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Nach der Annahme des Frauenstimmrechts 1971 bildeten die Frauen im Parlament eine kleine Minderheit. Die Grundlagen für die Gleichberechtigung in Verfassung und Gesetzen zu schaffen, namentlich auch im neuen Eherecht von 1988, war gemeinsames Anliegen und eine grosse Herausforderung. Die Aufnahme der Politikerinnen durch die Kollegen gestaltete sich schwierig, wo Macht geteilt werden sollte. Am eindrücklichsten sichtbar wurde der Machtpoker bei der Wahl der Bundesrätinnen, von denen fünf aus dem Parlament stammten. In den vergangenen fünfzig Jahren erzielten die Parlamentarierinnen dank unermüdlichem Engagement Erfolge in wichtigen gleichstellungspolitischen Dossiers. Die Autorin untersucht die weibliche Zusammensetzung des National- und Ständerats in den dreizehn Legislaturen von 1971 bis 2019. Sie geht der Frage nach, inwiefern sich das Kollektiv in Bezug auf Alter, Familienstand, soziale und geografische Herkunft sowie Bildung verändert hat. Ebenso interessieren die politischen Lebensläufe, das Verhältnis zur eigenen Partei und die weiblichen Netzwerke.
List of contents
Einleitung1 Die Pionierinnen 1971-1979 (39. und 40. Legislatur)1.1 Schneller Einstieg - vielfältige Themen2 Im männlichen Gegenwind 1979-1991 (41.-43. Legislatur)2.1 Die Nationalrätinnen der Achtzigerjahre2. 2 Machtkampf um den Bundesrat: Von Lilian Uchtenhagen zu Elisabeth Kopp3 1991: Ernüchternde Frauen-Bilanz nach zwanzig Jahren3.1 Frauensession und Frauenstreik 19914 Weiblicher Aufbruch 1991-1999 (44. und 45. Legislatur)4.1 Die Nationalrätinnen der Neunzigerjahre4. 2 Die Nichtwahl von Christiane Brunner als Bundesrätin4.3 Politische Folgen5 Zunehmende Polarisierung 1999-2011 (46.-48. Legislatur)5.1 Bundesrätinnenwahlen: Eklats, Lernprozesse, Erfolge5. 2 Die Nationalrätinnen der Nullerjahre6 Diversität versus Solidarität 2011-2021 (49.-51. Legislatur)6.1 Die Nationalrätinnen der Zehnerjahre7 Die Ständerätinnen8 Weibliche Politlaufbahnen8.1 Die Bildung der Nationalrätinnen8. 2 Die Normallaufbahn und andere Wege8.3 Die Parteien und die Frauen8. 4 Frauenstrukturen der Parteien8.5 Entwicklung der Altersstruktur9 Im Ratsbetrieb9.1 Möglichkeiten und Grenzen des Amtes10 Zusammenfassung und AusblickAnhang: TabellenAbkürzungenQuellen und Literatur
Summary
Nach der Annahme des Frauenstimmrechts 1971 bildeten die Frauen im Parlament eine kleine Minderheit. Die Grundlagen für die Gleichberechtigung in Verfassung und Gesetzen zu schaffen, namentlich auch im neuen Eherecht von 1988, war gemeinsames Anliegen und eine grosse Herausforderung. Die Aufnahme der Politikerinnen durch die Kollegen gestaltete sich schwierig, wo Macht geteilt werden sollte. Am eindrücklichsten sichtbar wurde der Machtpoker bei der Wahl der Bundesrätinnen, von denen fünf aus dem Parlament stammten.
In den vergangenen fünfzig Jahren erzielten die Parlamentarierinnen dank unermüdlichem Engagement Erfolge in wichtigen gleichstellungspolitischen Dossiers.
Die Autorin untersucht die weibliche Zusammensetzung des National- und Ständerats in den dreizehn Legislaturen von 1971 bis 2019. Sie geht der Frage nach, inwiefern sich das Kollektiv in Bezug auf Alter, Familienstand, soziale und geografische Herkunft sowie Bildung verändert hat. Ebenso interessieren die politischen Lebensläufe, das Verhältnis zur eigenen Partei und die weiblichen Netzwerke.