Read more
Julius Rodenberg hatte seine "Deutsche Rundschau" als ein repräsentatives Organ der Intelligenz im Zweiten deutschen Kaiserreich gegründet. Als er Anfang 1877 erfuhr, daß der bekannte und gefürchtete Schriftsteller und Herausgeber Paul Lindau in aller Heimlichkeit plante, ein Konkurrenzunternehmen zu organisieren und renommierte Mitarbeiter der "Rundschau" wie Theodor Storm und Wilhelm Scherer abzuwerben, ging er in die Gegenoffensive. Er versuchte mit allen Mitteln, seine gerade errungene Vormachtstellung zu halten und bestand auf der Ausschließlichkeit einer "Rundschau". Da Lindau keineswegs geneigt war, nachzugeben, entspann sich eine geschickt geführte Debatte, die zuerst im Geheimen, dann, nachdem Lindaus Plan bekannt geworden war, öffentlich geführt wurde.
List of contents
Aus dem Inhalt: "Für zwei große Revuen hat Deutschland keinen Raum". Paul Lindau, Julius Rodenberg und die Rundschau-Debatte 1877. Eine Einführung - Dokumentation (u.a. Briefe von Lindau, Storm, Mommsen, Scherer, Rodenberg, Heyse, Hanslick, Bamberger, Keller, Gutzkow und Hillebrand; Zeitungsartikel, Tagebuch-Einträge Rodenbergs) - Bibliographie.
Report
"Roland Berbig und Josefine Kitzbichler haben die Aufregung um die Gründung von 'Nord und Süd' in erstaunlicher Quellendichte dokumentiert und mit so sorgfältiger wie akribischer Kommentierung versehen, daß daraus so etwas wie eine panoramatische Momentaufnahme der damaligen, nicht nur literarischen, sondern gesamtkulturellen Situation entstanden ist." (Erhard Schütz, Zeitschrift für Germanistik)
"Die Herausgeber haben mit dieser Dokumentation eine solide und willkommene Grundlage für die weitere Untersuchung deutscher Zeitschriften im letzten Drittel des vorigen Jahrhunderts geschaffen." (Peter Goldammer, Schriften der Theodor-Storm-Gesellschaft)