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Walter Baier legt eine Darstellung des Marxismus vor: Ausgehend von der kommunistischen Idee des Gemeineigentums, die in die Antike zurückreicht, über die klassische deutsche Philosophie und die englische politische Ökonomie werden zentrale Begriffe des Denkens von Karl Marx und seiner geistigen Erb*innen vorgestellt.
Außer der klassischen Literatur, Marx, Engels, Lenin, Luxemburg, Gramsci und Bauer greift Baier die Kontroversen unter den Marxist*innen über die Bewertung der russischen Revolution, den Faschismus und den Stalinismus auf. Den Abschluss bilden die Versuche neomarxistischer Autor*innen, die weltpolitische Lage nach dem Zusammenbruch des autoritären Sozialismus in Europa zu verstehen, um eine neue politische Praxis der Emanzipation zu ermöglichen. Spezielle Bedeutung kommt dabei dem Öko-Sozialismus zu. In diesem Zusammenhang wird auch die Befreiungstheologie, die sie sich im Pontifikat von Papst Franziskus widerspiegelt, aus marxistischer Sicht beleuchtet.
About the author
Walter Baier ist Ökonom. Er war Vorsitzender der Kommunistischen Partei Österreichs und Herausgeber der Wochenzeitung Volksstimme. Von 2007 bis 2013 leitete er den Thinktank der Partei der Europäischen Linken, transform! europe.
Summary
Walter Baier und Gabriele Michalitsch legen eine Einführung in das Theoriegebäude von Karl Marx und dessen Wirkungsgeschichte vor. Von den Wurzeln des sozialistischen Emanzipationsgedankens ausgehend, der bis in die Antike zurückreicht und in den sozialen Utopien des 17. Jahrhunderts seine ersten systematischen Ausgestaltungen erfährt, erläutern sie die zentralen Begriffe marxistischen Denkens.
Marxismus wird dabei als eine Trias aus Emanzipationstheorie, politischer Bewegung und staatlich realisierter Machtpraxis vorgestellt und kritisch reflektiert. Eigene Abschnitte widmen sich den Entwicklungslinien des marxistischen Feminismus und seinen Kontroversen mit der männlich dominierten sozialistischen Bewegung sowie dem die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts prägenden Weltbürgerkrieg zwischen Faschismus, Stalinismus und Antifaschismus. Den Abschluss bilden Theorien, die aus marxistischer Perspektive die historische Konstellation nach dem 1990 ausgerufenen »Ende der Geschichte« untersuchen: Postkolonialismus und die im Rahmen der globalisierungskritischen Bewegung entwickelten neomarxistischen Ansätze.