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Band 36 des Forums der psychoanalytischen Psychosentherapie diskutiert psychoanalytisches Verstehen psychotischer Krankheiten vor dem Hintergrund der stationären und ambulanten Anwendung. Gerade psychodynamische Therapieansätze können mit Blick auf das Veränderungspotenzial und die kritische Selbstreflexion der Psychosenbehandlung enorm produktiv und anschlussfähig sein.Die Autor*innen richten ihr Augenmerk auf psychoanalytische Konzepte und Möglichkeiten ihrer Anwendbarkeit sowie Mikroprozesse der therapeutisch herausfordernden Interaktion. In klinischen Falldarstellungen und theoretischen Beiträgen zeigen sich auf diese Weise Bedeutung und Notwendigkeit eines psychoanalytischen Denkens, das für die Arbeit in psychiatrisch-sozialpsychiatrischen Zusammenhängen reichhaltige und entwicklungsfördernde Perspektiven eröffnet.Mit Beiträgen von Sigrid Bertenbreiter, Roswitha Hurtz, Joachim Küchenhoff, Norbert Matejek, Yamina Rebia, Hans Schultze-Jena, Martha Stähelin und Martin Teising
List of contents
EditorialUlrich Ertel, Günter Lempa, Thomas Müller, Alois Münch & Elisabeth TrojeStationäre psychiatrische Behandlung und Psychotherapie - die Rolle der PsychoanalyseJoachim KüchenhoffSoteria München - Stationäre milieu- und psychotherapeutische Behandlung für Menschen mit PsychosenRoswitha HurtzEine neue Ambulanz für Psychosen-Psychotherapie in MünchenRoswitha HurtzNachdenken über die PiA-Zeit in der Psychiatrie - ein ErfahrungsberichtSigrid BertenbreiterDie Bedeutung der Kontaktschranke für die psychotherapeutische Behandlung psychotischer Patienten Martin TeisingWo sie sind, was sie sind - und was sie nicht sind. Klinische Aspekte hysterischer HalluzinationenNorbert MatejekWiderstand. Ein theoretisch mögliches und praktisch nützliches Konzept in der psychoanalytischen Psychosentherapie?Martha Stähelin... [zur Mutter:] »Ich will zu meiner Mama!« Aus der stationären Behandlung eines psychotischen PatientenYamina RebiaKommentar zum Fallbericht von Yamina RebiaHans Schultze-Jena
Report
»Zum einen will und soll der professionelle Helfer dem Wohl des Patienten dienen und ihm mit therapeutischer Hinwendung begegnen. Zum andern soll er die gesellschaftliche Erwartung nach 'verlässlichen Verhältnissen' erfüllen und für Sicherheit sorgen. Auf Seiten des Patienten kann man das Dilemma auf psychodynamischer Ebene so beschreiben: Heilung kann nur geschehen, indem sich der Patient auf Beziehung einlässt. Diese aber bildet - bei aller Sehnsucht, die er danach hat - gleich zeitig seine größte Angst, die ihn dann - im Sinne der Abwehr - zu gewaltsamen Handlungen treibt. (...) Es lohnt sich allemal und immer wieder, darum zu kämpfen und sich Gedanken darüber zu machen, wie man dieser unseligen Spirale aus Wahn und Macht, aus Psychose und Gewalt, entkommen kann.« Martina de Ridder, Eppendorfer. Zeitung für Psychiatrie & Soziales, 2/2020