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Rechtspopulismus ist kein fehlgeleiteter Protest gegen Neoliberalismus und Postdemokratie, sondern eine Gestalt der konformistischen Revolte. Seinen Kern bilden rassistische und konspirationistische Mythen: Das Eigene werde vom Fremden überwältigt, weil globalistische Eliten Souveränität und Gemeinschaft zerstört hätten. Leo Roepert analysiert, wie diese Mythen die Krisentendenzen der Gegenwart zu verarbeiten versuchen, ohne deren gesellschaftliche Ursachen wahrnehmen zu müssen. Dabei wird deutlich, dass der rechtspopulistische Kampf gegen »Globalismus« und »Überfremdung« darauf abzielt, eine Ordnung wiederherzustellen, die es vermeintlich schon immer gegeben hat.
About the author
Leo Roepert, Dr., ist Soziologe am Fachbereich Sozialökonomie der Universität Hamburg.
Summary
Rechtspopulismus ist kein fehlgeleiteter Protest gegen Neoliberalismus und Postdemokratie, sondern eine Gestalt der konformistischen Revolte. Seinen Kern bilden rassistische und konspirationistische Mythen: Das Eigene werde vom Fremden überwältigt, weil globalistische Eliten Souveränität und Gemeinschaft zerstört hätten. Leo Roepert analysiert, wie diese Mythen die Krisentendenzen der Gegenwart zu verarbeiten versuchen, ohne deren gesellschaftliche Ursachen wahrnehmen zu müssen. Dabei wird deutlich, dass der rechtspopulistische Kampf gegen »Globalismus« und »Überfremdung« darauf abzielt, eine Ordnung wiederherzustellen, die es vermeintlich schon immer gegeben hat.
Additional text
»Die Stärke des Bandes liegt vor allem darin, dass die einzelnen Beiträge zueinander in Konstellation treten, sich wechselseitig erhellen und bisweilen auch produktiv widersprechen. So wird der Band über alle Beiträge hinweg […] dem theoretischen Ansatz der Kritischen Theorie gerecht, die das faschistische Potenzial ja gerade aus der Dialektik von Individuum und Gesellschaft zu erklären versuchte.«
Report
»Wer bereit ist, sich auf Roeperts Zugang einzulassen, findet hier eine unorthodoxe und zur Kontroverse reizende, zugleich aber anspruchsvolle [...] Alternative zu den Regalmetern an populismustheoretischer Standardware.«
Marco Bitschnau, Zeitschrift für_Rechtsextremismusforschung, 3/2 (2023) 20240223