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Die Geschichte Frankreichs als Familiengeschichte: Ein lebendiges Panorama
Was können wir heute über das Leben ganz normaler Menschen aus vergangenen Zeiten erfahren? Marie Aymard lebt als Witwe im 18. Jahrhundert in Angoulême im Südwesten Frankreichs. Sie ist eine einfache Frau, die nie Lesen und Schreiben gelernt hat - und doch hinterlässt sie Spuren in der Geschichte. Der Ehevertrag, den sie für ihre Tochter aufsetzen ließ, trug 83 Unterschriften. Dieses außergewöhnliche Dokument nimmt Emma Rothschild als Ausgangspunkt ihrer historischen Recherche. Sie verfolgt die Lebenswege von fünf Generationen nach, insgesamt drei- oder viertausend Menschen. In diesem Sachbuch entfaltet die Wirtschaftshistorikerin ein weitläufiges Epos über ganz alltägliche, wissbegierige, kontaktfreudige, abenteuerlustige Individuen, das erst mit Marie Aymards Ur-Ur-Enkelin Anfang des 20. Jahrhunderts endet.
- Alltagsleben in bewegten Zeiten: Die Geschichte eines weit verzweigten Familienclans
- Familienforschung: Einblick in ein Stück Beziehungs- und Vernetzungsgeschichte der Neuzeit
- Preisgekrönt mit dem PROSE Award für Europäische Geschichte
- Erzählendes Sachbuch, das Balzacs Sozialroman »Comédie Humaine« ähnelt
- Die Autorin ist eine der bedeutendsten Wirtschaftshistorikerinnen der Gegenwart
Welche Spuren hinterlässt man als ganz normaler Mensch in der Geschichte?
Emma Rothschild nimmt eine große, so normale wie ungewöhnliche Familie in den Fokus. Vor dem Hintergrund ihrer Biografien zeichnet sie die große Geschichte Frankreichs vom Ancien Régime bis zur Moderne nach. Ihr innovativer Ansatz, Geschichte »von unten« zu betrachten, bietet einzigartige Einblicke in das Leben im 18. und 19. Jahrhundert.
Am Beispiel der Großfamilie Aymard zeigt die Autorin, welche neuen Möglichkeiten historischer Forschungsarbeit die schier grenzenlose Menge an Quellenmaterial und Zeugnissen eröffnen.
List of contents
Einleitung 7Kapitel 1: Die Welt der Marie Aymard 27Kapitel 2: Der Heiratsvertrag 48Kapitel 3: Ein Blick von oben 81Kapitel 4: Die erste Revolution 117Kapitel 5: Die Französische Revolution in Angoulême 157Kapitel 6: Eine Familie in bewegter Zeit 202Kapitel 7: Moderne Leben 247Kapitel 8: Geschichte(n) aus dem Wirtschaftsleben 275Kapitel 9: Familienkapital 296Kapitel 10: Charles Martial und Louise 325Kapitel 11: Das Ende der Geschichte 363Dank 373Anhang 377Stammbaum 378Marie Aymard, ihre Kinder und Enkel 380Die 83 Signatare 384Stadtplan von Angoulême 396Anmerkungen 398Register 485
About the author
Etienne François, geb. 1943, ist ein deutsch-französischer Historiker. Er ist emeritierter Professor für Geschichte an der Universität Paris-I (Panthéon-Sorbonne) und an der Freien Universität Berlin und Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Unter anderem gab er das dreibändige Werk "Deutsche Erinnerungsorte" heraus (zus. mit Hagen Schulze, 2001).
Summary
Die Geschichte Frankreichs als Familiengeschichte: Ein lebendiges Panorama
Was können wir heute über das Leben ganz normaler Menschen aus vergangenen Zeiten erfahren? Marie Aymard lebt als Witwe im 18. Jahrhundert in Angoulême im Südwesten Frankreichs. Sie ist eine einfache Frau, die nie Lesen und Schreiben gelernt hat – und doch hinterlässt sie Spuren in der Geschichte. Der Ehevertrag, den sie für ihre Tochter aufsetzen ließ, trug 83 Unterschriften. Dieses außergewöhnliche Dokument nimmt Emma Rothschild als Ausgangspunkt ihrer historischen Recherche. Sie verfolgt die Lebenswege von fünf Generationen nach, insgesamt drei- oder viertausend Menschen. In diesem Sachbuch entfaltet die Wirtschaftshistorikerin ein weitläufiges Epos über ganz alltägliche, wissbegierige, kontaktfreudige, abenteuerlustige Individuen, das erst mit Marie Aymards Ur-Ur-Enkelin Anfang des 20. Jahrhunderts endet.
- Alltagsleben in bewegten Zeiten: Die Geschichte eines weit verzweigten Familienclans
- Familienforschung: Einblick in ein Stück Beziehungs- und Vernetzungsgeschichte der Neuzeit
- Preisgekrönt mit dem PROSE Award für Europäische Geschichte
- Erzählendes Sachbuch, das Balzacs Sozialroman »Comédie Humaine« ähnelt
- Die Autorin ist eine der bedeutendsten Wirtschaftshistorikerinnen der Gegenwart
Welche Spuren hinterlässt man als ganz normaler Mensch in der Geschichte?
Emma Rothschild nimmt eine große, so normale wie ungewöhnliche Familie in den Fokus. Vor dem Hintergrund ihrer Biografien zeichnet sie die große Geschichte Frankreichs vom Ancien Régime bis zur Moderne nach. Ihr innovativer Ansatz, Geschichte »von unten« zu betrachten, bietet einzigartige Einblicke in das Leben im 18. und 19. Jahrhundert.
Am Beispiel der Großfamilie Aymard zeigt die Autorin, welche neuen Möglichkeiten historischer Forschungsarbeit die schier grenzenlose Menge an Quellenmaterial und Zeugnissen eröffnen.
Report
»Emma Rothschild lehnt zu Recht das ab, was sie als 'ideologische' Einteilung der Toten durch Historiker in die 'Wichtigen' - die Menschen mit substanziellen Aufzeichnungen - und 'die Unwichtigen' - diejenigen, die gezählt, aber nicht erzählt, nicht verstanden werden können - bezeichnet.« Laura O'Brien, Times Literary Supplement »Das Buch ist ein lebendiges und spannendes Meisterwerk!« Prof. Étienne François »Eine Familiengeschichte wie keine zweite ... Rothschild stellt nicht nur die üblichen Forschungsmethoden auf den Kopf, sondern stellt viele vorherrschende Ansichten über Politik, Wirtschaft und Gesellschaft im Frankreich des 18. und 19. Jahrhunderts infrage.« Lynn Hunt, New York Review of Books »Fesselnd ... Einer der erfolgreichsten Versuche, die 'Wissenschaft vom Gelebten' von Ginzburg und Poni in die Tat umzusetzen.« David A. Bell, The Nation »Wie sie (Rothschild) vermeidet, einfach nur ein biographisches Handbuch französischer Kleinbürger zu kompilieren, ist ein Kabinettstück historischer Vergegenwärtigungskunst.« Jürgen Osterhammel, FAZ