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Der Sammelband verfolgt das Ziel, der Rolle von Irritation und Staunen im Rahmen literarästhetischer Erfahrung auf den Grund zu gehen. Mit beiden Konzepten wird die ungeteilte Zuwendung der Aufmerksamkeit auf einen Gegenstand fokussiert, die als Voraussetzung ästhetischer Erkenntnis sowie ästhetischen Erlebens gilt. Irritation und Staunen stellen in diesem Sinne wesentliche Ermöglichungsbedingungen der Etablierung einer ästhetischen Wahrnehmungssituation dar. Die versammelten Beiträge aus Literaturdidaktik und einigen Bezugsdisziplinen bestimmen Irritation und Staunen sowohl theoretisch als auch auf Basis empirischer Erkenntnisse und unternehmen den Versuch, ihr Verhältnis gegenstands- und subjektbezogen auszuloten.
List of contents
Ästhetische Erfahrung (ist mehr) als Aufruf zum Denken (Juliane Köster) - Staunen und Irritation als Katalysatoren ästhetischer Erfahrung und ästhetischer Erkenntnis (Ursula Brandstätter) - Irritation, Staunen, Resonanz und ästhetische Erfahrung (Kaspar H. Spinner) - Stören und Staunen (Nicola Gess) - Staunen als Methode. Zur Funktion der Frage in forschenden Literaturgesprächen (Jessica Frank / Hans Lösener) - Rollenwechsel. Schülerfragen als Indikatoren für Irritation und kognitive Aktivierung im Literaturunterricht (Florian Hesse / Christine Allerdt / Florian Heinrich / Iris Winkler) - Staunen und Irritation als Modi ästhetischer Erfahrung. Eine explorative Untersuchung am Beispiel eines Literarischen Gesprächs über die kurze Erzählung Brudermord im Altwasser von Georg Britting (Christoph Bräuer) - «also im Regen abgebrannt sein, das klingt für mich ziemlich kompliziert, ich weiß nicht, wie das klappen soll»: Zum Potenzial der Irritation für das Verstehen poetischer Metaphorik (Irene Pieper) Staunen und Irritation im Kontext ästhetischer Erfahrung (Marion Bönnighausen / Martina von Heynitz) - Mechanismen des Umgangs mit Irritationen in der außerschulischen Kommunikation über Literatur (Birgit Schlachter) - Mit dem Störpotenzial literarischer Texte umgehen: Irritation und Staunen in Gesprächen unter Studierenden über Walter Benjamins Lesendes Kind (Ricarda Freudenberg) - Zum Verhältnis von literaturdidaktischen Bildungsansprüchen und der Eigenlogik von Literaturunterricht am Beispiel des schulischen Umgangs mit Irritation und Metaphorik (Marie Lessing-Sattari / Dorothee Wieser)
About the author
Ricarda Freudenberg ist Professorin für Deutsche Literatur und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Weingarten. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich Literaturdidaktik, insbesondere literarischer Kompetenzerwerb, Textverstehen, Kinder- und Jugendliteratur und -medien im Deutschunterricht, Aufgabenforschung.
Marie Lessing-Sattari unterrichtet Deutsch und Politik am Gymnasium und hat in Berlin, Dresden und Jena in der Deutschdidaktik gelehrt und geforscht. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Literaturdidaktik, insbesondere der empirischen Rezeptionsforschung und Professionsforschung.