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Schlangen im Garten

German · Hardback

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Description

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Familie Mohn hat die Mutter verloren. Jetzt steht sie im Verdacht, die Trauerarbeit zu verschleppen. Das Leben muss doch weitergehen, sagen die Nachbarn, meint das Traueramt. Doch Vater Adam, die wütende Linne, der nach Hause zurückgekehrte Student Steve und Micha, der Jüngste, wollen nicht weitergehen. Sie möchten Johanne bewahren - nicht nur in ihren eigenen Erinnerungen, sondern in unzähligen Geschichten, die deren Leben so vielleicht gar nie geschrieben hat.

About the author

Stefanie vor Schulte, 1974 in Hannover geboren, ist studierte Bühnen- und Kostümbildnerin. Sie lebt mit ihrem Mann und vier Kindern in Marburg. Ihr erster Roman ›Junge mit schwarzem Hahn‹ wurde 2021 mit dem Mara-Cassens-Preis für das beste deutschsprachige Debüt ausgezeichnet.

Additional text

»In ›Schlangen im Garten‹ schreibt Stefanie vor Schulte berührend über das Bewahren von Erinnerungen.«

Report

»Ein Buch über das Miteinander. Tröstlich, feinfühlig und zärtlich verrückt.« Petra Schulte / emotion emotion

Product details

Authors Stefanie vor Schulte, Stefanie vor Schulte
Publisher Diogenes
 
Languages German
Product format Hardback
Released 24.08.2022
 
EAN 9783257072174
ISBN 978-3-257-07217-4
No. of pages 240
Dimensions 122 mm x 19 mm x 187 mm
Weight 274 g
Subjects Fiction > Narrative literature > Contemporary literature (from 1945)

Familie, Roman, Trauer, Zusammenleben, Hilfe, Mut, Mutter-Kind-Beziehung, Freunde, Familienleben, Mutter, Phantasie, Unterstützung, Familiendrama, Belletristik: Themen, Stoffe, Motive: Tod, Trauer, Verlust, Zusammenhalt, Familienschicksal, Mutmach-Geschichte, überwinden, Trauerbewältigung, Trauerarbeit, Vaterschaft

Customer reviews

  • Skurril

    Written on 02. October 2022 by Sophie H..

    Die Autorin Stefanie vor Schulte wird von allen Seiten sehr gelobt. Daher war ich sehr neugierig auf ihr neues Werk.

    Familie Mohn hat einen Trauerfall zu bewältigen. Johanne, die Ehefrau und Mutter, ist verstorben. Wie und warum erfahren wir nicht. In dem Buch geht es um die Trauerarbeit, die jedes einzelne Familienmitglied für sich leisten muss. Da ist der Vater Adam, der nicht mehr in der Lage ist, den ganz normalen Alltag zu bewältigen. Der Sohn Micha flieht in seine Traumwelten und die Tochter Linne fällt durch Gewalt an der Schule auf. Der älteste Sohn Steve, eigentlich schon außer Haus, versucht die Familie irgendwie zusammenzuhalten. Dann wird das Traueramt auf die Familie aufmerksam und muss feststellen, dass die Familie die Trauerarbeit verschleppt. Von nun an werden sie auf Schritt und Tritt von Ginster, einem Mitarbeiter des Traueramtes, beschattet.

    Mich hatte nicht nur die Autorin, sondern auch das Thema „Trauer“ neugierig gemacht. Leider war es nicht das Buch, das ich mir erhofft hatte. Mir war der Inhalt teilweise zu skurril. So trifft sich die Familie täglich, um gemeinsam Seiten aus dem Tagebuch von Johanne zu verspeisen. Und auch die Arbeit des Traueramtes erinnerte mich eher an die Stasi. Mit den Protagonisten wurde ich nicht recht warm. Sie blieben mir seltsam fremd und unnahbar.

    Man merkt der Sprache an, dass die Autorin lange an jedem Satz gearbeitet hat. Wahrscheinlich hat der Roman von daher auch einen hohen literarischen Wert, aber mich konnte sie nicht abholen. Zum Glück sind aber Geschmäcker verschieden.

  • (Zu)Treffend

    Written on 26. September 2022 by LaberLili.

    Was hatte mich die poetische und doch bildgewaltige Sprache vor Schultes in ihrem Debüt „Junge mit schwarzem Hahn“ doch bereits begeistert und mich glauben lassen, sie könne mir die ödeste Geschichte der Welt präsentieren und ich würde mich ob ihres Ausdrucks dennoch von der ersten bis zur letzten Seite an jener erfreuen. Mit ihrem zweiten Buch verfestigte die Autorin nun diesen Eindruck; noch zwei Bücher mehr und ich werde einfach jedem von meiner neuen, liebsten zeitgenössischen deutschen Autorin vorschwärmen.
    „Schlangen im Garten“ wirkt im Gegensatz zum Debüt nicht wie ein mystisches Märchen, sondern viel mehr wie eine kalte Dystopie, in der Emotionen nüchtern begegnet werden soll, die aber konträr zu dieser Erwartungshaltung von Impulsivität und Individualität geprägt sind: Erzählt wird von einer Familie, die kürzlich die Mutter bzw. Ehefrau verloren hat, und deren Mitglieder allesamt anders mit ihrer Trauer umgehen und sich, in den Augen Außenstehender, viel zu sehr darin verlieren, weswegen sich das „Traueramt“ einschaltet, das auf schnellere Akzeptanz drängt, und prüfen will, ob die Familie überhaupt „richtig“ trauert.

    Wie ich schon sagte, fehlt „Schlangen im Garten“ zwar die durchgängige märchenhafte Mystik des Debüts der Autorin, beinhaltet aber doch ein gewisses Maß an Fantastik und auch die Bildsprache muss hier vielfach noch gedeutet und interpretiert werden. Es ist kein einfaches Buch, das nicht noch ein Mit- oder Nachdenken erfordern würde. Trotz solcher Elemente wie dem Traueramt habe ich diesen Roman nun doch auch sehr zeitgenössisch, und gar nicht als in irgendeiner Zukunftsvision oder zumindest in einer alternativen Gegenwart angesiedelt, empfunden, wozu sicherlich vor Allem beigetragen hat, dass diese Thematik der Trauer gegenwärtig ist. Es wird vermutlich keine Lesende dieses Buchs geben, die nicht bereits selbst einmal einen geliebten Mensch verloren haben; wir alle kennen wohl diese Sprüche in Richtung „So langsam muss er aber mal drüber hinwegkommen, Mama ist schon zwei Jahre tot.“ oder „Was? Sie hat jetzt einen Neuen? Schon? Ist ihr Mann nicht grad erst zwei Jahre tot?“ oder „Der hat sich auf der Geburtstagsfeier prächtig amüsiert; ich selbst hab den da einmal lachen sehen!; obwohl seine Frau vor fünf Monaten erst beerdigt worden ist.“ oder oder oder.
    „Schlangen im Garten“ konzentriert sich sehr auf die Gefühlswelt der einzelnen Figuren; abseits der Trauer passiert hier nix; und ich fand es wunderbar, wie und dass die Charaktere hier so unterschiedlich gezeichnet wurden und man merkte, dass es da einfach kein richtig und kein falsch, geschweige denn diese eine bestimmende, Verhaltensweise gab.
    Hier dürfte es immer die eine Person geben, mit deren Verhalten man sich identifizieren kann, und die Anderen eignen sich, die eigene Meinung und eventuelle Vorurteile zu reflektieren; mir hat es zumindest geholfen, bestimmte Auftretensweisen innert einer Trauerphase mal anders betrachten zu können. Bei einem akuten Todesfall im persönlichen Umfeld würde ich definitiv nicht zu diesem Roman greifen, aber zum Abschluss einer Trauerphase könnte ich es mir durchaus als tröstlich und „verstehend“ vorstellen; generell würde ich „Schlangen im Garten“ aber eher in einer nachdenklichen und eventuell sentimentalen Phasen des Lebens, die völlig losgelöst von jeglichen (erwartbaren) Todesfällen sind, zu lesen vorziehen. Es rührt doch schon sehr an.

  • Wie lange darf man trauern?

    Written on 17. September 2022 by Barbara Bayer.

    Die Familie Mohn trauert um Mutter Johanne. Der kleine Micha fühlt sich vor allem verloren, seine Schwester Linne wütend, Bruder Steve versucht sich zu kümmern und Vater Adam ist einfach von allem überfordert. Doch wie lange darf man trauern, bekommt man Verständnis von Lehrern, Nachbarn, Vermietern? Und wie darf diese Trauer aussehen, wie geht man damit um, dass nichts mehr so ist wie es war?
    Stefanie vor Schulte befasst sich mit diesen Themen auf eine etwas surreale Art und Weise. Die Personen, die sich in ihrem Roman zusammen finden, sind alle Außenseiter der Gesellschaft, alle verbindet dabei eine Geschichte mit der verstorbenen Johanne. Und diese Geschichten sind teilweise etwas fantastisch, beschreiben aber viele Facetten der Toten. Und sie helfen den Familienangehörigen, in ihrer Trauer wieder zueinander zu finden und nicht einzeln unter zu gehen. Denn jede Erinnerung kann zu einer Geschichte werden und jede Geschichte zu einer Erinnerung.
    Mit Argusaugen überwacht wird die Familie Mohn von einem Mitarbeiter des Traueramtes, der grundsätzlich Menschen nicht mag. Denn irgendwann ist es in der Umgebung vorbei mit Mitleid und Verständnis für die Trauernden. So überspitzt diese Figur auch dargestellt ist zeigt sie doch auch den Umgang in unserer Gesellschaft mit Tod und Trauer. Neben Mitgefühl dominieren nicht selten Hilflosigkeit, Sensationsgier und Unverständnis auf scheinbar irrationales Verhalten von Trauernden.
    Der Schreibstil ist ausgefallen, die kurzen Sätze sehr aussagekräftig und intensiv. Für meinen Geschmack sind manche Geschichten ein wenig zu fantastisch, deshalb einen Stern Abzug.
    Fazit: Ein besonderer Roman zu einem Thema, das alle Menschen betrifft. Egal, ob sie selber einen Verlust zu betrauern haben, oder ob sie ihren Umgang mit Trauernden hinterfragen können.

  • Zauberhaft

    Written on 30. August 2022 by Charlie.

    In „Schlangen im Garten“ von Stefanie vor Schulte trauert die verbliebene Familie Mohn um die verstorbene Mutter, auf eine ganz eigene Art und Weise.

    Nach „Junge mit schwarzem Hahn“ hat mich Stefanie vor Schulte wieder einmal bezaubern können. Die Geschichte von Familie Mohn, deren Mitglieder wohl die Trauerarbeit „verschleppen“ und damit die Aufforderung eines mysteriösen Traueramtes bekommen, diese Trauerarbeit schnellstmöglich abzuschließen und wieder zur Normalität zurück zu kehren, war bezaubernd. Die Charaktere sind sehr eigen und jeder hat seine eigene Art entwickelt, mit dem Verlust der Mutter klar zu kommen. Dass am Ende noch mehr Menschen dazu kommen, und erzählen, was sie vermeintlich mit Mutter Johanne erlebt haben, hat das Buch sehr rund gemacht, ich hätte mir jedoch diese Geschichten schon ein wenig eher in der Geschichte gewünscht.

    Die Charaktere sind jeder auf ihre Art verträumt und gehen anders mit der Realität um, als es normalerweise passiert. Das kennen wir schon aus „Junge mit schwarzem Hahn“, aber es hat bis hier nicht an Charme verloren. Die Entwicklung jedes Charakters bis zu dem Punkt, den Verlust der Mutter anzunehmen ist nachvollziehbar gestaltet und hat keine Logiklücken.

    In dem Roman ist kein Wort zu viel, jedoch hätte ich schon gerne mehr über das Traueramt und seine Arbeit erfahren, weil dies eher unbeachtet im Hintergrund bleibt und weniger erläutert wird.

    Alles in allem aber ein zauberhafter Roman, der mir sehr ans Herz gegangen ist.

  • Eine Geschichte über Trauer

    Written on 28. August 2022 by anonym.

    Für den Diogenes-Verlag so typisch mit Wiedererkennungswert ist das Buchcover, das ein Gemälde von Paul Gauguin zeigt. Der Roman als solcher reiht sich ebenfalls gut ein in die von diesem Verlag veröffentlichten Bücher, die oftmals anspruchsvoll sind. Vorliegend geht es um Trauerbewältigung, der sich ein Vater und seine drei Kinder nach dem Tod der Mutter ausgesetzt sehen. Ihr Umfeld – Nachbarn, Lehrer, sogar ein „Traueramt“ - stellt ganz eigene Anforderungen, wie mit Trauer umzugehen ist und wann mit ihr einmal Schluss zu sein hat. Doch die Familie hat ein ganz eigenes Tempo und rückt in ihrer Trauer endlich allmählich zusammen. Hilfreich sind dabei noch mehrere nach und nach in die Geschichte eingeführte Nebenfiguren, die in irgendeiner Beziehung zur Verstorbenen standen und jetzt märchenhafte Erinnerungen an sie erfinden. Diese genau wie so manche andere Einzelheit sind sehr surreal, die Sprache bildhaft und voll der Metaphern. Wer also Realist durch und durch ist, wird dieses Buch vielleicht nicht so mögen. Eines schafft es aber auf jeden Fall – die Botschaft zu übermitteln, dass Trauer sehr individuell ist und jeder Trauernde für sich den Weg zurück ins Leben finden muss.

  • Phantasievolle Geschichte über Trauerarbeit

    Written on 25. August 2022 by Bücherfreundin.

    Nach Stefanie vor Schultes erfolgreichem Debütroman "Junge mit schwarzem Hahn" im Jahr 2021 erscheint nun im Diogenes Verlag ihr zweiter Roman "Schlangen im Garten".

    In der phantasievollen Geschichte steht Familie Mohn im Mittelpunkt, genauer gesagt Adam, der Vater, und seine drei Kinder Linne, Steve und Micha. Die Mutter Johanne ist kürzlich verstorben, und Adam und die Kinder möchten viele Erinnerungen an die Verstorbene bewahren. So verzehren die Zurückgebliebenen die in kleine Stücke zerrissenen Seiten aus Johannes Tagebüchern. Der Vater hat seinen Beruf aufgegeben, der älteste Sohn Steve sein Studium auf Eis gelegt. Linne, die Zornige, ist stets bereit, sich zu prügeln, und Micha, der Sensible, hat sich zurückgezogen. Jeder trauert auf seine außergewöhnliche Weise, was der Nachbarschaft nicht gefällt und Herrn Ginster vom Traueramt auf den Plan ruft.

    Die Autorin schildert in einzigartiger, sehr gewöhnungsbedürftiger Sprache den Umgang der einzelnen Familienmitglieder mit der Trauer. Es gibt eindrucksvolle Begegnungen mit Nebenfiguren, die durch kleine, märchenhafte Geschichten in Verbindung mit der Verstorbenen standen. Was ist Realität, was ist Fiktion? Der Leser ist mit der Lektüre gefordert und muss sich sein eigenes Bild machen.

    Durch die sehr spezielle Ausdrucksweise ist der Roman nicht einfach zu lesen. Man muss sich auf den Stil der Autorin einlassen. Ich konnte das nur bedingt. Die kleinen Geschichten rund um Bassert, die tragische Figur Ginster, Marlene und die Obdachlose Bille fand ich sehr berührend, während mir zu anderen Teilen des Buches einfach der Zugang und das Verständnis fehlte. So fand ich den letzten Abschnitt mit dem umgedrehten Tisch doch sehr abstrus. 

    Ich war sehr neugierig auf das Buch mit der interessanten Thematik, aber begeistern konnte es mich letztlich leider nicht.

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