich bewusst, dass sie mit den Beiträgen nur einen Teil der Aspekte herausarbeiten konnten. Dies ist ihnen und den Autorinnen und Autoren allerdings sehr gut gelungen. Die Artikel geben die Vielfalt der Umgangsmethoden mit Niederlagen wieder, offenbaren aber zugleich die geringe Anzahl an Kernmotiven, auf die man dafür zurückgriff.« Michael Zerjadtke, H-Soz-Kult, 10.06.2024

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»Beeindruckend ist die methodische Stringenz der Beiträge neben dem Quellenbezug. Die Argumente richten sich auf Erklärungen und Nachwirkungen, markieren die Grenzen der Aussage, beziehen sich auf übergeordnete Gesichtspunkte, gleichsam auf Lehr- und Lerngeschichten. [...] Der besondere Reiz der [...] Beiträge liegt so nicht nur in der Konzentration auf die antike und mittelalterliche Geschichte, sondern in der stimulierten historischen Fantasie, die Hoffnungen und Absichten der Beiträger aufnimmt, Konstanten der Wahrnehmungen und Beurteilungen, der Erklärungen und auch der Folgerungen zu entwickeln.« Peter Steinbach, Das Historisch-Politische Buch 71 (2023) »'Geschichte wird von den Besiegten geschrieben' bildet auch [...] einen sehr lesenswerten und vielfältigen Band, der nicht nur Denkanstöße liefert, sondern auch Lust darauf macht, manchen der behandelten Themen selbst weiter nachzuspüren.« Ardeija. Streifzüge durch die Welt der Bücher, 25.01.2024 »Unser teilweise noch aus dem 19. Jahrhundert tradierter Forschungsstand in diesen Feldern bedarf vielfach einer grundlegenden Neubetrachtung und Revision und nur diese kann auch die Grundlage für einen modernen kulturgeschichtlichen Zugriff liefern. Doch dies war nicht das Ziel der Herausgeber des vorliegenden Bandes, der seine Aufgabe auf Basis des aktuellen Forschungsstandes gut gelöst hat, Erkenntnisse liefert und zu weiterer Diskussion anregt.« Alexander Querengässer, Militärgeschichtliche Zeitschrift 83/1 (2024) »Es war immer ein größerer argumentativer Aufwand erforderlich, um Niederlagen zu erklären und den daraus resultierenden negativen Folgen für die davon betroffenen Gruppen in antiken wie ma. Gesellschaften Positives abzugewinnen. Gerade deshalb lohnt sich die Erforschung von Kriegsniederlagen, um weitere Einblicke in das Funktionieren von vormodernen Gesellschaften zu gewinnen. Die Beiträge in diesem Band ermuntern jedenfalls dazu.« Jörg Rogge, Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters, 80 (1) 2024 »Die Herausgeber sind sich bewusst, dass sie mit den Beiträgen nur einen Teil der Aspekte herausarbeiten konnten. Dies ist ihnen und den Autorinnen und Autoren allerdings sehr gut gelungen. Die Artikel geben die Vielfalt der Umgangsmethoden mit Niederlagen wieder, offenbaren aber zugleich die geringe Anzahl an Kernmotiven, auf die man dafür zurückgriff.« Michael Zerjadtke, H-Soz-Kult, 10.06.2024

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