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Die Kunst der letzten 150 Jahre wurde bislang primär als eine Folge revolutionärer Veränderungen des Sehens begriffen. Die Moderne wurde deswegen zu wenig nach ihren Inhalten befragt. Die vorliegende Publikation führt anschaulich vor Augen, dass ältere und älteste Ressourcen - Themen wie Formregulative - in der Kunst durch Fortleben und in Wechselbeziehung von Kunst und Philosophie, Naturwissenschaften und einer erweiterten Form des Sehens eine neue Bedeutung gewinnen. Dabei wird die westliche Kunst zu den Weltkulturen in Bezug gesetzt. Die Untersuchungen stehen in der Tradition der ikonologischen Forschung, unterscheiden sich jedoch von ihr dadurch, dass sie die Relativierung des Normativen durch das Individuelle berücksichtigen. Die Ergebnisse stehen in bewusst kritischer Distanz zu vorgeblicher Progressivität und ebenso reaktionären Urteilen.
About the author
Heinz Spielmann
, Museum für Kunst & Gewerbe, Bucerius Kunst Forum, Hamburg, Landesmuseen Schleswig-Holstein, teaching Univ. Münster
Summary
The art of the last 150 years has hitherto been regarded primarily as a result of revolutionary changes in seeing. Modernity has therefore been interrogated insufficiently with respect to its contents. This publication shows that older and extremely old resources—topics like regulation of form—take on new importance in art by living from and in the interplay between art and philosophy, the natural sciences and an expanded way of seeing. Western art is put in relation to world cultures. The examinations follow in the tradition of iconological research, but depart from it through taking into account how the normative is relativized by the individual. The results maintain an intentionally critical distance to purported progressivity as well as to reactionary opinions.