Description
Product details
Authors | Caroline Albertine Minor |
Assisted by | Ursel Allenstein (Translation) |
Publisher | Diogenes |
Original title | Hummerens skjold |
Languages | German |
Product format | Hardback |
Released | 25.08.2021 |
EAN | 9783257071788 |
ISBN | 978-3-257-07178-8 |
No. of pages | 336 |
Dimensions | 126 mm x 24 mm x 188 mm |
Weight | 360 g |
Subjects |
Fiction
> Narrative literature
> Contemporary literature (from 1945)
Familie, Deutsche Literatur, Erwachsenwerden, Geschwister, Dänemark, San Francisco, Beziehungen, City of London, Veränderung, Aufbruch, Kopenhagen, entspannen, Familiengeschichte, familienkonstellation, Hummer, freiheitsdrang, Erzählerisches Thema: Identität / Zugehörigkeit |
Customer reviews
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(Für) Ruhige Momente
Warum ist das Buch denn nun so plötzlich vorbei? Ich wollte doch noch weiter lesen, wie ich schmollend feststellen möchte! „Der Panzer des Hummers“ erzählt quasi Momentaufnahmen; hier werden nur die Geschehnisse während weniger aufeinanderfolgender Tage abgebildet und auch das Wort „Geschehnisse“ ist schon zu viel ausgedrückt; eigentlich wird hier nur das Alltagsleben der Figuren widergespiegelt.
Von der Kurzbeschreibung her hatte ich auch Anderes erwartet: Der Einschub, dass die Geschwister „erneut Stellung zueinander beziehen müssen“, hatte mich denken lassen, dass es hier zu einem Aufeinandertreffen der Geschwister käme, die womöglich z.B. unerwartet noch etwas Erbrechtliches oder Ähnliches klären müssten. Tatsächlich bleibt Ea hier aber sehr außen vor; da spielte zu meinem Erstaunen die Seherin eine wesentlichere Rolle und auch wenn es zwischen deren Tochter und Niels eine Zufallsverbindung gab, fand ich die Präsenz der Familie Wallens hier arg irritierend, und musste mir häufig in Erinnerung rufen, dass es definitiv nur drei und keine vier Geschwister gab.
Zudem kamen auch die Eltern, bzw. grad die Mutter, immer wieder aus dem Jenseits heraus zur Sprache; tatsächlich startet das Buch auch mit einem entsprechenden Monolog, der stilistisch an ein Dramastück erinnerte, und zudem noch sehr holperig war. Ich lese Theaterstücke eigentlich auch mal sehr gerne, aber hier dachte ich in der Mitte dieser Eingangssequenz doch, dass „Der Panzer des Hummers“ wohl nur intellektuell klingen sollendes Gefasel wäre. Da stand ich tatsächlich schon kurz davor, die Erzählung noch vor ihrem eigentlichen Beginn abzubrechen. Im Folgenden ließen sich aber auch diese Monolog-Parts sehr viel flüssiger lesen, wobei ich sie grad stilistisch zwar interessante Einschübe fand, sie aber inhaltlich eher als nichtssagend empfand.
Dennoch war ich im weiteren Verlauf eben doch ziemlich angetan von diesem insgesamt sehr ruhigen Buch, das allerdings eben keine eindeutige Geschichte erkennen lässt und eher ein ziemliches Breitband an meiner Meinung nach gewöhnlichem Leben abspult, auch wenn hier ganz unterschiedliche Lebenswirklichkeiten dargestellt werden. Es ist wunderbar geschrieben, die Sprache kommt sehr poetisch rüber und irgendwie fand ich es fast schon beruhigend, diesen Roman zu lesen, auch trotz der diversen durchaus angesprochenen Schwierigkeiten. Aber er bot für mich nun kein Potential, mich in irgendeiner Form aufwühlen zu lassen, und das fand ich sehr angenehm, dieses Buch quasi als kleine friedliche Oase zu erleben. -
Familienbande
Es sind drei völlig unterschiedliche Charaktere, die Caroline Albertine Minor in ihrem Roman beschreibt. Die alleinerziehende Sidsel managed ihr Leben als Kuratorin, braucht dabei jedoch manchmal die Hilfe ihres Bruders Niels, dessen Lebensweise sie aber nicht wirklich versteht. Er arbeitet als Plakatierer und legt mehr Wert auf seine Freiheit als auf Geld und Ruhm. Die älteste Schwester Ea lebt seit vielen Jahren in den USA, sie vermisst die tote Mutter so sehr, dass sie über eine Seherin versucht, Kontakt mit ihr im jenseits aufzunehmen.
Das zugegeben schöne Cover irritiert mich, weil es nur zwei Menschen zeigt, obwohl es um drei Geschwister geht. Der Titel erschließt sich im Text und passt sehr gut zum Inhalt. Hilfreich ist auf jeden Fall die Auflistung der wichtigsten Personen dieses Romans zu Beginn des Buches.
Die Figuren werden überwiegend einzeln in ihrem Leben und ihren Ansichten dargestellt, hier hätte ich mir tatsächlich etwas mehr einen gemeinsamen Nenner unter den Geschwistern gewünscht, vor allem gegen Ende. Sehr interessant liest sich die Geschichte der Seherin Beatrice, die neben den drei Geschwistern intensiv beschrieben wird. Eher unnötig für mich die Passagen über die tote Mutter Charlotte, die sich aus dem Jenseits meldet.
Ein durchaus interessantes Buch über Familienbande mit interessanten Charakteren, das mir jedoch in seiner Gesamtheit ein bisschen zu unrund ist. -
Wie das Leben so spielt
Wenn einem „Der Panzer des Hummers“ von der dänischen Autorin Caroline Albertine Minor zwischen die Finger kommt, fällt einem zuerst das schöne Coverbild auf. Am Beginn des Buchs sind die wichtigsten Personen des Romans vorgestellt, und das zu recht – ich habe immer wieder vorgeblättert, um zu schauen, um wen es jetzt nochmal geht. Grundsätzlich ist das Buch in drei Teile aufgeteilt, innerhalb derer die einzelnen Kapitel aus der Sicht der jeweiligen Person erzählt wird.
Zum Inhalt: Der Roman „Der Panzer des Hummers“ erzählt die Geschichten von Ea, Niels und Sidsel Gabel. Die Geschwister haben sich nach dem Tod der Eltern auseinandergelebt. Der Jüngste, Niels, lebt ohne festen Wohnsitz in Dänemark. Die Mittlere, Sidsel wohnt alleine mit ihrer Tochter in Kopenhagen und arbeitet als Restauratorin. Die Älteste, Ea, ist nach dem Tod der Eltern nach San Francisco gezogen, wo sie jetzt mit ihrem Lebensgefährten und dessen Tochter aus erster Ehe zusammenlebt. Die Geschwister sind alle geprägt von einer gewissen Rastlosigkeit. Man erfährt einige Details aus dem Leben der Geschwister und auch darüber hinaus spielen einige Personen wichtige Rollen.
Den Schreibstil fand ich ganz gut, die Geschichte liest sich leicht dahin. Die Charaktere sind zwar gut gezeichnet und sind authentisch, sind aber leider alle sehr ähnlich.
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