Description
Product details
Authors | Kati Naumann |
Publisher | HarperCollins Hamburg |
Languages | German |
Product format | Hardback |
Released | 25.10.2022 |
EAN | 9783365001172 |
ISBN | 978-3-365-00117-2 |
No. of pages | 416 |
Dimensions | 132 mm x 38 mm x 210 mm |
Weight | 536 g |
Subjects |
Fiction
> Narrative literature
> Contemporary literature (from 1945)
Sachsen, Deutsche Literatur, Bergbau, DDR, Licht, Schatten, Schicksal, Sowjetunion, Erzgebirge, Familienleben, historisch, Ostdeutschland, DDR, kerzen, Generationen, lichter, entspannen, Familiengeschichte, Familienschicksal, Elternhaus, Dunkelheit, unter Tage, Schwibbogen, Wismut, Wo wir Kinder waren, Schwibbögen, Schlematal, Schlema, Anne Rabe, Fernwehland, Was uns erinnern lässt, Die Möglichkeit von Glück, Gittersee |
Customer reviews
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Eine ergreifende Erinnerung an die Bergbautradition in Schlem
Kati Naumann erschafft in ihrem aktuellen sehr atmosphärischen Roman "Die Sehnsucht nach Licht" eine richtig tolle Mischung aus geschichtlichen Zeitzeugnissen vermischt mit der Geschichte einer fiktiven Familie, die sich über Generationen hinweg dem Bergbau verschrieb.
Dreh- und Angelpunkt des Geschehens ist dabei geographisch das im Erzgebirge gelegene Schlematal und die fiktive Dynastie der Bergbaufamilie der Steiners.
Als Leser bekommt man sehr eindrücklich eine Idee über den Aufstieg und Fall des Bergbaus in der dortigen Region. In der Handlung selbst durchlebt man dabei alle Höhen und Tiefen mit.
Obwohl ich bis dato noch kaum richtig tiefe Berührungspunkte zum Bergbau hatte, schaffte es das Buch mich in kürzester Zeit dann an sich zu binden. Es dauerte für mich alleine durch die genauen Beschreibungen nicht lange, mich mit den Handelnden wie auch der eigentlichen Story zu identifizieren.
Das Kopfkino lief eigentlich bereits beim kurzen Prolog an und riss bis zum Buchende hin nie ab.
Man taucht ein in eine fast vergessene sehr harte Arbeitswelt unter Tage, in die des traditionsreichen Bergbaus, und bekommt on top noch viel rund um die fiktive Bergmanndynastie der Familie Steiner mit.
Bei jeder einzelnen Seite merkt man die Akribie der Recherche und die Passion der Autorin Kati Naumann solche längst vergangene Industriezweige dann wieder zum Leben zu erwecken. Mir gefiel diese Art Roman von alles Anfang sehr gut.
Der ausgeklügelte Spannungsbogen bewegt sich zwischen dem aktuellen Zeitgeschehen und der Vergangenheit. Ich persönlich fand vor allem die Details zur Historie des Bergbaus im Schlematal dann durchweg interessant und sehr spannend erzählt.
Der Roman wurde für mich deshalb sehr schnell zum echten Pageturner.
Mir gefielen die unzähligen Anknüpfungspunkte zur Realität, die dann unsere deutsche Geschichte greif- und erlebbar machen, auch wenn sie nicht immer ganz leichte Kost sind. Das Buch dient mir daher als Anknüpfungspunkt, um mich gerade in Sachen Bergbau dann noch weiter über das Buch hinaus zu informieren. Bis dato hatte ich dazu fast überhaupt noch kaum Berührungspunkte gehabt. Das Buch und die darin Handelnden haben mich dahingehend eines Besseren belehrt.
Gerade solche Bücher sind es, die mir lange im Gedächtnis bleiben werden und in mir weiter arbeiten werden.
Einfach ein riesengroßes DANKE für dieses tolle Werk und die damit einhergehende Unterhaltung.
Summa summarum erschafft hier Kati Naumann auf schlappen 416 Seiten ein unverrückbares Denkmal für alle Bergmänner im erzgebirgischen Schlematal, die unter Einsatz ihres eigenen Lebens die tief verborgenen Bodenschätze unter Tage abgebaut und uns allen für unseren ganzen wirtschaftlichen Fortschritt ans Licht gefördert haben. -
Gelebte Geschichte
Die Familie Steiner hat eine lange Bergbautradition. Die Männer arbeiten unter Tage, die Frauen teilweise auch. Sie erleben den Aufstieg des kleinen Ortes Schlema im Erzgebirge zu einem modernen Badeort mit heilsamen Radonwasser. Sie erleben aber auch eine Zeit, in der mit einer deutsch-sowjetischen Gesellschaft nach Uran gesucht wurde und große Förderungen getätigt wurden. Sie haben ein gutes Leben, finanzielle Vorteile, bessere Gesundheitsbetreuung und mehr Einkaufsmöglichkeiten. Sie erleben aber auch die Vernichtung der Natur und der Umwelt und die Gefahren, die mit dem Uran verbunden sind.
Das Buch beschreibt die Familiengeschichte der fiktiven Familie Steiner über mehr als 100 Jahre. Darin eingebettet ist jeweils auch die Geschichte des Erzgebirges, des Erzbergbaus, der Uranförderung, des Heilbades Schlema .... verbunden mit den entsprechenden Traditionen des Erzgebirges und des Bergbaus. Das ist sehr gut gelungen. Ich kenne mich in der Gegend relativ gut aus und ich kenne viele der Traditionen, trotzdem habe ich auch viel Neues aus dem Buch erfahren. Gerade die eingebauten historischen Sachen waren sehr interessant. Die Familiengeschichte kam mir manchmal ein wenig zu kurz. Da wurden lange Zeiträume übersprungen oder manche Kapitel endeten ein wenig abrupt. Trotzdem ist mir die Familie irgendwie ans Herz gewachsen. Auf jeden Fall ist das Buch gut lesbar und verbindet persönliche Geschichte mit gesellschaftlicher Geschichte. Von mir gibt es eine Leseempfehlung. -
Bewegende Familiengeschichte
In "Die Sehnsucht nach Licht" treffen wir auf Luisa. Luisa arbeitet in einem Besucherbergwerk im Erzgebirge - tief unter der Erde. Luisa liebt ihren Job und ihren Arbeitsplatz - auch wenn es häufig vorkommen kann, dass sie einen Tag komplett unter der Erde verbringt und kein Sonnenlicht sieht. Luisa folgt damit die Tradition ihrer Familie, die schon immer im Bergbau gearbeitet hat. Durch diese enge Bindung an die Arbeit ergibt sich eine ganz besondere Familiendynamik und eine Einstellung der verschiedenen Familienmitglieder - die ihr Leben vollkommen auskosten und jede Minute genießen wollen. Dieses liegt vor allem daran, dass etliche Familienmitglieder unter der Erde gestorben sind. Luisa beginnt sich enger mit ihrer Familiengeschichte auseinanderzusetzen und beginnt Nachforschungen über ihren Großonkel anzustellen.
Es handelt sich hierbei um eine sehr starke und bewegende Familiengeschichte. Der Schreibstil der Autorin ist so anschaulich und bewegend, dass man sich selbst auf eine Reise begibt und auf eine Weise in das Bergwerk einsteigt. Auch die Charaktere sind sehr gelungen gestaltet. Man hat das Gefühl, dass man sie wirklich kennenlernt und sie sind sehr liebenswert gestaltet, so dass die Lektüre mit ihnen wirklich sehr viel Spaß macht. Ich habe den Roman wirklich sehr genossen und durch die Lektüre etliches über die Region und die Geschichte der Bergarbeiter gelernt. -
Ein Leben unter Tage
Luisa führt ehrenamtlich durch das Schaubergwerk in Bad Schlema. Sie war für ihren Vater eingesprungen und dabei geblieben. Unter der Erde begegnet Luisa all den Geschichten ihrer Familie. Ihr Großonkel Rudolf hatte im Schacht 38 gearbeitet, als er plötzlich im Jahr 1951 verschwand. Nie hat man wieder etwas von ihm gehört. Als Luisa Nachforschungen anstellt, kommt vieles ans Licht.
In der Gegenwart erleben wir Luisa bei den Recherchen zu ihrem Onkel Rudolf. Im Vergangenheitsstrang begleiten wir die Familie Steiner beginnend im Jahre 1908 bis heute. Ihr Leben ist geprägt durch den Bergbau im Erzgebirge.
Der Erzählstil von Kati Naumann ist sehr bildhaft. Sie lässt in ihrem Buch die Leser:innen teilhaben an der Geschichte der Familie Steiner, deren Leben durch das Auf und Ab in dem Bergarbeiterort ständigen Wandel unterzogen war. Sehr genau wurden Arbeitsschritte im Bergbau beschrieben, so dass ich mir alles sehr gut ausmalen konnte. Man merkt, dass die Autorin sehr gut recherchiert hat. Gleichzeitig wurde mir noch mal bewusst gemacht, wie gefährlich die Arbeit unter Tage sein kann und welche Gefahren es über Tage durch absackende Häuser bringt. Bald nach Kriegsende gab es keinen Umweltschutz und keiner scherte sich darum, wenn Kinder im radioaktiven Schlamm spielten. Abgerundet wird die Geschichte noch durch einen Stammbaum der Familie Steiner, einer Zeittafel zum Bergbau im Schlematal und einem Lageplan rund um Bad Schlema.
Mir hat die Familiengeschichte angenehme Lesestunden bereitet. -
Mit Leib und Seele Bergmann
Familie Steiner ist eine Bergmanns-Familie durch und durch. Mit viel Stolz und Hingabe haben Generationen von Männern und später auch Frauen im Bergbau im Schlematal gearbeitet. Und so erfährt man als Leser nicht nur viel über das Thema Bergbau, untermalt durch die richtigen Fachbegriffe, sondern auch über die Region des Schlematals im Erzgebirge, die einem großen Wandel im Laufe der Geschichte unterworfen war.
Erschreckend ist es, über die Zustände Untertage zu lesen, als es noch keinen Brandschutz, keine geeignete Schutzkleidung, geschweige denn Ohrenschützer gab, die Gefahr eines Grubenunglücks allgegenwärtig war. Sicherheitsbedenken gab es kaum, auch nicht beim Uranabbau und der damit einhergehenden Strahlenbelastung. Die Arbeiter starben jung an der sogenannten "Schneeberger Krankheit", was harmloser klingt als Lungenkrebs und man mit einem ordentlichen Schnaps zu bekämpfen versuchte.
Über die Generationen der Steiners erzählt dieser Roman von Kati Naumann, über den großen Zusammenhalt und die allen gemeinsame Leidenschaft für den Bergbau. Dabei kommen Familiengeheimnisse ans Licht, die die jüngste, Luisa Steiner, recherchiert und aufdecken möchte. Und das Thema Licht ist überhaupt ein wichtiger Faktor für alle Familienmitglieder: Jeder Arbeiter, der aus der Grube fährt, sehnt sich danach. Und für jedes (lebende) Familienmitglied wird eine Kerze ins Fenster gestellt, um den Heimkehrern den Weg zu weisen. Außerdem weiß jeder Bergmann: auf dunkle Zeiten folgen helle.
Und so passen das Cover mit seiner beschaulichen Kleinstadt und der Titel des Buches hervorragend zum Inhalt. Die Charaktere sind liebevoll gezeichnet und es erstaunt mich, dass diese düstere, schmutzige und gefährliche Arbeit mit so viel Begeisterung und Stolz von einer ganzen Familie gelebt wird. Fast nebenbei durchläuft man noch die nahe deutsche Geschichte mit den Weltkriegen, dem Nationalsozialismus, dem Leben in der DDR und dem Mauerfall.
Eine Empfehlung für alle, die Vielseitigkeit in einem Roman kombiniert mit einem interessanten Thema und deutscher Geschichte mögen. -
Bewegende Familiengeschichte, Lokalgeschichte, Zeitgeschichte
"Die Sehnsucht nach Licht" erzählt die Geschichte der Familie Steiner, deren Schicksal seit Generationen eng mit dem Bergbau im erzgebirgischen Schlematal verknüpft ist.
Nach dem allgegenwärtigen Motto "Ein Bergmann jammert nicht" erträgt die Familie sowohl die politischen Entwicklungen des 20. Jahrhunderts als auch persönliche Schicksalsschläge mit einer beeindruckenden Stärke.
Der Zusammenhalt, der für die Bergleute unter Tage lebenswichtig ist, wird auch in allen Generationen der Familie gelebt, und das Wissen, dass ein Unglück jederzeit passieren kann, lässt alle Familienmitglieder besonderen Wert darauf legen, auf einander Acht zu geben und die gemeinsame Zeit zu nutzen.
Von allen von Kati Naumann sehr individuell und eindrücklich charakterisierten Figuren hat mich die Vorstellung von Wilhelms Leben am meisten fasziniert, schließlich hat er von einer Jugend im Kaiserreich bis zum Ende der DDR so viel deutsche Zeitgeschichte miterlebt, den Wandel des Ortes Oberschlema im Laufe seiner Bergbaugeschichte mit angesehen, und nicht zuletzt so viel Freude und Trauer in seiner Familie erfahren.
Seine Urenkelin Luisa, die auch in der jüngsten Generation der Steiners noch immer in dieser Gegend und der Familie stark verwurzelt ist, schließt in der Gegenwart den Bogen zur Geschichte, einerseits durch ihre berufliche Aufarbeitung des Uranbergbaus, andererseits indem sie sich auf die Suche macht, Klarheit über das Schicksal von Wilhelms lange verschwundenem Sohn Rudolf zu finden, um ihrer Großtante Irma so ihren Frieden zu geben.
Der Roman ist sprachlich wunderbar geschrieben, die Lokalgeschichte ist sehr genau recherchiert, die technischen Aspekte des Bergbaus sind gut nachvollziehbar beschrieben, und die Familiengeschichte ist sehr spannend in die Zeitgeschichte eingebettet und berührend erzählt.
Insgesamt eine fesselnde und sehr bewegende Lektüre, deren Bilder und Emotionen noch nachhallen. -
Packender und warmherziger Roman über eine Bergmannsfamilie im Erzgebirge
In ihrem neuen Roman "Die Sehnsucht nach Licht" erzählt Kati Naumann auf zwei Zeitebenen die Geschichte der Familie Steiner, die im Schlematal des Erzgebirges lebt.
Zu Beginn des Buches lernen wir die 30jährige Luisa Steiner kennen, die im Jahr 2019 ihren Arbeitsplatz 1800 Meter unter der Erde hat. Ihre Aufgabe ist es, an den Wochenenden für die Dauer von zwei Stunden ehrenamtlich Besucher durch das Schaubergwerk in Bad Schlema zu führen. An den Wochentagen arbeitet sie als Vermessungstechnikerin. Luisa ist seit ihrer Kindheit fasziniert von der Welt in den Tiefen der Erde. Schon ihr Urgroßvater arbeitete im Bergbau und sammelte alte Familiengeschichten in einer Mappe. Ein Großonkel von Luisa ist seit Jahrzehnten verschollen, und sie beginnt, zu recherchieren.
Die zweite Erzählebene erstreckt sich auf die Jahre 1908 bis 1989. Wir schreiben das Jahr 1908: Johann und Alma Steiner haben drei Kinder: Christian, Clara und Wilhelm. Der Vater der in einfachen Verhältnissen lebenden Familie arbeitet im Bergbau, genau wie sein ältester Sohn Christian. Der kleine Wilhelm träumt bereits mit 9 Jahren davon, auch Bergmann zu werden.
Das Buch führt uns durch die Jahrzehnte. Wir sehen die Kinder der Familie Steiner heranwachsen und erleben wenig später die Entdeckung einer Radonquelle, die Schlema zu Wohlstand verhilft. Die Familie vergrößert sich im Laufe der Zeit, erlebt ihre Höhen und Tiefen, Liebe und Glück, aber auch ihre Tragödien. Stark und liebevoll ist der Zusammenhalt der Familie, und ihre Heimatliebe ist durch nichts zu erschüttern. Das alles wird ganz wunderbar und mit viel Warmherzigkeit erzählt.
Hochinteressant und fesselnd fand ich die Beschreibung des mir bis dahin vollkommen unbekannten Arbeitsalltags der Bergarbeiter im Erzgebirge und ihrer Traditionen.
Der ansprechende Schreibstil der Autorin ist klar und flüssig. Sie hat sehr gekonnt das Leben der Familienmitglieder mit den politischen Geschehnissen und Katastrophen verknüpft, wie den beiden Weltkriegen, dem Reaktorunglück von Tschernobyl und der Öffnung der Mauer. Die unterschiedlichen Figuren hat Kati Naumann sehr authentisch beschrieben.
Den Stammbaum der Familie Steiner am Anfang des Buches fand ich sehr hilfreich, um die Familienstruktur jederzeit nachvollziehen zu können.
Klare Leseempfehlung von mir und 5 Sterne!
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