Description
Product details
Authors | Hervé Le Tellier |
Assisted by | Jürgen Ritte (Translation), Romy Ritte (Translation) |
Publisher | Rowohlt, Hamburg |
Original title | Je m'attache très facilement |
Languages | German |
Product format | Hardback |
Released | 13.09.2022 |
EAN | 9783498003128 |
ISBN | 978-3-498-00312-8 |
No. of pages | 128 |
Dimensions | 131 mm x 16 mm x 210 mm |
Weight | 251 g |
Subjects |
Fiction
> Narrative literature
> Contemporary literature (from 1945)
Paris, Schottland, Valentinstag, Liebesbeziehung, entspannen, Liebesgeschichte, Französische Gegenwartsliteratur, unerwiderte Liebe, schottische Highlands, Paris (City), Die Anomalie |
Customer reviews
-
Verspielte Liebesgeschichte
Der Roman „Ich verliebe mich so leicht“, der nun auf Deutsch als Nachfolger von Hervé Le Telliers preisgekröntem Bestseller „Die Anomalie“ erscheint, ist eigentlich ein Vorgänger. Im französischen Original ist das schmale, groß gedruckte Buch bereits im Jahr 2007 erschienen. Im deutschen Marketing für das Buch wird diese Tatsache, soweit ersichtlich, nicht erwähnt. Dies mag aus unternehmerischer Sicht verständlich sein, für einige Leser eher für Irritation sorgen. Ganz ohne Zynismus besteht aber auch Grund zur Freude: Der Erfolg der „Anomalie“ hat offensichtlich ein Interesse geweckt, auch die älteren Werke Le Telliers für das deutsche Publikum zu erschließen. Auch „Ich verliebe mich so leicht“ ist vom Übersetzerpaar Jürgen und Romy Ritte aus dem Französischen übertragen worden.
Die Geschichte, um die es geht, ist schnell erzählt: Es geht um einen Mann – „unseren Helden“, wie der Erzähler im Buch ihn nennt –, der sich ins Flugzeug setzt und seine Geliebte – „unsere Heldin“ – in Schottland besucht. Er wird für einige Tage dort bleiben. Er hadert mit sich, mit ihr, mit seinen Gefühlen. Ob es ihm gelingt, sie für sich zu gewinnen, soll an dieser Stelle nicht verraten werden.
Das Besondere an dem Roman ist sein Schreibstil. Le Tellier, als Vertreter der Oulipo-Literatur, hat auch in diesem Buch seine Freude daran, mit der Sprache zu spielen. Der Erzähler der Geschichte kommentiert, bewertet, macht Wortspiele, zieht die Aufmerksamkeit auf sich, kurzum: versucht gar nicht erst, sich unsichtbar zu machen. Hat man sich an die Art und Weise gewöhnt, liest sich dieser Stil sehr vergnüglich und flott. Die kurzen Kapitel auf wenig mehr als 100 Seiten lassen sich an einem Nachmittag lesen. Indem der Autor die Künstlichkeit seiner Geschichte betont – seine Protagonisten bleiben etwa bis zum Schluss namenlos –, macht er sich gleichzeitig vor Kritik an der Sprache immun: Findet sich an mancher Stelle des Textes eine schiefe Metapher, ein schwülstiger Vergleich oder ein abgedroschenes Nachsinnen über die Liebe, ist der Erzähler der erste, der dies anmerkt. An der gelegentlichen Aufladung mit Klischees ändert es allerdings nichts, dass diese als solche benannt werden.
Aufgrund der Distanziertheit der Erzählperspektive und der Kürze des Textes bleibt weder für große Emotionen noch für viel Tiefgang Raum. Dies ist kein Buch wie die „Anomalie“, die große Themen wie Identität, Realität, ja Zeit und Raum verhandelt. Im Vergleich wirkt „Ich verliebe mich so leicht“ eher wie eine Fingerübung. Das darf man dem Roman vermutlich nicht einmal anlasten. Wer seine Erwartungshaltung entsprechend anpasst, bevor er das Buch in die Hand nimmt, wird dennoch mit einer durchaus unterhaltsamen Lektüre belohnt. -
in die Länge gezogen
Recht bald war für mich klar, dass mir die Stilmittel des Autors nicht gefallen. So schreibt er zu jedem der kurzen Kapitel als Untertitel zwei oder drei Sätze die den folgenden Inhalt zusammenfassen. Einmal sogar ein Kapitelende “Und so schließt das Vierte Kapitel“.
Wenn ich dann sehe, dass er das Inhaltsverzeichnis mit diesen eben erwähnten Kurzfassungen über 4 Seiten streckt, finde ich es echt zu viel in die Länge gezogen. Das ist immerhin eine Parallele zum mageren Inhalt und der vielen Zeit des Wartens die „unser Held“ in Schottland verbringen muss. Eigentlich mehr Worte als echter Inhalt.
Desweiteren nervten mich am Schreibstil die vielen in Klammern eingefügten Ergänzungen, die wohl humorvoll sein sollen. Dann noch die direkte Ansprache an den Leser (die Leserin) um die Gefühlslage des Protagonisten verständlich zu machen.
Es tut mir leid, dass meine Rezension so kritisch ausfällt, aber dieser Schreibstil, der wohl geistreich und gepflegt erscheinen soll, hat mich so gar nicht angesprochen und hat eben viel zu wenig Inhalt präsentiert. -
Verrückte Liebesobsession
Die schmale Novelle „Ich verliebe mich so leicht“ vom französischen Bestseller-Autor Hervé Le Tellier besticht durch seine lakonische und lebenskluge Erzählfreude voller literarischen und filmischen Bezügen – über einen älteren Mann, der in verrückter Liebesobsession seiner 20 Jahre jüngeren Geliebten in ein abgelegenes, schottisches Dorf folgt.
Der namenlose und von der Liebe verdrehte und etwas aufdringliche Protagonist wird von Le Tellier als Held umschrieben und ist nicht gerade vom Glück verfolgt – seine Anreise beginnt schon mit einem verspäteten Flug und auch seine Avancen laufen ins Leere, das Treffen mit der Angebeteten in den Highlands endet in einem frustrierten Liebesaus. Das Ganze ist eigentlich schnell erzählt, doch Le Tellier lässt in 12 humorvoll-scharfsinnigen Kapiteln die kleine Geschichte durch seine leichtfüßige und doch sehr treffsichere Sprache glänzen, die diesmal zwar etwas altmodisch angehaucht ist, aber jeder Satz sowie jede Andeutung sitzen perfekt.
Feinfühliger Humor trifft hierbei auf eine auktoriale Erzählperspektive, die durch faszinierenden Variantenreichtum und pfiffigen Kapitelsynopsen viel Lesefreude bereitet. Und auch zwischen den Zeilen verstreut Le Tellier zwischen den ironischen Reflektionen des Helden und den detaillierten Beobachtungen in der schottischen Natur allerhand schlaue Querverweise, die dazu einladen, das schmale Buch immer wieder zur Hand zu nehmen. Das einzige Manko: Es ist viel zu schnell zu Ende! -
Amouröser Schiffbruch
Nach seinem Erfolgsroman erscheint nun diese kleine, aber sehr nuanciert-ironische Erzählung von Hervé Le Tellier über einen unglücklich verliebten Helden auf Deutsch. Mit nur knapp 110 Seiten entwirft der versierte Autor hier ein fein abgestimmtes, humorvolles und sprachlich gekonntes Bild über die einseitige Verliebtheit eines älteren Herren in eine 20 Jahre jüngere Frau.
Er reist ihr leidenschaftlich in das schottische Dorf Inchnadamph in die Einsamkeit der Highlands nach, um sie zu sehen und mit ihr eine Nacht in seinem Hotelzimmer zu verbringen. Doch seine Liebe wird nicht so erwidert, wie er sich das erträumt und unser Held erleidet in zwölf sehr geistreichen Kapiteln amourösen Schiffbruch. Dabei spielt Le Tellier in auktorialer und teils den Leser direkt ansprechende Erzählweise präzise und außergewöhnlich mit der ganzen Palette an sprachlicher Finesse und künstlerischen Bezügen wie Film und Theater. Auch die Einleitungen in die kurzen Kapitel sind faszinierend pointiert und gleichen einem alten Drehbuch-Skript.
Die bissig-authentischen Gedanken und klugen Reflexionen des Helden in der Midlife Crisis über die Liebe, das Leben sowie das Alter sind brilliant und auch das Setting in Schottland umschreibt der Autor sehr szenisch. Insgesamt eine außergewöhnliche und kunstvoll-rhythmisch konstruierte Kurzgeschichte, bei der sprachlich alles passt und die gerne noch viel länger sein könnte! -
Ein Mann, der kein "Nein" versteht
Der Roman „Ich verliebe mich so leicht“ von Hervé Le Tellier macht erst einen spannenden Eindruck: ein einsamer, reflektierter Mann, der darüber nachdenkt, wieso er sich immer zu schnell verliebt; eine feinfühlige Geschichte über die Liebe; eine Frau, die weiß, was sie will; die wilde Landschaft der schottischen Highlands… Leider geht es in der Kurzgeschichte einfach nur um einen älteren Mann, der zum wiederholten Mal die Abweisung einer jüngeren Frau nicht gelten lassen will. Die Geschichte wird auch nur aus seiner Sicht erzählt. Dieser Mann ist kein Held, kein unglücklich Verliebter, sondern ein aufdringlicher Kerl, der kein „Nein“ versteht. Letztlich finde ich den Roman nicht „geistreich“ und „feinfühlig“, sondern einfach belanglos und langweilig.
Eines muss man dem Buch zu Gute halten: Der sprachliche Stil und die Erzählperspektive hat mir sehr gut gefallen. -
Inhaltlich enttäuschend
Der Roman oder eigentlich die Kurzgeschichte „Ich verliebe mich so leicht“ fängt recht vielversprechend an, ein Zitat von Flaubert als literarisches Motto lässt auf angenehme Unterhaltung hoffen. Genau das bietet die Geschichte auch, aber nicht mehr. Der schon etwas ältere Herr reist einer jungen Frau hinterher, obwohl ihm eigentlich klar ist, dass ihre kurze Beziehung für sie nur ein peinlicher Ausrutscher war. Aus Höflichkeit trifft sie sich mit ihm, doch am Ende muss er unverrichteter Dinge abreisen. Letztendlich haben wir hier doch nur die Geschichte eines Mannes, der ein „nein“ nur schwer akzeptiert. Ich gebe dem Buch drei Sterne, weil es mir sprachlich ganz gut gefällt, inhaltlich bietet es keine Überraschungen. Das Buchcover gefällt mir nicht, vor allem nicht der Verweis auf den Bestseller des Autors als Käuferfang.
-
Kochen mit dem Rowohlt Verlag
Willkommen zu "Kochen mit dem Rowohlt Verlag" oder "Wie verdiene ich möglichst viel Geld mit einem Buch?"
Zutaten:
1 bekannter Autor (Herve Le Telier), der letztes Jahr einen mehrfach ausgezeichneten Roman ("Die Anomalie") geschrieben hat.
1 Buchcover, das ein Flugzeugfenster zeigt auch wenn dieses nichts mit der Handlung zu tun hat (Anspielung auf "Die Anomalie")
1 Aufkleber auf dem Cover, der auch nochmal darauf hinweist, dass dieser Roman vom Autor von "Die Anomalie" geschrieben wurde, damit es jetzt auch der Letzte verstanden hat.
128 Seiten: So wird es zumindest beworben, auch wenn das Buch im Endeffekt nur aus ca. 60 Seiten Text besteht, weil jede Kapitelüberschrift eine eigene Seite füllt und danach und teilweise davor auch noch eine leere Seite folgt bzw. vorangestellt ist. Außerdem jedes Kapitel erst mit einer halben leere Seite beginnt und auch so endet.
1 komplett nutzloses Inhaltsverzeichnis am Endes des Buches, das alle Kapitelüberschriften auf 5 Seiten zusammenfasst, sonst merkt am Ende noch jemand wie dünn dieses Buch eigentlich ist.
2 Seiten Werbung dürfen auch nicht fehlen
1 Geschichte, die eher langweilig und oberflächlich daher kommt und mit "Die Anomalie" nichts gemein hat (OK dafür kann der Verlag auch nichts)
Guten Appetit!
Verkauft wird das Ganze für 20€, nochmal zur Erinnerung 128 Seiten werden beworben, ca. 60 Seiten Text gibt es zum Lesen. Das Buch ist somit in 1-2 Stunden gelesen. In Frankreich kostet die Originalversion übrigens 4,50€ (80 Seiten).
Write a review
Thumbs up or thumbs down? Write your own review.