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Regellehrpersonen und Sonderpädagog*innen in Kindergärten und Primarschulen haben den Auftrag, gemeinsam Kinder zu fördern. Eine professionelle Kooperation ist im heutigen Berufsauftrag festgelegt und ist mit hohen Erwartungen von mehreren Seiten verbunden, wobei oft unklar ist, was unter einer guten Kooperation zu verstehen ist. In dieser Studie wurden die drei Dimensionen Nutzen, Einflussgrössen und zeitliches Verändern und Lernen inhaltlich analysiert, um subjektive Begründungen und Wertungen zu eruieren. Zudem wurden deskriptive Häufigkeiten ausgewertet, um Muster zu finden, die bedeutsame Aspekte von guter Kooperation aufzeigen.
About the author
Astrid Marty arbeitete viele Jahre als diplomierte Kindergärtnerin in verschiedenen Kooperationsteams, studierte Entwicklungspsychologie und promovierte 2019 an der Universität Basel in Pädagogik. Seit 2008 arbeitet sie als Dozentin an der Pädagogischen Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz und begleitet Studierende auf ihrem Weg zur Kindergarten- und Unterstufenlehrperson. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen Psychologische Grundlagen kindlicher Entwicklung und kindlichen Lernens, Rollen und Aufgaben von Lehrpersonen in Schule und Unterricht und Kooperation.
Report
Die grösste Stärke des Buches ist die Ergebnisdarstellung. Marty vermittelt anschaulich, wie sich erfolgreiche bzw. misslingende Kooperationsmuster aus Sicht der Studienteilnehmenden auszeichnen. Ausserdem wird deutlich, dass einige der befragten Regellehrpersonen der Inklusion im Allgemeinen sehr skeptisch gegenüberstehen und dass manche Studienteilnehmende mit ihren Kooperationspartner*innen ziemlich hadern. Darüber hinaus ergeben sich aus Martys Resultaten interessante Folgeprobleme - etwa in Bezug darauf, wie adäquat Regellehrpersonen und Sonderpädagog*innen die Qualität ihrer Kooperation beurteilen. [...] Astrid Martys Arbeit [bereichert] den akademischen Diskurs [...] und [stellt] eine bedeutsame Grundlage für dessen Weiterentwicklung dar [...]. Überdies dürfte das Buch neben der Wissenschaftsgemeinde auch theorieinteressierte Praktiker*innen ansprechen, z. B. Schulleitungspersonen, die Entwicklungsprozesse anstossen möchten im Hinblick auf eine erfolgreiche Kooperationskultur an ihrer Schule. Boris Eckstein, in: Schweizerische Zeitschrift für Bildungswissenschaften, 45/2 (2023), S. 220.