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Customer reviews
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Eine spannende Fortsetzung
Magda Fuchs ist in Berlin angekommen, ihre Arbeit als Polizeiärztin ist anstrengend und auch grausam, wie der Fall der Mutter die sich noch zu ihrem Kind schleppt bevor sie ihren Verletzungen erliegt. Außerdem möchte sie sich in ihrer Praxis in Charlottenburg verwirklichen. In den Nachkriegsjahren ist das Leben in Berlin nicht einfach, die Inflation, die Armut und die Verbrechen fordern Magdas ganzes Sein Hierbei handelt es sich um den zweiten Teil einer Reihe über die starke Polizeiärztin. Auch diesmal ist es unheimlich spannend und sehr menschlich. Die Verbrechen sind grausam, die Armut. Aber alles in allem ein sehr unterhaltsames Buch, trotz der Dramatik. Sehr gut recherchiert und sehr packend erzählt. Für mich eine sehr gelungene Fortsetzung, man sollte allerdings den ersten Teil vorher lesen, sonst fehlt ein wenig Hintergrundwissen. Eine spannende Geschichte, eine starke Frau und eine sehr bewegende Zeit.
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Magda und Co
Das Buch beginnt mit grausamen Verbrechen an Frauen. Die Kriminalfälle stehen jedoch nicht im Mittelpunkt, sondern mehr die Geschichte um Magda, Celia und Doris. Die Reihe um die Polizeiärztin Magda Fuchs und weitere junge Frauen, die sich ihren Weg suchen in der noch jungen Weimarer Republik, geht in eine zweite Runde. Das Buch beginnt im Jahr 1922, die politischen Verhältnisse sind nicht einfach, die rasant steigende Inflation macht es auch nicht einfacher, jedoch Magda und ihre Freundinnen gehen ihren Weg. Es gibt zwar auch wieder einen Kriminalfall, allerdings steht dieser eher im Hintergrund und beschäftigt die Polizeiärztin nicht immer. Magda ist vielmehr damit beschäftigt ihre eigene Praxis aufzubauen und da gibt es einige Probleme, da sie nicht dieselben Dienste wie ihr Vorgänger anbieten möchte. Doch auch Celia und Doris haben es nicht einfach. Durch die Perspektivwechsel erhalten wir als LeserInnen einen guten Überblick über die unterschiedlichen Rollen der Frau und es gibt auch immer wieder Einblicke in die historischen Ereignisse.
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Schwächelnder Mittelteil der Trilogie: viele Hochzeiten, wenig Emanzipation. Für mich Durchschnitt.
Buchinhalt: Berlin in den Goldenen Zwanzigerjahren: während in Berlin das schillernde Leben in Bars und Tanzlokalen brummt, frisst die schleichende Inflation nach und nach das Geld der Leute. Kostete gestern ein Laib Brot noch einige Reichsmark, müssen die Menschen heute schon tausend dafür zahlen. Mitten in dieser Gemengelage hat Polizeiärztin Magda Fuchs ihre Frauenarztpraxis eröffnet und kann auch schon einen ordentlichen Patientenstamm ihr Eigen nennen. Noch immer schwebt der Ruf ihre Vorgängers über ihr: Magda will jedoch keine Abtreibungsärztin sein und setzt sich ein für Verhütung und ein Frauenbild geprägt von Selbstbestimmung. Dann fällt ihre Freundin Doris einem Mordanschlag zum Opfer…. Persönlicher Eindruck: Im zweiten Band ihrer Polizeiärztin-Reihe präsentiert das Autorenduo Helene Sommerfeld ein prächtiges Sittengemälde der Zwanzigerjahre. Berlin, die sündige Hauptstadt dieses neuen Lebensgefühls ist wie im Rausch. Nach den Schrecken des Großen Krieges sind die Leute süchtig nach Neuanfang und Amusement, doch noch immer prägt das Bild der Frau diese als Mutter zahlreicher Kinder und Heimchen am Herd. Im Zentrum der Geschichte um mehrere junge Frauen steht Magda, ihres Zeichens Polizeiärztin und seit kurzem Frauenärztin mit eigener Praxis. Ihre Geschichte, ihr Leben ist das Zentrum, um das sich die Lebensentwürfe ihrer Freundinnen, die der Leser bereits aus dem 1. Teil kennt, gruppieren. So ist da beispielsweise die naive und relativ unbedarfte Doris, die als Filmschauspielerin ein „Glanz“ werden möchte oder Celia, Tochter aus reichem Hause, die sich von ihrem Elternhaus emanzipiert. Auch Anwältin Ruth und Fürsorgerin Ina sind wieder mit von der Partie. Größtenteils dreht sich die Romanhandlung jedoch nur um zwei Themen: zahlreiche Hochzeiten der Hauptfiguren bzw. ihre Männergeschichten und das Thema Schwangerschaftsabbruch. Es ist auf weiten Strecken immer das Gleiche und das hat meinen Lesegenuss ehrlich gesagt geschmälert. Die Golden Twenties halten so viele Aspekte bereit, dass eine Reduktion auf die genannten Themen der Gänze dieser Epoche kaum gerecht wird. Auch der im Klappentext angekündigte Kriminalfall rund um Doris‘ Stichverletzung, welche gleich zu Beginn thematisiert wird, ist lediglich eine Ragerscheinung und wurde nicht weiter ausgebaut. Was mich verwundert: alle Frauenfiguren streben nach Unabhängigkeit und Eigenverantwortung, wollen aus dem Korsett eines veralteten Frauenbildes ausbrechen. Trotzdem geht es keiner schnell genug, sich an einen Mann zu hängen und diesen zu heiraten. Genau das verschenkt viel Potential. Am interessantesten waren für mich die Passagen und die Praxis von Magda und wie sie sich zur Wehr setzt gegen den Druck ihrer Vermieterin und Sprechstundenhilfe und gegen den Wunsch ihrer Patientinnen, ihre Babys los zu werden. Allerdings läuft sich dieses Thema nach einer Weile auch tot und man hat leider den Eindruck, als wurde in den 20er Jahren nur gevögelt, was das Zeug hält und hinterher ging man zur Engelmacherin. Das kann es nicht gewesen sein, bei allem Wohlwollen – ich finde, es wird nicht besser, wenn man immer und immer wieder nur auf diesem Thema herumreitet. Alles in allem ein durchaus interessanter Roman und ich bin auch schon gespannt auf den finalen 3. Band, aber wirklich lange nachhallend war der Mittelteil nicht für mich.
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Ausflug in die Vergangenheit von Berlin
Auch in dem zweiten Band um die Polizeiärztin begleite ich Magda Fuchs bei ihrer Arbeit in Berlin. Gerade wurde das Jahr 1922 eingeläutet. Schlagartig endet der Silvesterball für Magda und Kommissar Kuno Mehring. Doris Kaufmann aus der Pension Bleibtreu lag verletzt auf den Fliesen. Jemand hatte offenbar mit einem Messer auf sie eingestochen. Es waren viele Zeugen in der Nähe, doch keiner hatte in dem Gedränge etwas gesehen. Einen Tag später wird Magda erneut zu einem Verbrechen gerufen. Eine junge Frau wurde lebensgefährlich verletzt und hat sich noch zu ihrem kleinen Sohn geschleppt, um den Säugling ein letztes Mal zu versorgen. Nach Durchsicht der Revierakten kamen weitere Opfer hinzu. Alle hatte dasselbe Alter und der Stich wurde stets an der gleichen Stelle ausgeführt, gleichzeitig ließen sich alle bezahlen, nur eine junge Frau viel aus dem Rahmen. Nach dem ersten Band war ich schon sehr gespannt auf die Fortsetzung und wurde nicht enttäuscht. Das Buch umfasst die Zeit von 1922 – 1924 in der ich Magda Fuchs begleite. Gekonnt vermittelt das Autorenduo die medizinischen sowie die gesellschaftlichen Probleme der damaligen Zeit. Sehr bewusst wird auf die Stellung der Frau Anfang des 20. Jahrhunderts hingewiesen, aber auch die Inflation ist ein Thema. Neben Magda Fuchs entwickeln sich die weiblichen Hauptprotagonisten weiter und zeigen ein harmonisches Zusammenspiel. Das Autorenduo glänzt mit viel Atmosphäre. Die historische Kulisse von Berlin wird sehr ansprechend und authentisch beschrieben. Unterstrichen wird dieses noch durch die eingestreuten Wörter und Sätze im Berliner Dialekt. Durch die bildhaften Beschreibungen sah ich nicht nur die großen Villen, sondern auch die Armenviertel mit ihren dunklen Hinterhöfen. Zur Orientierung gibt es im Buch einen Stadtplan aus dem Jahr 1923 von Berlin und ein Register mit den wichtigsten Personen. Für mich hat sich das Buch wieder zum Pageturner entwickelt, der mich von Beginn an gefesselt hat. Nun bin ich schon auf die Fortsetzung gespannt.
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Auch der zweite Teil ist wieder ein wahrer Glanz
Die Inflation beginnt immer mehr das Leben in der Hauptstadt zu bestimmen. Kaum Einer kann sich für sein Geld noch irgendetwas leisten, da der Wert zwischen den Fingern zerrinnt. Gleichzeitig ist der Frust über den verlorenen Krieg und die Hoffnung auf eine Revanche in manchen Kreisen deutlich zu spüren. In all diesen Wirren treffen wir wieder auf unsere Protagonistinnen und die Personen in ihrem Umfeld. Magda und Kommissar Kuno Mehring versuchen sich gemeinsam eine Zukunft aufzubauen, während die Fürsorgerin Ina immer mehr an dem tagtäglichen Leid zu zerbrechen scheint. Celia schwebt in neuem Liebesglück, während sie stark für ihre Selbständigkeit kämpft. Doris, die sich angestrengt bemüht, ein Glanz zu werden, wurde zuletzt niedergestochen, ob sie ihr Ziel in diesem Band erreichen wird? Wie auch schon bei dem ersten Band, hätte mir das Cover besser gefallen, wäre das Hintergrundbild – der Kaisersaal im Hotel Adlon? - im Vordergrund gestanden. Allerdings fand ich bei Band 1 den Buchrücken richtig toll und der ist es ja eigentlich, den man am häufigsten sieht, deswegen finde ich es sehr schade, dass dieser Teil nicht im gleichen Stil gehalten wurde. Im zweiten Teil der Reihe um die Polizeiärztin Magda Fuchs, ist der Fokus sehr stark auf die Selbstbestimmung der Frau gelegt und weniger auf Verbrechen oder das Elend der Kinder. Für mich war diese Ausrichtung sehr spannend, da einem dadurch bewusst wird, wie weit die Frauen damals schon waren und welche Anstrengungen sie für ein bisschen Freiheit auf sich nehmen mussten. Von irgendwelchen verrückten Regelungen und dem Recht der Männer, in gewissen Punkten über ihre Frauen bestimmen zu dürfen, mal ganz abgesehen. Magda will mit Ina und der Hilfe anderer Frauen Aufklärung betreiben und den Frauen im Milieu Möglichkeiten aufzeigen, ungewollte Schwangerschaften zu verhindern, die die Familien in noch mehr Armut stürzen würden. Auch hier war der Schreibstil wieder wunderbar, man konnte das Buch sehr gut und schnell durchlesen und wirklich jede Figur hat ihren Platz gefunden und wurde liebevoll und detailliert weiter ausgearbeitet. Am meisten hat mich gefreut, die Entwicklung von Celia mitzuverfolgen. Sie wird zu einer starken Frau, die nicht mehr über sich bestimmen lassen will und dafür sehr viel opfert. Oft stehen die Charaktere vor schwierigen Entscheidungen, für die es kein klares ja oder nein gibt und der Leser bekommt die Dilemmata mit, in denen sie stecken. So bekommt man viele Denkanstöße und fragt sich, wie man selbst wohl entscheiden würde. Für mich im Allgemeinen ein spannendes Jahrzehnt, das in dieser Reihe wieder von einer anderen, interessanten Seite beleuchtet wird. Leider nimmt man auch den langsam aufkeimenden Nationalsozialismus wahr, der wohl im nächsten Band eine noch präsentere Rolle einnehmen wird. Auf jeden Fall freue ich mich bereits auf ein Widersehen und wer weiß, vielleicht ist Kuno während seiner Zeit in der Carmerstraße sogar mal dem Kollegen Gereon Rath begegnet? Eine klare Empfehlung für alle, die schon den ersten Band gerne gelesen haben. Dieser ist zwar empfehlenswert zu kennen, allerdings für das Verständnis kein muss. Für Alle, die mehr über die nicht immer goldenen 20er erfahren wollen, definitiv lesenswert.
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Gelungene Fortsetzung
Berlin 1922. Der Krieg ist erst seit vier Jahren vorbei und es geht der Wirtschaft noch schlechter. Die Inflation steigt rasend schnell, das Geld wird entwertet und die Probleme in der Stadt immer größer. Normale Menschen wissen nicht, wie sie ihre Familie durchbringen sollen. Magda dagegen hat viel Glück. Sie arbeitet zwar immer noch als Polizeiärztin, kann aber zusätzlich ihre eigene Praxis in einem gut situierten Stadtteil eröffnen. Außerdem wird sie bald heiraten. Medizinstudentin Celia dagegen hat Probleme durch ihren verstorbenen Mann, der Selbstmord begangen hat, und noch mehr mit ihrer sehr dominanten Mutter. Doris dagegen möchte beim Film Karriere machen, doch dann kommt etwas ganz anderes dazwischen. So hat jeder der Frauen eigene Probleme. Ich empfinde das Buch als eine sehr gelungene Fortsetzung des ersten Bandes. Es schließt quasi nahtlos an. Man kann die Frauen, die so extrem unterschiedlich sind und trotzdem immer wieder zusammenkommen, bei ihrem Leben begleiten. Durch ihre unterschiedliche Herkunft, unterschiedliche Freundeskreise und Berufe bekommt man so die Möglichkeit, das gesamte Spektrum in Berlin lebender Menschen zu sehen. Extreme Armut und Kriminalität, dekadenter Reichtum und Egoismus. Das alles ist sehr gut und detailliert beschrieben, ohne langweilig zu werden. Neben dem hohen Unterhaltungswert des Buches lernt man nebenbei die damaligen Verhältnisse kennen und historische Begebenheiten werden direkt eingearbeitet. Dafür gibt es von mir eine Leseempfehlung.
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