Description
Product details
Authors | Irene Vallejo |
Assisted by | Maria Meinel (Translation), Luis Ruby (Translation) |
Publisher | Diogenes |
Original title | El infinito en un junco |
Languages | German |
Product format | Hardback |
Released | 27.04.2022 |
EAN | 9783257071986 |
ISBN | 978-3-257-07198-6 |
No. of pages | 752 |
Dimensions | 130 mm x 38 mm x 193 mm |
Weight | 551 g |
Subjects |
Humanities, art, music
> Humanities (general)
Non-fiction book > Art, literature > Miscellaneous Kleopatra, Bibliothek, Klassik, Alexandria, Antike, Sappho, Rom, Griechenland, Sozial- und Kulturgeschichte, entdecken, Übersetzer, Vorzeit, Frühgeschichte vor Christi Geburt, Menschheitsgeschichte, bibliophil, Alexander der Große |
Customer reviews
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Von Bibliotheken, Büchern und mehr
Dieses Buch hat mich spätestens beim Untertitel "Die Geschichte der Welt in Büchern" gepackt. Dann auch noch dieses wunderschöne Cover mit der liebevoll ausgestalteten Papyruspflanze mit einem Goldschimmer. Irene Vallejo nimmt ihre Leser mit auf eine spannende Reise in die Antike. Das Buch ist in zwei große Abschnitte unterteilt, "Griechenland denkt in die Zukunft" und "Die Wege Roms". Diese beiden Kulturen der abendländischen Antike prägen uns noch bis heute. Zu Beginn dreht sich viel um Alexander und die Bibliothek von Alexandria, von der ich natürlich schon viel gehört hatte, mir aber noch nie Gedanken darüber gemacht hatte, wie sie wohl ausgesehen mag, welches System es gab, um die Schriftrollen zu lagern etc. Aber das genau ist auch immer noch ein Geheimnis. Vallejo springt gerne durch die Jahrhunderte, so gibt es einen Ausflug nach Oxford, wo das erste Museum gegründet wurde, oder aber sie denkt über die Struktur des Internets nach. Auch die römischen Schriftsteller haben uns geprägt. Dieses Buch ist einfach unglaublich, so fesselnd geschrieben und so voller Details, dass man es unbedingt noch öfter hervorholen sollte, um noch einmal etwas nachzulesen.
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Eine Hommage an die Welt der Bücher
Nicht umsonst ist der Untertitel dieses Buches "Die Geschichte der Welt in Büchern", denn Irene Vallejo erzählt von einer fast 5000 Jahre währenden Liebe zu Büchern an vielen verschiedenen Orten auf der Welt. Von Alexander dem Großen bis hin zur Neuzeit beschreibt die Autorin die Geschichte von den unternommenen Anstrengungen, Reisen und Sanktionen, um die Regale der großen Bibliotheken zu füllen. Denn "Das Buch hat sich im Laufe der Zeit bewährt, es hat sich als Langstreckenläufer erwiesen." (S.21) Dabei schlägt Vallejo immer wieder einen Bogen zu zeitnahen Geschehnissen, zu Büchern wie Tolkiens "Der Herr der Ringe" oder Umberto Ecos "Der Name der Rose", zu Kinofilmen, oder zur umstrittenen Verleihung des Nobelpreises für Literatur an Bob Dylan. Auch Berichte über funktionalen Analphabetismus, die Schwierigkeiten der ersten weiblichen Autorinnen und die politische Korrektheit von Märchen zeigen, wie breit gefächert Vallejo in diesem Buch ihre Liebe zu Büchern zum Ausdruck bringt. Nie liest sich dieses Sachbuch trocken oder langweilig, denn spannende, teils exotische Geschichten informieren und unterhalten dabei hervorragend. Dazu tragen auch der lockere Schreibstil und die Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart hervorragend bei. Schon der wunderschöne Einband dieses erstaunlichen Sachbuches lässt einen mit Freuden die erste Seite von Papyrus aufschlagen und gibt den Leser nach 660 Seiten aus der Welt der Bücher gut informiert und ebenso gut unterhalten wieder frei.
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Bücher, von ganz viel früher bis heute
Der Untertitel „Die Geschichte der Welt in Büchern“ fuchst mich nach wie vor, geht es doch vielmehr um „die Weltgeschichte der Bücher“ und ihre Bedeutung bzw. Entwicklung im zeitgeschichtlichen Verlauf – und ist dabei äußerst interessant und recht unterhaltsam zu lesen, wobei sich der historische Bezug zudem allerdings weitgehend auf die westliche Welt konzentriert und hier z.B. selbst Exkursionen aus den europäischen Reichen in den nordafrikanischen Raum hauptsächlich dazu dienten, sich, auf die eine oder andere Weise, zu bereichern. Aber da habe ich mich zu guter Letzt schon gefragt, wie sich Schrift(en) und Bücher auch auf die Politik und Gesellschaftsverhältnisse in Asien etc. ausgewirkt haben und hätte mir dazu auch noch mehr Informationen gewünscht. Allerdings ist das Buch nun so schon ~750 Seiten dick, wobei ich es gar nicht als „dick“ bezeichnen möchte: ich war tatsächlich darauf eingestellt, hier letztlich quasi einen Ziegelstein in den Händen zu halten. „Papyrus“ entpuppte sich allerdings als überraschend leichtes und handliches Buch, in typischer Romangröße, während andere non-fiktionale Werke immerhin gerne auch etwas höher und breiter als belletristische Bücher sind. Meine Sehkraft ist miserabel, dass ich angesichts der Buchgröße zunächst einen Schriftgrad befürchtete, der mir definitiv regelmäßige Pausen ob der Anstrengung beim Lesen abverlangen würde – das war aber ebenfalls nicht so und ulkiger Zufall: grad, als ich zum letzten Drittel von „Papyrus“ dachte, dass ich dieses Buch auch körperlich sehr gut lesen könne und zum Glück auch kein strahlendweißes Papier verwendet worden war, ging es plötzlich um die Erfindung der Brille. „Papyrus“ weist insgesamt einen sehr schönen Querschnitt auf; schlägt Bögen von Kopisten zu Buchdruckern, von Händlern zu Influencern, von Papierrollen zu eReadern, von ersten Schriftzeichen zu Graffiti…; und zeigt an so mancher Stelle den dauerhaft klassischen Status des Buches, indem klar darauf hingewiesen wird, dass so manche Gegebenheiten gar nicht so neuzeitlich und modern sind, wie man womöglich meinen möchte, sondern vor Jahrhunderten schon Thema waren. Manches hat mich wirklich verblüfft und einige Anekdoten haben es ganz definitiv auch in meinen „Wusstest du eigentlich, dass…“-Fundus an oft unnützem, aber immer gut zum Angeben geeigneten, Wissen geschafft. Zudem wurde eben sehr schön deutlich gemacht, wie sehr Schriftsprache, und natürlich auch Übersetzungen, sich von jener auf die (internationale) Politik ausgewirkt haben und wie Literatur mehr und mehr „massentauglich“ wurde und auch die Gesellschaften veränderte. Ich mochte ferner die Einteilung des Buchs sehr: die Kapitel sind wie gut verdauliche Häppchen, nur, dass man sie auch getrost mehrfach essen kann. Hier fand ich es wirklich schön, tagtäglich ein, zwei Kapitel zu lesen und mich so ganz geruhsam durch das Buch zu arbeiten; da ist „Papyrus“ definitiv ein Buch, das ich auch zukünftig immer mal gerne wieder aus dem Regal ziehen werde, einfach um nur „ein bisschen“ darin zu lesen. Die Thematik ist definitiv schon ein wenig nerdy; jedem geschichtsbegeistertem Bücherwurm würde ich „Papyrus“ definitiv empfehlen; aber wie gesagt, ist es sehr verständlich und ohne große Fremdwörter geschrieben. Die größte Gefahr besteht meiner Meinung hier darin, dass man mitunter nicht unbedingt mit jedem der vorkommenden Namen etwas anfangen kann, und dann zusätzlich nachschlagen muss, wer jene Persönlichkeit überhaupt ist/war, wobei sich das im Groben und Ganzen häufig auch schon direkt aus dem Kontext erschließt.
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