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Loyalität als Motiv, über sexuellen Missbrauch zu schweigen - Am Beispiel pädagogischer Institutionen

German · Paperback / Softback

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In Anbetracht der hohen Dunkelziffer bei sexuellem Missbrauch untersucht Laura Böckmann Loyalität als Parteilichkeitsmoral und diskutiert, inwiefern loyale Bindungen als Motiv für das Schweigen bzw. Nichteingreifen des sozialen Umfelds von Täter und Opfer in Frage kommen. Der Fokus liegt dabei auf Loyalitäten von Fachkräften und Lehrer*innen in (sozial-)pädagogischen Institutionen. Die Frage nach Bedingungen des Sprechens oder Schweigens über Gewalt eröffnet dabei eine spezifische Perspektive auf den legitimatorischen Kontext (sozial-)pädagogischen Handelns.

List of contents

Inhalt
1 Einleitung
2 Spurensuche: 'Sexueller Missbrauch'
2.1 Beispiel 1: Kritik am Terminus 'sexueller Missbrauch'
2.1.1 Reform(en) des Sexualstrafrechts und ihre Problembereiche
2.1.2 Begriffliche Bestimmung des Wortes 'Missbrauch' im Sexualstrafrecht
2.1.3 Implikationen einer strafrechtlich informierten Definition
2.2 Beispiel 2: komplexe Missverständnisse
3 Identität - Integrität - Loyalität
3.1 Identität
3.2 Integrität
3.3 (Intersubjektive) Loyalität
4 Exkurs: Prosoziales Verhalten
4.1 Bystander Effekt
4.2 Zivilcourage
4.3 Verrat
5 Identifikation und Pflicht: Loyalitäten
5.1 Loyalität zur Organisation
5.1.1 Soziale Arbeit
5.1.2 Schule
5.1.3 Ehrenamt (Sportverein)
5.2 Loyalität zur Profession
5.2.1 Soziale Arbeit
5.2.2 Schule
5.2.3 Überblick
5.3 Kollegialität in Schulen oder: Loyalität in Zwangsgemeinschaften
6 Die Legitimität der Macht oder die Macht der Legitimität
6.1 Machtvolle Unterscheidungen oder wie legitimiert man Paternalismus
6.1.1 Bemündigung von Noch-Nicht-Personen
6.1.2 Verletzlichkeit und Befähigung
6.2 Gewalt: Eine Frage der Perspektive?
6.2.1 Gewalt als Grenze des Anerkennens
6.2.2 Situationen der Gewalt oder: von Adäquatheitsbedingungen der Beurteilung von Handlungen
6.2.3 Soziale Ordnungen der Gewalt
6.2.4 Überblick
6.3 Loyalitäten und die 'Sichtbarkeit' von Gewalt
7 Resümee
8 Literatur

About the author










Laura Böckmann, akademische Mitarbeiterin am Institut für Erziehungswissenschaft, Abteilung Allgemeine Pädagogik, Universität Tübingen

Report

Die Arbeit überzeugt in ihrer bildungsphilosophischen Ausrichtung, also den begrifflichen Unterscheidungen, die in der Literatur oft nicht gesehen oder nicht beachtet werden. Die Beispiele, an denen die Unterscheidungen erläutert werden, hätte man sich weniger künstlich gewünscht. Die Begrenzung auf (deutsche) pädagogische Institutionen ist nachvollziehbar, aber sind nicht andere Beispiele, die die Literatur beschäftigen wie pädophile Netzwerke, Inzestübergriffe und deren ideologischer Schutz genauso aufschlussreich? Oder gerade ein Testfall für die Begrifflichkeit? [1] Aber ein gelungener Beitrag zu einem bisherigen Randthema der Bildungsphilosophie ist die Arbeit allemal. Sie setzt einen Markstein und verdient eine aufmerksame Lektüre.
Erziehungswissenschaftliche Revue - EWR / EWR 21 Nr. 2

"Mit seiner sorgfältigen theoretischen Aufarbeitung der Fragestellung eröffnet das Buch wichtige Erkenntnisse zur Entwicklung neuer Antworten auf die weite Verbreitung von Kriminalstraftaten sexueller Gewalt in pädagogischen Institutionen."
Soziale Arbeit, 2-2022

Product details

Authors Laura Böckmann, Laura (Dr.) Böckmann
Publisher Verlag Barbara Budrich
 
Languages German
Product format Paperback / Softback
Released 17.06.2021
 
EAN 9783847425502
ISBN 978-3-8474-2550-2
No. of pages 267
Dimensions 183 mm x 16 mm x 204 mm
Weight 357 g
Series promotion
promotion 12
Subject Humanities, art, music > Education

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