Description
Product details
Authors | Abbas Khider |
Publisher | Hanser |
Languages | German |
Product format | Hardback |
Released | 24.01.2022 |
EAN | 9783446272743 |
ISBN | 978-3-446-27274-3 |
No. of pages | 128 |
Dimensions | 135 mm x 16 mm x 208 mm |
Weight | 228 g |
Subjects |
Fiction
> Narrative literature
> Contemporary literature (from 1945)
Migration, Erinnerung, Irak, Berlin, Flucht, Bagdad, Ohrfeige, Neukölln, Erzählerisches Thema: Vertreibung, Exil, Migration, Erzählerisches Thema: Identität / Zugehörigkeit, leichtlesen, Palast der Miserablen, Deutsch für alle |
Customer reviews
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Über eine Flucht aus dem Irak - sehr aktuell
Vieles von dem, was der Autor seinen Protagonisten Said erzählen lässt, ist wohl biografisch. Denn beide sind als junge Männer aus dem Irak über mehrere Stationen in verschiedenen Ländern nach Deutschland geflohen, um hier nach vielen Hürden Literatur zu studieren und letztlich Bücher zu schreiben. Said, inzwischen etwa 40 Jahre alt, begibt sich nach einem Anruf seines Bruders Hals über Kopf nach Bagdad, um noch einmal seine im Sterben liegende Mutter zu sehen. Auf der Reise gehen seine Gedanken immer wieder zurück an sein früheres Leben im Irak und die Stationen seiner späteren Flucht. Das eigentlich Faszinierende an den fragmentarischen Schilderungen ist, dass stets ungewiss bleibt, ob Saids Erinnerungen so tatsächlich zutreffen. Denn er leidet an einer Erinnerungsschwäche, der er mit einer Erinnerungsverfälschung entgegentritt. Doch egal, ob Said sich des fiktiven Ergänzens, des beliebigen Ausschmückens oder des unabsichtlichen Veränderns eigener bestehender Gedächtnisinhalte bemächtigt, herausgekommen ist auf jeden Fall ein packendes Schicksal eines Flüchtlings.
Sehr lesenswert gerade aktuell mit neuerlichen Flüchtlingsströmen. -
bewegende Geschichte
Abbas Khider erzählt in seinem neuen Roman über Said Al-Wahid. Er erhält die Nachricht, dass seine Mutter im Irak im Sterben liegt. Er lebt seit etlichen Jahren in Deutschland und fühlt sich nun verpflichtet in sein Herkunftsland zu fliegen, um noch von ihr Abschied zu nehmen. Er berichtet in ergreifender Form, von seinem inneren Ergehen und blickt dabei zurück auf das tiefe Erleben, während der Flucht und auf seine alte Heimat
Sehr eindrücklich beschreibt der Autor in seinem Roman über das Ergehen des Protagonisten Said Al-Wahid. Er war als Flüchtling nach Deutschland gekommen und ist jetzt hier angekommen. Mit gemischten Gefühlen denkt er an die Reise. Man spürt ihm eine tiefe Entfremdung zu sich selbst und seiner Herkunft und Fluchterfahrung ab, ohne aber bedrückend zu werden. Hinter allem steht auch die Frage: Inwieweit sind wir selber Konstrukteure unsere Lebensgeschichte und eigenen Wirklichkeit
In großer Prägnanz bekommt der deutsche Staat und seine Bürger in erzählerischer Form vorgehalten, wie er aus Sicht eines Flüchtlings erlebt wird. Das hat mir beim lesen noch einmal ganz andere Einblicke verschafft als es so manche Reportage oder Bericht in neutraler Form möglich macht. Er berichtet in ergreifender Form, von seinem inneren Ergehen und blickt dabei zurück auf das tiefe Erleben, während der Flucht und auf seine alte Heimat
Der Roman ist trotz seines schweren Themas leicht zu lesen. Das liegt sicher auch an der sprachlichen Brillanz, die Abbas Khider hier erzählerisch an den Tag legt. Er bringt Themen wie Integration, Migration und Flucht in großer Leichtigkeit und zugleich in nötiger Schärfe auf den Punkt, gewürzt mit schön eingeflochtenen Anekdoten, sicher auch gewürzt mit einer großen Portion eigener Lebenserfahrung. -
Zwischen den Lebenswirklichkeiten
Ich hatte zuvor noch kein Buch von Abbas Khider gelesen. Doch eines steht fest: Dies soll nicht das Letzte gewesen sein!
In dem Roman "Der Erinnerungsfalscher" geht es um einen irakischen Flüchtling, der als Asylant seinen Weg nach Deutschland findet und auch nach vielen Jahren in diesem Land - trotz eines inzwischen deutschen Passes - noch nicht so richtig angekommen zu sein scheint. Aufgrund des Todes seiner Mutter möchte er zurück in sein Heimatland fliegen. Dies weckt viele Erinnerungen... .
Dem Leser oder der Leserin wird bewusst, mit wie viel Zerissenheit viele Menschen mit Migrationshintergrund leben. Wo gehören sie eigentlich hin? Was verlieren sie, was gewinnen sie durch Entscheidungen? Vorurteile, die gewisse Vorsicht, mit der viele Immigranten durch das Leben gehen, bürokratischer Wahnsinn, all das sind Faktoren, die in dem Roman mehr oder weniger direkt thematisiert werden. Der Mensch mit seinen ganz persönlichen Erfahrungen, die in mancher Weise doch vielleicht auch zahlreiche Menschen teilen, steht hier im Mittelpunkt.
Diese Geschichte ist daher für diejenigen interessant, die sich ohnehin mit solchen Lebenswirklichkeiten auseinandersetzen. Sie ist insbesondere aber auch relevant für diejenigen, die normalerweise kaum reflektieren, was es bedeutet, seine Heimat zu verlassen und sich in der Fremde ein neues Leben aufzubauen. Ich würde mir wünschen, dass viele Personen dieses Buch lesen! Ein packender Schreibstil macht dies trotz (oder auch gerade wegen) des tiefgründigen Inhalts jedenfalls sehr angenehm.
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