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Jugendbewegungen - Aufbruch und Selbstbestimmung 1871 bis 1918

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Im Deutschen Kaiserreich endete das Jugendalter für die meisten Heranwachsenden mit dem Abschluss der Schul- und dem Beginn der Berufsausbildung. Freizeit gab es kaum. Gehorsam bestimmte die Erziehung im Heim, in der Schule und am Ausbildungsplatz. Indes wurde Jugendlichen aber auch zunehmend Aufmerksamkeit zuteil. Verbände und Parteien warben um sie. Jugendschutz und Jugendfürsorge gewannen an Bedeutung. Heranwachsende hätten ein Recht auf »Selbstbestimmung«, hieß es. Jugendliche wünschten sich ihrerseits vor allem Freiräume für Unternehmungen mit Gleichaltrigen, eine gesetzliche Regelung der Arbeitszeit und den Anspruch auf Bildung. Darüber hinaus begannen sie, sich als gesellschaftspolitische Akteure zu begreifen und emanzipatorische Forderungen zu stellen. Die Anfänge jugendlicher Selbstorganisation um 1900 - im »Wandervogel« und in proletarischen Verbänden - sind vor dem Hintergrund einer Fülle hieraus resultierender Reformideen zu betrachten. Das Buch beleuchtet den demokratiegeschichtlichen Prozess der Selbstbehauptung junger Menschen im Kaiserreich von 1871 bis 1918 und fragt nach den Kontinuitäten, die sich bis in die Gegenwart fortsetzen. Band 2 der Schriftenreihe der Gesellschaft zur Erforschung der Demokratie-Geschichte, herausgegeben von Christian Faludi.

List of contents

Vorwort; Einleitung: Jugend im Aufbruch, Gesellschaft im Wandel; 1. »Jugend« - Gesellschaftspolitische Zeithorizonte; 2. Heranwachsende - im Fokus von Disziplinierung und Kontrolle; 3. Jugend und Lebensreform - Impulse und Initiativen; 4. Wandervogel - Kontrolllücken und Freiräume; 5. Arbeiterjugend - Organisation und Bewegung; 6. 1913 - Ein jugendbewegtes Schlüsseljahr und -ereignis; 7. Kriegserfahrungen - Erschütterungen und Desillusionierung einer »Generation«; 8. Konfessionelle Jugend zwischen Kaiserreich und Weimarer Republik - Gehorsam und Autonomiestreben; 9. Jüdische Jugend - Antworten auf Diskriminierung und Ausgrenzung; 10. Weimarer Neuorientierungen - Optimistische Anfänge und krisenhafte Entwicklungen; 11. Bewegte Jugend, Jugendbewegungen: Langzeitperspektiven; Literatur; Abkürzungen; Bildnachweise; Personenregister

About the author

Barbara Stambolis ist Historikerin für Neuere und Neueste Geschichte. Sie forscht zur Kultur- und Sozialgeschichtliche, Jugend- und Generationengeschichte im 20. Jahrhundert sowie zu Kriegskindheiten und deren Folgen.Christian Faludi ist Historiker aus Weimar und assoziierter Wissenschaftler an der Forschungsstelle Weimarer Republik der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Er lehrt, forscht, publiziert und kuratiert Ausstellungen zu Themen der modernen Geschichte Mitteldeutschlands, der Weimarer Republik und der Geschichte des Nationalsozialismus. Seit 2021 ist er Projektleiter der Gesellschaft zur Erforschung der Demokratie-Geschichte in Weimar.

Summary

Im Deutschen Kaiserreich endete das Jugendalter für die meisten Heranwachsenden mit dem Abschluss der Schul- und dem Beginn der Berufsausbildung. Freizeit gab es kaum. Gehorsam bestimmte die Erziehung im Heim, in der Schule und am Ausbildungsplatz. Indes wurde Jugendlichen aber auch zunehmend Aufmerksamkeit zuteil. Verbände und Parteien warben um sie. Jugendschutz und Jugendfürsorge gewannen an Bedeutung. Heranwachsende hätten ein Recht auf »Selbstbestimmung«, hieß es. Jugendliche wünschten sich ihrerseits vor allem Freiräume für Unternehmungen mit Gleichaltrigen, eine gesetzliche Regelung der Arbeitszeit und den Anspruch auf Bildung. Darüber hinaus begannen sie, sich als gesellschaftspolitische Akteure zu begreifen und emanzipatorische Forderungen zu stellen. Die Anfänge jugendlicher Selbstorganisation um 1900 – im »Wandervogel« und in proletarischen Verbänden – sind vor dem Hintergrund einer Fülle hieraus resultierender Reformideen zu betrachten. Das Buch beleuchtet den demokratiegeschichtlichen Prozess der Selbstbehauptung junger Menschen im Kaiserreich von 1871 bis 1918 und fragt nach den Kontinuitäten, die sich bis in die Gegenwart fortsetzen. Band 2 der Schriftenreihe der Gesellschaft zur Erforschung der Demokratie-Geschichte, herausgegeben von Christian Faludi.

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Stambolis' Buch ist eine gelungene Einführung.
Rosa Luxemburg Stiftung

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