Description
Product details
Authors | Asako Yuzuki |
Assisted by | Ursula Gräfe (Translation) |
Publisher | Aufbau-Verlag |
Original title | (Butter) |
Languages | German |
Product format | Hardback |
Released | 14.02.2022 |
EAN | 9783351050986 |
ISBN | 978-3-351-05098-6 |
No. of pages | 442 |
Dimensions | 171 mm x 32 mm x 206 mm |
Weight | 524 g |
Subjects |
Fiction
> Narrative literature
> Contemporary literature (from 1945)
Mord, Japan, Patriarchat, Leidenschaft, Tokio, erste Hälfte 21. Jahrhundert (2000 bis 2050 n. Chr.), Frauen, Männer, Essen, Genuss, Gesellschaft, Begierde, COOKING / General, FAMILY & RELATIONSHIPS / General, Journalistin, Han Kang, Exzess, Butter, Sayaka Murata, Mieko Kawakami, leichtlesen, Asako Yuzuki |
Customer reviews
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Interessante Geschichte mit Startschwierigkeiten
In dem japanischen Bestseller „Butter“ schreibt Asako Yuzuki über die Journalistin Rika, die sich für einen Artikel regelmäßig mit der mutmaßlichen Serienmörderin Kajii im Gefängnis trifft. Kajii soll einige Männer mit ihren Kochkünsten in ihren Bann gezogen und getötet haben. Kajii redet mit Rika unter der Voraussetzung, dass es ausschließlich um einen Austausch über Essen und Genuss gehen soll. Rika lässt sich darauf ein und gerät dabei immer mehr in Verstrickungen. Die etwa ersten 150 Seiten des Romans fand ich leider sehr langatmig und ermüdend. Das Thema Butter und das Ausprobieren von Rezepten stand sehr im Fokus und war für meinen Geschmack zu ausufernd beschrieben. Danach wurde es interessanter und die Geschichte entwickelte sich weiter zu einem spannenden Krimi mit interessanten psychologischen und gesellschaftskritischen Elementen, die sich vor allem auf die Rolle der Frau und die Erwartungen der Gesellschaft an die Frau in Japan bezogen. Auch die Themen Einsamkeit und Freundschaft wurden in die Geschichte eingeflochten. Der zweite Teil des Buches hat mich gefesselt und die Themen und Einblicke in die beschriebene japanische Gesellschaft und Kultur fand ich sehr interessant. Da mich der langwierige erste Teil jedoch nicht packen konnte, gebe ich insgesamt 3 Sterne.
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Enttäuschend
In "Butter" lernen wir Rika, eine junge Journalistin aus Tokio kennen, die über die Serienmörderin Manako Kajii recherchiert. Kajii hat Männer mit ihren Kochkünsten verführt und sie im Anschluss ermordet. Die Mörderin erklärt ihre Entscheidungen damit, dass sie nichts mehr verabscheute als "Margarine und Feministinnen" und hoffungslosen Genuss bevorzugt. Unter der Bedingung, dass sie nur über das Kochen sprechen, darf Rika Manako Kajii im Gefängnis besuchen und erlebt bei diesen Besuchen eine tiefe Auseinandersetzung mit Genuss und dem Leben. Leider konnte "Butter" meine (vielleicht zu hohen) Erwartungen nicht erfüllen. Ich bin ein großer Fan von japanischen und koreanischen Schriftstellerinnen und die Autorin Asako Yuzuki tritt in diesen Kreisen mit Butter definitiv als Bestsellerautorin auf. Allerdings fehlt dem Roman jegliche Spannung. Die Handlung dümpelt nur so vor sich hin, die Charaktere blieben mir alle ziemlich egal und meine gleichgültige Haltung ihnen gegenüber führte auch dazu, dass mich ihre Handlungen nicht wirklich interessierten. "Butter" versucht ein Abbild der Frau in der japanischen Gesellschaft zu schaffen, allerdings verfehlt der Schreibstil hierbei sein Ziel und kann keine Begeisterung vermitteln.
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Goldglänzender Wohlgeschmack
Der internationale Bestseller „Butter“ der japanischen Erfolgsautorin Asako Yuzuki nimmt psychologisch und kriminologisch messerscharf das Rollenbild der Frau in Japan ins Blickfeld. Die strebsame Journalistin Rika hat eine anstrengende Arbeit in einem diskriminierenden und männerdominierten Umfeld und isst lieber schnelles Convenience Food als zuhause aufwendig zu kochen. Bei der Recherche zu einem neuen Artikel lässt sie der Fall Manako Kajii nicht los – die Frau mit prominentem Food Blog wurde zur lebenslanger Haft verurteilt, da sie drei Männer erst durch ihre Kochkunst bezirzt und dann umgebracht haben soll, auch wenn alles nach Selbstmord aussieht. Nach einer gelungenen Überzeugung wird Rika die geheimnisvoll-einnehmende Kajii, die Margarine und Feministinnen hasst, im Gefängnis besuchen und ihr sowie ihren exquisiten Kochkünsten mit viel hochwertiger Butter verfallen und sich von dem japanischen sehr schlanken Weiblichkeitsideal peu à peu verabschieden. Denn Prämisse für die Besuche sind: Es wird nur über Essen und Rezepte geredet und Rika muss alles nachkochen. Die manipulative Kajii übt eine verhängnisvolle und delikate Anziehung aus und ehe sich Raki versieht, werden noch weitere Menschen wie ihre innige Freundin Reiko verwickelt. Bereits in zehn Sprachen übersetzt und in Japan ein Kultbuch, zeichnet Asako Yuzuki in ihrem gesellschaftspolitischen und feministischen Kriminalroman eine humorvoll-spannende und aufschlussreiche Abwicklung über die Stellung der Frau in Japan, während sie nonchalant und gekonnt nebenbei noch eine faszinierende Kriminalgeschichte aus der Sicht einer akribischen und ambitionierten Reporterin erzählt. Ihr Gegenüber: eine Mörderin, die sich zwar Konventionen entgegenstellt, aber nichts von Feminismus hält und Frauen in der Küche sieht und doch von ihr abhängige Männer ermordet. Dabei kämpfen aktuell japanische Frauen in der Berufswelt um Gleichstellung und Anerkennung in patriarchal geprägten Strukturen. Und Raki wird in ihrem Berufsethos, das einen neutralen Blick fordert, erschüttert und doch lernt sie sich selbst näher kennen. Feinfühlig, szenisch und sinnlich entführt Asako Yuzuki in eine detaillierte Genusswelt voller leckerer Gerichte, die Reue auslösen können – denn Rika nimmt an Gewicht zu, was bei den japanischen Männern nicht gerne gesehen wird. Kochen und die Familie verwöhnen ja, aber dabei bitte gertenschlank bleiben. Die Butter steht dabei für ein Produkt, das in Japan schwerer und teurer zu erhalten ist und die Rika im Roman nur in Feinkostläden besorgen kann. Das Psychogramm der mutmaßlichen Mörderin Kajii ist sehr fesselnd und rätselhaft (und scheint auf dem wahren Fall der Kanae Kijima zu beruhen) – in der Öffentlichkeit als dick und hässlich beleidigt und in der Strafverteidigung vernachlässigt, wird nie ganz genau klar, ob sie wirklich die Morde begangen hat. Eine klug und komplex komponierte Geschichte einer weiblichen Selbstbestimmung zwischen scharfsinnigem Kriminalfall und japanischem Frauenleben mit strengen gesellschaftlichen Konventionen sowie einer innigen Freundschaft – und inspirierend auf mehreren Ebenen, nicht nur der herausragend kulinarischen!
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