Description
Product details
Authors | Constanze Neumann |
Publisher | Ullstein HC |
Languages | German |
Product format | Hardback |
Released | 30.08.2021 |
EAN | 9783550201622 |
ISBN | 978-3-550-20162-2 |
No. of pages | 336 |
Dimensions | 138 mm x 32 mm x 211 mm |
Weight | 438 g |
Subjects |
Fiction
> Narrative literature
> Contemporary literature (from 1945)
Literatur, DDR, Leipzig, Berlin, Heimat, Vertreibung, Dresden, Brasilien, Schlesien, Erste Hälfte 20. Jahrhundert (1900 bis 1950 n. Chr.), zweite Hälfte 19. Jahrhundert (1850 bis 1899 n. Chr.), New York, Flucht, Familienleben, Auschwitz, entspannen, Deutsche Geschichte, Nazis, Holocaust, Jüdisches Leben, Mauerbau, Judith Kerr, Tuchhandel, Alfred Kerr, von Klemperer, Reichenheim |
Customer reviews
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Lesenswert
Wellenflug ist ein Buch, dass sich über gut 100 Jahre erstreckt. Es beginnt in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Erzählt wird die Geschichte einer jüdischen Familie. Sie beginnt in eher ärmlichen Verhältnissen und nach und nach wird die Familie immer reicher und bedeutender und steigt gesellschaftlich auf. Erzählt wird in erster Linie von Anna, die durch die Heirat in die Familie Reichenheim ein Leben in der gehobenen Gesellschaftsschicht führt. Anfang des 20. Jahrhunderts geht es dann um den Sohn von Anna und seine Frau Marie. Diese stammt ebenfalls aus ärmlichen Verhältnissen und wird deshalb in der Familie Reichenheim nie anerkannt sein.
Die Autorin erzählt die Geschichte ihrer Familie. Dabei konzentriert sie sich zwar auf die beiden Frauengestalten, trotzdem erfährt man viel über das damalige Leben. Das Ganze ist relativ sachlich geschrieben, trotzdem ist es interessant. Wichtige politische Ereignisse werden erwähnt, aber meist aus der Sicht der jeweiligen Frau betrachtet. Das macht das Ganze sehr persönlich. Alles in allem kann ich dann für das Buch nur eine Leseempfehlung aussprechen. -
Eine besondere Familiengeschichte über zwei Frauen
In „Wellenflug“ erzählt Constanze Neumann die Geschichte von zwei Frauen, deren Schicksal von der Geschichte und den Geschehnissen der Zeit ab dem späten 19. Jahrhundert geprägt sind. Annas Sohn Heinrich erfüllt deren Wünsche und Hoffnungen, die sie für ihren Erstgeboren hat, nicht: statt sich dem scheinbar vorgegebenen Leben seiner großbürgerlichen jüdischen Familie zu fügen, wendet er sich dem Nachtleben in Berlin zu und verliebt sich dabei in Marie, mit der er schließlich in die USA zieht. Im Ersten Weltkrieg kommen sie zurück nach Deutschland, sind aber aus der Familie ausgeschlossen und kämpfen gegen die Widrigkeiten um ihr Überleben.
Obwohl die beiden Frauen Marie und Anna so unterschiedlich sind, schildert sie die Autorin beide so, dass man sich als Leser in beide hineinversetzen kann. Der Schreibstil zeugt von einer gewissen Distanz, nichtsdestotrotz hat mich das Buch nach anfänglichen Schwierigkeiten dann doch in seinen Bann gezogen. Die historischen Gegebenheiten sind sehr gut recherchiert und werden so mit der Handlung verwoben, dass man sich im Lesefluss in die Zeit hineinversetzt fühlt. Eine besondere Familiengeschichte über zwei unterschiedliche Frauen, die auf jeden Fall zu empfehlen ist. -
Das Leben geht weiter
Anna ist die Tochter eines jüdischen Stoffhändlers aus kleinen Verhältnissen, der Schlesien verlassen und sich in Leipzig ein großes Stoffkontor erarbeitet hat.
Annas Kindheit endet im Alter von 11 Jahren. Sie wird gefordert, eine standesgemäße Ehe einzugehen, ein großes Haus zu führen und ihrer großen Kinderschar einen möglichst noch höheren Stand zu verschaffen. Dies gelingt ihr bei fast allen Kindern. Bei Heinrich, dem Erstgeborenen, stößt sie jedoch an ihre Grenzen. Heinrich entflieht der bürgerlichen Enge, genießt das Nachtleben und verspielt große Summen. Er heiratet Marie, die aus der Tristesse ihres Elternhauses mit 12 Geschwistern von Burg allein nach Berlin gegangen ist, um dort eine Ausbildung zu machen und zu arbeiten.
Heinrich und Marie sind gezwungen, nach Amerika auszuwandern, aber die Wirren des ersten Weltkrieges führen sie zurück nach Deutschland mit Wirtschaftskrise und aufkommendem Judenhass.Eine wunderbare und doch traurige Familiengeschichte mit Höhen und Tiefen im Wellenflug, die Constanze Neumann hier hinter den Zahlen und Fakten gefunden und mitreißend erzählt hat. -
Geschichte einer verzweigten jüdischen Familie
Wer Familiengeschichten und historische Romane mag, wird mit diesem Buch zufrieden sein.
Es teilt sich in zwei Hälften und schildert in der einen das Leben von Schwiegermutter Anna und in der anderen das von Schwiegertochter Marie. Anna entstammt einer jüdischen Familie. Ihr Vater ist nach der Reichsgründung aus einfachen Verhältnissen von Schlesien nach Leipzig und Berlin gekommen, wo er es als Stoffhändler zu beträchtlichem Reichtum gebracht hat. Anna bekommt sechs Kinder und legt größten Wert darauf, dass sie standesgemäße Ehen eingehen und Berufe ergreifen. Nur ihr Sohn Heinrich fällt aus der Reihe und ist ein Taugenichts, der deshalb von der Familie verstoßen wird, erst recht als er die aus der Unterschicht stammende Marie heiratet, die nie von Anna anerkannt wird. Marie aber steht zu ihrem Mann trotz aller seiner Eskapaden.
Für mich war vor allem das historische Zeitfenster von Interesse, in dem die Geschichte angesiedelt ist. Sie beginnt nämlich schon in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und erstreckt sich bis nach dem Zweiten Weltkrieg. Auf diese Weise erhält der Leser bereits einen Eindruck von den Anfängen des Antisemitismus in Deutschland und steht nicht die Zeit des Nationalsozialismus mit ihren Gräueltaten zu Lasten der Juden im Vordergrund, wenngleich auch diese eine wichtige Rolle in der Geschichte spielt. Was die beiden Protagonistinnen anbelangt, so sind beide auf ihre Weise starke, beeindruckende Frauen.
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