Fr. 26.90

Der Erinnerungsfälscher - Roman

German · Hardback

Shipping usually within 1 to 3 working days

Description

Read more

"Abbas Khider schreibt mit einer einzigartigen Mischung aus Gedankentiefe, genauer Beobachtung und Leichtigkeit." ARD tttSaid Al-Wahid hat seinen Reisepass überall dabei, auch wenn er in Berlin-Neukölln nur in den Supermarkt geht. Als er eines Tages die Nachricht erhält, seine Mutter liege im Sterben, reist er zum ersten Mal seit Jahren in das Land seiner Herkunft. Je näher er seiner in Bagdad verbliebenen Familie kommt, desto tiefer gehen die Erinnerungen zurück, an die Jahre des Ankommens in Deutschland, an die monatelange Flucht und schließlich an die Kindheit im Irak. Welche Erinnerungen fehlen, welche sind erfunden und welche verfälscht? Said weiß es nicht. Es ist seine Rettung bis heute. Eine Lebensgeschichte von enormer Wucht. In diesem bewegenden und poetischen Roman liegt der Klang eines ganzen Lebens.

About the author

Abbas Khider wurde 1973 in Bagdad geboren. Mit 19 Jahren wurde er wegen seiner politischen Aktivitäten verhaftet. Nach der Entlassung floh er 1996 aus dem Irak und hielt sich in verschiedenen Ländern auf. Seit 2000 lebt er in Deutschland und studierte Literatur und Philosophie in München und Potsdam. 2008 erschien sein Debütroman "Der falsche Inder", es folgten die Romane "Die Orangen des Präsidenten" (2011) und "Brief in die Auberginenrepublik" (2013). Er erhielt verschiedene Auszeichnungen, zuletzt wurde er mit dem Nelly-Sachs-Preis, dem Hilde-Domin-Preis und dem Adelbert-von-Chamisso-Preis geehrt. Außerdem war er im Jahre 2017 Mainzer Stadtschreiber. Abbas Khider lebt zurzeit in Berlin. Bei Hanser erschienen von ihm Ohrfeige (Roman, 2016), Deutsch für alle (Das endgültige Lehrbuch, 2019), Palast der Miserablen (Roman, 2020) und Der Erinnerungsfälscher (Roman, 2022).

Summary

Welche Erinnerungen machen uns zu dem Menschen, der wir sind? – Der neue Roman von Abbas Khider

Said Al-Wahid hat seinen Reisepass überall dabei, auch wenn er in Berlin-Neukölln nur in den Supermarkt geht. Als er eines Tages die Nachricht erhält, seine Mutter liege im Sterben, reist er zum ersten Mal seit Jahren in das Land seiner Herkunft. Je näher er seiner in Bagdad verbliebenen Familie kommt, desto tiefer gehen die Erinnerungen zurück, an die Jahre des Ankommens in Deutschland, an die monatelange Flucht und schließlich an die Kindheit im Irak. Welche Erinnerungen fehlen, welche sind erfunden und welche verfälscht? Said weiß es nicht. Es ist seine Rettung bis heute. Eine Lebensgeschichte von enormer Wucht. In diesem bewegenden und poetischen Roman liegt der Klang eines ganzen Lebens.

Additional text

"Intensiv und gut, wie sowieso alles, was Khider schreibt." Ronya Othmann, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 10.07.22

"So viele der kurzen Erinnerungen ließen sich zu ganzen Novellen ausbauen, rauben einem den Atem. Und dennoch ist der Roman erstaunlich eingängig und lesbar. Das mehrschichtige Ineinander spiegelt das Hauptthema auch formal wider: wie lückenhaft, erfunden, heilend, verletzend, verdrängt Erinnerungen sein mögen." Pascal Fischer, SWR2 lesenswert, 13.03.22

„Khiders Erzählton macht ihn tatsächlich zu etwas Besonderem in der deutschen Literatur: Nicht klagend, sondern kraftvoll, nicht deprimiert, sondern schnörkellos, sarkastisch, selbstbewusst. Das schmale Buch wirkt auch deshalb so nachhaltig, weil es im Leser weiterarbeitet.“ Irmtraud Gutschke, Der Freitag, 10.03.22

"Das ist die große Kunst von Khider, 'Der Erinnerungsfälscher' spielt nicht nur mit Wahrheit und Erzählung, Dichtung und Realität, sondern ebenso geschickt mit Erwartungen des Lesenden." Thomas Winkler, Die Tageszeitung, 01.03.22

"Ein Roman, der die Kraft der Literatur feiert." Cornelia Geißler, Frankfurter Rundschau, 02.02.22

"Abbas Khider gelingt in diesem schmalen Buch das Kunststück, spürbar werden zu lassen, wie tief Krieg, Folter und Verlust einen Menschen prägen und wie absurd und lustig das Leben trotz allem oder gerade deshalb sein kann … Ein wunderbar intensiver und auf vielen Ebenen ergreifender und trotz oder wegen all dem Schmerz, der sich wie ein Grundton durch den Text zieht, ein zutiefst lebensbejahender und tröstlicher Roman." Andrea Gerk, WDR3 Lesestoff, 12.01.2022

"Mit seinem neuen Roman beweist Abbas Khider wieder einmal, dass er einer der besten deutschen Schriftsteller ist. … Er schreibt klar und knapp und wechselt immer wieder in niemals süße, mitreißende und starke Poesie … ein Universalist mit angsteinflößendem Talent." Anna Prizkau, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 30.01.22

"Wo andere Schriftsteller mit dem Kunstgriff eines unzuverlässigen Erzählers arbeiten, um dessen Bericht in Distanz zu rücken, stellt Abbas Khider mit seinem Said Al-Wahid distanziert eine Figur der Selbstzweifel vor. Die Puzzleteile ihrer Erinnerung kommen dem Leser dennoch eindrucksvoll nahe." Fridtjof Küchemann, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.01.22

"Ein schmales Buch und ein großer Schritt in einem Werk, das sich aus den Krakenarmen der Erinnerung befreit, um andere Geschichten zu erfinden." Meike Feßmann, Deutschlandfunk Kultur, 27.01.22

"Ein ernster und zugleich gewitzter Roman, schlicht in der Form, tief in der Wirkung. Ein berückendes Stück deutsche Gegenwartsliteratur aus ungewöhnlicher Perspektive." Carsten Hueck, Deutschlandfunk Büchermarkt, 24.01.22

„Abbas Khider schreibt mit einer einzigartigen Mischung aus Gedankentiefe, genauer Beobachtung und Leichtigkeit.“ ARD ttt, 23.01.22

"Der Roman enthält alles, was Khiders Bücher auszeichnet, den Wechsel von einem direkten, fast dokumentarischen Stil zu poetischen Passagen, Themen wie die Hölle des Einwanderungsrechts, Ausflüge in die irakische Geschichte und deutschen Alltagsrassismus." Sonja Zekri, Süddeutsche Zeitung, 23.01.2022

Report

"Intensiv und gut, wie sowieso alles, was Khider schreibt." Ronya Othmann, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 10.07.22 "So viele der kurzen Erinnerungen ließen sich zu ganzen Novellen ausbauen, rauben einem den Atem. Und dennoch ist der Roman erstaunlich eingängig und lesbar. Das mehrschichtige Ineinander spiegelt das Hauptthema auch formal wider: wie lückenhaft, erfunden, heilend, verletzend, verdrängt Erinnerungen sein mögen." Pascal Fischer, SWR2 lesenswert, 13.03.22 "Khiders Erzählton macht ihn tatsächlich zu etwas Besonderem in der deutschen Literatur: Nicht klagend, sondern kraftvoll, nicht deprimiert, sondern schnörkellos, sarkastisch, selbstbewusst. Das schmale Buch wirkt auch deshalb so nachhaltig, weil es im Leser weiterarbeitet." Irmtraud Gutschke, Der Freitag, 10.03.22 "Das ist die große Kunst von Khider, 'Der Erinnerungsfälscher' spielt nicht nur mit Wahrheit und Erzählung, Dichtung und Realität, sondern ebenso geschickt mit Erwartungen des Lesenden." Thomas Winkler, Die Tageszeitung, 01.03.22 "Ein Roman, der die Kraft der Literatur feiert." Cornelia Geißler, Frankfurter Rundschau, 02.02.22 "Abbas Khider gelingt in diesem schmalen Buch das Kunststück, spürbar werden zu lassen, wie tief Krieg, Folter und Verlust einen Menschen prägen und wie absurd und lustig das Leben trotz allem oder gerade deshalb sein kann ... Ein wunderbar intensiver und auf vielen Ebenen ergreifender und trotz oder wegen all dem Schmerz, der sich wie ein Grundton durch den Text zieht, ein zutiefst lebensbejahender und tröstlicher Roman." Andrea Gerk, WDR3 Lesestoff, 12.01.2022 "Mit seinem neuen Roman beweist Abbas Khider wieder einmal, dass er einer der besten deutschen Schriftsteller ist. ... Er schreibt klar und knapp und wechselt immer wieder in niemals süße, mitreißende und starke Poesie ... ein Universalist mit angsteinflößendem Talent." Anna Prizkau, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 30.01.22 "Wo andere Schriftsteller mit dem Kunstgriff eines unzuverlässigen Erzählers arbeiten, um dessen Bericht in Distanz zu rücken, stellt Abbas Khider mit seinem Said Al-Wahid distanziert eine Figur der Selbstzweifel vor. Die Puzzleteile ihrer Erinnerung kommen dem Leser dennoch eindrucksvoll nahe." Fridtjof Küchemann, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.01.22 "Ein schmales Buch und ein großer Schritt in einem Werk, das sich aus den Krakenarmen der Erinnerung befreit, um andere Geschichten zu erfinden." Meike Feßmann, Deutschlandfunk Kultur, 27.01.22 "Ein ernster und zugleich gewitzter Roman, schlicht in der Form, tief in der Wirkung. Ein berückendes Stück deutsche Gegenwartsliteratur aus ungewöhnlicher Perspektive." Carsten Hueck, Deutschlandfunk Büchermarkt, 24.01.22 "Abbas Khider schreibt mit einer einzigartigen Mischung aus Gedankentiefe, genauer Beobachtung und Leichtigkeit." ARD ttt, 23.01.22 "Der Roman enthält alles, was Khiders Bücher auszeichnet, den Wechsel von einem direkten, fast dokumentarischen Stil zu poetischen Passagen, Themen wie die Hölle des Einwanderungsrechts, Ausflüge in die irakische Geschichte und deutschen Alltagsrassismus." Sonja Zekri, Süddeutsche Zeitung, 23.01.2022

Product details

Authors Abbas Khider
Publisher Hanser
 
Languages German
Product format Hardback
Released 24.01.2022
 
EAN 9783446272743
ISBN 978-3-446-27274-3
No. of pages 128
Dimensions 135 mm x 16 mm x 208 mm
Weight 228 g
Subjects Fiction > Narrative literature > Contemporary literature (from 1945)

Migration, Erinnerung, Irak, Berlin, Flucht, Bagdad, Ohrfeige, Neukölln, Erzählerisches Thema: Vertreibung, Exil, Migration, Erzählerisches Thema: Identität / Zugehörigkeit, leichtlesen, Palast der Miserablen, Deutsch für alle

Customer reviews

  • Über eine Flucht aus dem Irak - sehr aktuell

    Written on 26. March 2022 by anonym.

    Vieles von dem, was der Autor seinen Protagonisten Said erzählen lässt, ist wohl biografisch. Denn beide sind als junge Männer aus dem Irak über mehrere Stationen in verschiedenen Ländern nach Deutschland geflohen, um hier nach vielen Hürden Literatur zu studieren und letztlich Bücher zu schreiben. Said, inzwischen etwa 40 Jahre alt, begibt sich nach einem Anruf seines Bruders Hals über Kopf nach Bagdad, um noch einmal seine im Sterben liegende Mutter zu sehen. Auf der Reise gehen seine Gedanken immer wieder zurück an sein früheres Leben im Irak und die Stationen seiner späteren Flucht. Das eigentlich Faszinierende an den fragmentarischen Schilderungen ist, dass stets ungewiss bleibt, ob Saids Erinnerungen so tatsächlich zutreffen. Denn er leidet an einer Erinnerungsschwäche, der er mit einer Erinnerungsverfälschung entgegentritt. Doch egal, ob Said sich des fiktiven Ergänzens, des beliebigen Ausschmückens oder des unabsichtlichen Veränderns eigener bestehender Gedächtnisinhalte bemächtigt, herausgekommen ist auf jeden Fall ein packendes Schicksal eines Flüchtlings.
    Sehr lesenswert gerade aktuell mit neuerlichen Flüchtlingsströmen.

  • bewegende Geschichte

    Written on 27. January 2022 by meyerhofer.

    Abbas Khider erzählt in seinem neuen Roman über Said Al-Wahid. Er erhält die Nachricht, dass seine Mutter im Irak im Sterben liegt. Er lebt seit etlichen Jahren in Deutschland und fühlt sich nun verpflichtet in sein Herkunftsland zu fliegen, um noch von ihr Abschied zu nehmen. Er berichtet in ergreifender Form, von seinem inneren Ergehen und blickt dabei zurück auf das tiefe Erleben, während der Flucht und auf seine alte Heimat
    Sehr eindrücklich beschreibt der Autor in seinem Roman über das Ergehen des Protagonisten Said Al-Wahid. Er war als Flüchtling nach Deutschland gekommen und ist jetzt hier angekommen. Mit gemischten Gefühlen denkt er an die Reise. Man spürt ihm eine tiefe Entfremdung zu sich selbst und seiner Herkunft und Fluchterfahrung ab, ohne aber bedrückend zu werden. Hinter allem steht auch die Frage: Inwieweit sind wir selber Konstrukteure unsere Lebensgeschichte und eigenen Wirklichkeit
    In großer Prägnanz bekommt der deutsche Staat und seine Bürger in erzählerischer Form vorgehalten, wie er aus Sicht eines Flüchtlings erlebt wird. Das hat mir beim lesen noch einmal ganz andere Einblicke verschafft als es so manche Reportage oder Bericht in neutraler Form möglich macht. Er berichtet in ergreifender Form, von seinem inneren Ergehen und blickt dabei zurück auf das tiefe Erleben, während der Flucht und auf seine alte Heimat
    Der Roman ist trotz seines schweren Themas leicht zu lesen. Das liegt sicher auch an der sprachlichen Brillanz, die Abbas Khider hier erzählerisch an den Tag legt. Er bringt Themen wie Integration, Migration und Flucht in großer Leichtigkeit und zugleich in nötiger Schärfe auf den Punkt, gewürzt mit schön eingeflochtenen Anekdoten, sicher auch gewürzt mit einer großen Portion eigener Lebenserfahrung.

  • Zwischen den Lebenswirklichkeiten

    Written on 20. January 2022 by Koenigstiger.

    Ich hatte zuvor noch kein Buch von Abbas Khider gelesen. Doch eines steht fest: Dies soll nicht das Letzte gewesen sein!

    In dem Roman "Der Erinnerungsfalscher" geht es um einen irakischen Flüchtling, der als Asylant seinen Weg nach Deutschland findet und auch nach vielen Jahren in diesem Land - trotz eines inzwischen deutschen Passes - noch nicht so richtig angekommen zu sein scheint. Aufgrund des Todes seiner Mutter möchte er zurück in sein Heimatland fliegen. Dies weckt viele Erinnerungen... .

    Dem Leser oder der Leserin wird bewusst, mit wie viel Zerissenheit viele Menschen mit Migrationshintergrund leben. Wo gehören sie eigentlich hin? Was verlieren sie, was gewinnen sie durch Entscheidungen? Vorurteile, die gewisse Vorsicht, mit der viele Immigranten durch das Leben gehen, bürokratischer Wahnsinn, all das sind Faktoren, die in dem Roman mehr oder weniger direkt thematisiert werden. Der Mensch mit seinen ganz persönlichen Erfahrungen, die in mancher Weise doch vielleicht auch zahlreiche Menschen teilen, steht hier im Mittelpunkt.

    Diese Geschichte ist daher für diejenigen interessant, die sich ohnehin mit solchen Lebenswirklichkeiten auseinandersetzen. Sie ist insbesondere aber auch relevant für diejenigen, die normalerweise kaum reflektieren, was es bedeutet, seine Heimat zu verlassen und sich in der Fremde ein neues Leben aufzubauen. Ich würde mir wünschen, dass viele Personen dieses Buch lesen! Ein packender Schreibstil macht dies trotz (oder auch gerade wegen) des tiefgründigen Inhalts jedenfalls sehr angenehm.

Write a review

Thumbs up or thumbs down? Write your own review.

For messages to CeDe.ch please use the contact form.

The input fields marked * are obligatory

By submitting this form you agree to our data privacy statement.