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Den Wölfen zum Fraß

German · Hardback

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Ein Mord, ein idealer Täter und ein ungleiches Polizistenduo

Die Leiche einer jungen Frau wird am Flussufer gefunden und ein Nachbar, ein pensionierter Lehrer des Chapleton College, verhaftet. Der exzentrische Einzelgänger ist der perfekte Kandidat für eine Hetzjagd der Medien. In der Untersuchungshaft trifft Michael Wolphram auf zwei Polizisten: den umsichtigen Ander und dessen 'Gegenspieler' Gary. Ander ist besonders wachsam, denn der Mann auf der anderen Seite des Tisches ist jemand, den er kennt. Jemand, den er seit fast dreißig Jahren nicht mehr gesehen hat. Entschlossen, die Wahrheit herauszufinden, muss Ander sich auch seiner eigenen Geschichte stellen, die Jahrzehnte zurückliegt, aus seiner Zeit als Chapleton-Schüler.

Mit dem Schwung eines klassischen Krimis erzählt 'Den Wölfen zum Fraß' von der mediengesättigten Gegenwart einerseits und einem tyrannischen, elitären englischen Schulsystem andererseits. Psychologisch scharfsinnig, erschütternd traurig und teilweise urkomisch.

About the author










Patrick McGuinness, 1968 in Tunesien geboren, ist Schriftsteller (Lyrik und Romane) und Literaturwissenschaftler. Er ist Professor für Französisch und Vergleichende Literaturwissenschaften in Oxford.
Als Sohn einer Belgierin und eines Engländers mit irischen Wurzeln wuchs Patrick McGuinness in Belgien, Venezuela, Iran, Rumänien, Frankreich und Großbritannien auf. 2004 erschien sein erster Gedichtband >Canals of Mars<. 2007 folgte >19th Century Blues< und 2010 >Jilted City<. Außerdem hat er autobiografische und wissenschaftliche Abhandlungen verfasst.
Sein erster Roman >Die Abschaffung des Zufalls< (auf Deutsch bei Zsolnay) war 2011 Finalist beim Booker-Preis und erhielt den Prix du premier roman. Für >Den Wölfen zum Fraß< wurde ihm 2020 der Encore Award zugesprochen für das beste zweite Buch. Patrick McGuinness lebt in Oxford und Wales. 

Customer reviews

  • Hochaktuell, aber schwierig

    Written on 07. March 2022 by raschke64.

    Eine junge Frau wird ermordet aufgefunden. Schnell fällt der Verdacht auf Michael Wolphram, einem pensionierten Lehrer, der ein wenig altmodisch wirkt. Er liest Bücher, hört klassische Musik, kein Fernsehen, keine sozialen Medien, allerdings auch so gut wie keine Kontakte, keine Familie. Während die beiden Ermittler ihre Arbeit tun, stellt sich schnell heraus, dass der eine den Lehrer kennt – er war auf einem elitären Internat und Wolphram hat dort unterrichtet. Schon damals war eher außergewöhnlich, aber im Vergleich zu den anderen Lehrern harmlos. Daher versucht der Ermittler, die Unschuld des Lehrers zu beweisen, denn er ist nicht überzeugt. Anders der andere Ermittler, Gary, er sucht eher nach Beweisen für den Mord. Nur gibt es davon nicht viele, trotzdem beginnen die Medien eine Hetzjagd. Das Buch ist nach einem wahren Fall geschrieben. Es ist hochaktuell, speziell in Bezug auf den Umgang der Medien mit einem vermeintlichen Täter. Hier wird ein Mensch quasi vor Feststellen einer Schuld vernichtet. Doch nicht nur allein der Täter – denn nach ein paar Tagen stürzt man sich auf das Opfer und schlachtet auch hier jede kleinste Kleinigkeit ohne Rücksicht auf Verluste auf. Das ist detailliert und auch beklemmend beschrieben. Der zweite Erzählstrang geht um die Erlebnisse in dem Jungeninternat. Auch hier sehr erschreckend und detailreich. Warum nun meine Einschätzung: Hochaktuell, aber schwierig? Schwierig war für mich der Stil. Ich habe gelesen und gelesen und bin gefühlt überhaupt kein bißchen vorwärtsgekommen. In dem Buch gibt es eine Beschreibung über einen skandinavischen Film, der von Wolphram den Jungen gezeigt wird und der mit 5 Stunden Länge jede Begebenheit von allen möglichen Seiten ausführlich zeigt. Trotzdem sind die Jungen fasziniert. Nun, das Buch zeigt auch jede Möglichkeit von allen möglichen Seiten extrem ausführlich. Das Problem ist nur, ich war davon bald nicht mehr fasziniert, sondern mehr und mehr zumindest teilweise so gelangweilt, dass ich angefangen habe, manches wirklich quer zu lesen. Auch die seitenlangen Beschreibungen über den alten Zoo. Ich habe verstanden, dass dieser als Metapher für einiges dienen soll. Aber mir war es irgendwann einfach zu viel. So gesehen ist mein Fazit: ein aktuelles und nicht uninteressantes Buch. Aber man muss den Stil und die Erzählweise mögen.

  • Spannender Roman um einen wahren Kriminalfall

    Written on 28. February 2022 by buchleserin.

    Michael Wolphram sitzt in Untersuchungshaft. Der pensionierte Lehrer des Chapleton College soll seine Nachbarin ermordet haben. Die Leiche der jungen Frau wurde am Flussufer entdeckt. Ander, einer der Polizisten, kennt den Verdächtigen aus seiner Zeit als Chapleton-Schüler. Er will die Wahrheit herausfinden. Ein spannender Roman um einen wahren Kriminalfall. Ein Mann wird des Mordes beschuldigt und die englische Presse zerstört seinen Ruf. Es geht um einen brutalen Mord an einer jungen Frau. Der Nachbar wird verdächtigt, die Beweislage ist jedoch insgesamt sehr gering. Der ehemalige Lehrer ist der perfekte Kandidat für die Hetzjagd der Medien. Die Presse druckt Lügen und Halbwahrheiten über den Beschuldigten. Es finden sich genügend Leute, die etwas über den Verdächtigen zu erzählen haben, um Aufmerksamkeit zu erlangen oder auch gegen Bezahlung. Zitat Seite 44: „Wenn bereits Unschuld so schlecht dastehen kann, wer braucht dann noch Schuld?“ Die Polizisten Ander und Gary ermitteln in dem Fall. Ein total unterschiedliches Duo. Ander will unbedingt die Wahrheit herausfinden, denn den Angeklagten kennt er aus seiner Vergangenheit. Gary lässt sich zunächst mitreißen von den Geschichten über den Beschuldigten. Anfangs mochte ich Gary gar nicht, doch nach und nach hat er mir dieser Charakter immer besser gefallen. Ich bin sofort eingetaucht in diese mysteriöse Geschichte. Eine interessante Handlung, die jedoch teilweise etwas zu viel in die Vergangenheit abgeschweift ist. Auch waren die Ermittlungen etwas zäh. Dennoch ist es ein spannender Kriminalroman. Was ist wirklich geschehen? Wer ist der Täter? Und was passierte in Anders Vergangenheit? Der Schreibstil ist sehr angenehm, keine ewig langen verschachtelten Sätze. Die Charaktere sind gut beschrieben. Von mir eine Leseempfehlung für diesen spannenden Roman um einen wahren Kriminalfall.

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