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New Glarus im US-Bundesstaat Wisconsin hat sich seit seiner Gründung durch Schweizer Auswanderer 1845 von einem Milchbauerndorf zu einer populären Tourismusdestination gewandelt. Nach einem dramatischen wirtschaftlichen Niedergang in den 1960er- und 1970er-Jahren hat die Gemeinde ihr helvetisches Kulturerbe und insbesondere die davon geprägte örtliche Architektur zum Imageträger für eine erfolgreiche Überlebensstrategie gemacht. Immer mehr Bauten wurden, teils auch nachträglich, mit Elementen der Chaletarchitektur versehen, um das Ortsbild noch mehr «Swiss» erscheinen zu lassen. 1999 wurden gar die Bauvorschriften geändert, um diesen Charakter zu bewahren.«Swissness Applied» untersucht an diesem Beispiel die Transformation von durch Immigrantinnen und Immigranten gegründeten Kleinstädten in den USA. Basierend auf einem umfangreichen Forschungsprojekt werden einzelne Bauten vorgestellt, analysiert und hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf das Ortsbild evaluiert. Die Essays widmen sich vertieft der Rolle von Bildsprache, Einwanderungsgeschichte und dem Import von kulturellem Erbe in die Architektur Nordamerikas sowie der «Swissness» als kulturellem Konzept und architektonischer Gestaltungsgrundlage.
About the author
Nicole McIntosh und Jonathan Louie führen ihr gemeinsames Büro Architecture Office in Bryan, Texas, und verfolgen daneben Forschungsund Ausstellungsprojekte. Die Ausstellung Swissness Applied war bisher in der University of Wisconsin-Milwaukee (2019), dem Kunsthaus Glarus (2019) und der Yale Architecture Gallery (2020) zu sehen.
Summary
New Glarus im US-Bundesstaat Wisconsin hat sich seit seiner Gründung durch Schweizer Auswanderer 1845 von einem Milchbauerndorf zu einer populären Tourismusdestination gewandelt. Nach einem dramatischen wirtschaftlichen Niedergang in den 1960er- und 1970er-Jahren hat die Gemeinde ihr helvetisches Kulturerbe und insbesondere die davon geprägte örtliche Architektur zum Imageträger für eine erfolgreiche Überlebensstrategie gemacht. Immer mehr Bauten wurden, teils auch nachträglich, mit Elementen der Chaletarchitektur versehen, um das Ortsbild noch mehr «Swiss» erscheinen zu lassen. 1999 wurden gar die Bauvorschriften geändert, um diesen Charakter zu bewahren.
«Swissness Applied» untersucht an diesem Beispiel die Transformation von durch Immigrantinnen und Immigranten gegründeten Kleinstädten in den USA. Basierend auf einem umfangreichen Forschungsprojekt werden einzelne Bauten vorgestellt, analysiert und hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf das Ortsbild evaluiert. Die Essays widmen sich vertieft der Rolle von Bildsprache, Einwanderungsgeschichte und dem Import von kulturellem Erbe in die Architektur Nordamerikas sowie der «Swissness» als kulturellem Konzept und architektonischer Gestaltungsgrundlage.