Description
Product details
Authors | Anna-Maria Caspari |
Publisher | Ullstein Extra |
Languages | German |
Product format | Paperback / Softback |
Released | 29.12.2022 |
EAN | 9783864932021 |
ISBN | 978-3-86493-202-1 |
No. of pages | 400 |
Dimensions | 136 mm x 205 mm x 204 mm |
Weight | 458 g |
Subjects |
Fiction
> Mixed anthologies
Krieg, Heimat, Nordrhein-Westfalen, Eifel, Familienleben, entspannen, Wollseifen, Zwischenkriegsjahre, ca. 1919 bis ca. 1939 (Zwischenkriegszeit), ca. 1940 bis ca. 1949 |
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Literarische Chronik einer verschwundenen Heimat
"Ginsterhöhe" erzählt als mehrere Jahrzehnte umfassender Roman die reale Geschichte des Ortes Wollseifen in der Eifel und seiner Bewohner und erinnert von Rhythmus und Erzählgeschwindigkeit an eine Dorfchronik.
Der ruhige und sachliche Sprachstil folgt der gemächlichen Ruhe des kleinen Ortes, in dem das Leben so seinen Gang geht und in dem selbst die historischen Veränderungen stoisch hingenommen werden, denn das Leben in der Landwirtschaft muss schließlich weitergehen, und spiegelt auch das Wesen der größtenteils pragmatischen, nicht sehr wortreichen Charaktere der Gegend wider.
Die verschiedenen Figuren des Dorfes mit ihren Ansichten, Beweggründen und Wünschen sind sehr authentisch dargestellt, so dass ihre Schicksale bewegend und spannend werden, auch wenn die einzelnen Ereignisse eher ohne Dramatik erzählt werden. Ein großer Teil des Geschehens wird vielmehr angedeutet, so dass man als Lesende*r selbst entsprechende Stellen emotional ausfüllt, was durch Kenntnisse der Zeit und den spürbaren dunklen Schatten, der sich über Wollseifen und seine Bewohner legt, nicht schwer fällt. So oder ganz ähnlich ist es den Menschen ergangen, eine zusätzliche literarische Zuspitzung würde nicht in die Stimmung der Geschichte passen.
Eine sehr gelungene Verbindung von realer Lokal- und Zeitgeschichte, die dazu einlädt, sich eingehender mit der spannenden Vergangenheit des realen Schauplatzes zu beschäftigen, mit einer fiktiven Familiengeschichte und interessanten Figuren, denen man gerne noch durch ihr weiteres Leben folgen würde. -
Wollseifens Geschichte
Der Roman GINSTERHÖHE von Anna-Maria Caspari ist der dritte Roman aus einer Trilogie rund um besondere Orte und deren Geschichte.
Ginsterhöhe umfasst den Zeitraum 1919 bis 1950 und erzählt die Geschichte von Wollseifen, einem bäuerlichen Eifeldorf. Der erste Weltkrieg ist gerade vorbei und die Menschen versuchen, ihr Leben wieder aufzunehmen. Das klappt auch gut, bis die Burg Vogelsang von den Nazis errichtet wird und der Ort mit SS-Leuten geschwemmt wird. Dabei zeigt sich dann auch, wer aus dem ersten Weltkrieg gelernt hat und sich zurückhält und wer sich von den Nazis umwerben lässt und auf die Propaganda hereinfällt. Letztendlich läuft es auf den zweiten Weltkrieg hinaus und viele Familien verlieren ihre Familienangehörige durch Fronteinsätze oder Bomben im Ort. Nach dem zweiten Weltkrieg setzen die Dorfbewohner alles daran, ihr Dorf trotz Not wieder aufzubauen, bis der nächste Schlag erfolgt.
Dieser Roman macht Geschichte erlebbar. Die Figuren sind realistisch dargestellt, so dass man mit ihnen mitfühlen und mitleiden kann. -
Beeindruckende Geschichte über ein kleines Dorf in der Eifel
"Ginsterhöhe" ist mein erstes Buch von Anna-Maria Caspari. Das schöne und schlichte Cover spiegelt die Zeit wider, um die es in dem Buch geht, der Klappentext sprach mich an, und ich bin nicht enttäuscht worden.
Der historische Roman verknüpft die Geschichte des Dorfes Wollseifen, das es tatsächlich gegeben hat, mit dem Leben der Dorfbewohner.
Im Zentrum des Romans steht der junge Bauer Albert Lintermann. Wir schreiben das Jahr 1919, als er aus dem Krieg in sein kleines Heimatdorf in der Eifel zurückkehrt. Er ist nicht nur körperlich versehrt und abgemagert, auch die erlittenen Kriegstraumata belasten ihn. Der Empfang auf dem Bauernhof durch seine Ehefrau Bertha ist eher frostig. Er ist nicht mehr der gutaussehende Mann, in den sie sich vor Jahren verliebt hatte. Bertha fühlt sich von seinem entstellten Gesicht abgestoßen, und das zeigt sie ihm. Im Laufe der Zeit kommen die beiden sich wieder näher, und die Kunst der Wiederherstellungschirurgie verhilft Albert nicht nur zu einem fast normalen Aussehen, sondern auch zu mehr Selbstbewusstsein.
Eine weitere tragende Rolle in dem Roman spielt Leni, die junge Verlobte von Alberts Freund Hennes, der während des Krieges ums Leben gekommen ist.
Das Dorfleben ändert sich gravierend, als Hitler Reichskanzler wird und auf Anregung des Gutsbesitzers Johann Meller in der Nähe ein Reichsschulungszentrum errichtet wird .....
Die Geschichte ist in drei Teile gegliedert und umfasst den Zeitraum zwischen 1919 und 1949.
Im ersten Teil beschreibt die Autorin die Zeit des Wiederaufbaus nach dem Ersten Weltkrieg. Es sind harte Jahre, das Geld verliert ständig an Wert, und die Dorfbewohner kämpfen ums Überleben.
Der Schwerpunkt des zweiten Teils liegt auf der politischen Situation der dreißiger Jahre. Hitler ist Reichskanzler, und auch im Dorf treten Bewohner in die NSDAP ein. Durch den Bau des Reichsschulungszentrums erlangt Wollseifen einen wirtschaftlichen Aufschwung.
Der dritte Teil behandelt die Kriegsjahre und die Jahre danach. Obwohl viele Dorfbewohner Angehörige durch Luftangriffe und Kriegseinsätze verloren haben, bleibt ihr Wunsch, Wollseifen wieder aufzubauen, ungebrochen.
Das Buch mit seinem geschichtlichen Hintergrund ist packend geschrieben und hervorragend recherchiert. Es hat mir sehr gut gefallen, ich mochte den ruhigen und sprachlich sehr ansprechenden Erzählstil. Der Autorin ist es gelungen, die Charaktere authentisch und lebensnah zu zeichnen. Es fehlte mir allerdings an Emotionen, die findet man höchstens zwischen den Zeilen. Die Handlung beinhaltet die Ereignisse von drei Jahrzehnten, daher gibt es viele Zeitsprünge. Über einige Protagonisten hätte ich gern mehr gelesen, z.B. über Hildegard und den Lehrer Martin Faßbender, der in seinen interessanten Tagebuchaufzeichnungen über seine Ansichten und Erlebnisse, das Dortleben sowie die Geschehnisse der damaligen Zeit Zeugnis ablegte.
Sehr gut gefallen hat mir auch die ausführliche Schilderung des täglichen Lebens vor 100 Jahren auf einem Bauernhof mit allen Gegebenheiten und auch Schwierigkeiten, mit denen die Bauern zu kämpfen hatten.
Im Nachwort wird verraten, dass "Ginsterhöhe" der erste Teil einer Trilogie ist. Ich freue mich auf den nächsten Band!
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Deutsche Geschichte
1919. In dem kleinen Dorf Wollseifen in der Eifel kehrt Albert aus dem ersten Weltkrieg zurück. Sein Gesicht ist völlig zerstört und seine Frau hat damit große Probleme. Nach und nach lebt sich Albert wieder im Dorf ein und auch seine Ehe wird langsam besser. Die Leute arbeiten hart, aber langsam geht es aufwärts. Nach der Geburt seiner kleinen Tochter entschließt sich Albert, in Bonn sein Gesicht operieren zu lassen. Danach ist er wie ein anderer Mensch. Doch die Nazis werfen ihre langen Schatten voraus…
Das Buch erzählt deutsche Geschichte der neuen Vergangenheit. Dieses Mal aus der Sicht eines schwer gezeichneten Kriegsheimkehrers des ersten Weltkrieges und auch eines Bauern in einem kleinen Dorf mit kargen Böden und schwerer Arbeit. Das ist gut beschrieben. Die Menschen sind realistisch gezeichnet. Vor allem nicht nur sehr einseitig. Die Geschehnisse in Deutschland werden geschickt eingeflochten durch Tagebuchaufzeichnungen des Lehrers. Das Besondere an dem Buch ist noch, das es die wahre Geschichte des Dorfes in der Eifel beschreibt. Das gibt dem Ganzen noch mehr Gewicht. Alles in allem ist es der Autorin gelungen, mir die Menschen und die Geschichte des Ortes näher zu bringen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.
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