Description
Product details
Authors | Astrid Seeberger |
Assisted by | Gisela Kosubek (Translation) |
Publisher | Urachhaus |
Original title | Nästa år i Berlin |
Languages | German |
Product format | Hardback |
Released | 10.02.2021 |
EAN | 9783825152611 |
ISBN | 978-3-8251-5261-1 |
No. of pages | 252 |
Dimensions | 149 mm x 27 mm x 217 mm |
Weight | 458 g |
Subjects |
Fiction
> Narrative literature
Familie, Deutsche Literatur, Europa, Berlin, Deutschland, Schicksal, Schweden, Philosophie und Religion, Flucht, Biografien: Kunst und Unterhaltung, Familienleben, Bukarest, Familiengeschichte, Ahnenforschung, eintauchen, Autobiographie: Schriftsteller, Ostpommern |
Customer reviews
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Leider nicht meins
„Nächstes Jahr in Berlin“ von Astrid Seeberger, in der Übersetzung von Gisela Kosubek, erzählt von einer Tochter, deren Mutter verstorben ist und deren Lebensgeschichte - ihre Flucht aus Ostpreußen und das Leben in Schwaben – sie danach rekonstruiert. Ich tue mich leider wirklich ein wenig schwer damit, das Buch zu bewerten. Da es sehr autobiografisch geprägt ist, sehe ich davon ab, den Inhalt in irgendeiner Art zu kritisieren. Womit ich jedoch manchmal meine Probleme hatte, war der Schreibstil. Es wird konsequent aus Sicht der Erzählerin berichtet. Das ist in den Momenten, in denen es um die Gegenwart in Schweden oder die Vergangenheit, in der die Erzählerin nach Stuttgart reist, um ihre Mutter zu besuchen, völlig in Ordnung und auch sehr angebracht. Dass jedoch auch die Rückblicke in die Vergangenheit der Mutter in dieser Art gestaltet sind, hat es mir als Leserin sehr schwer gemacht, mich nicht wie eine von sehr weit außen betrachtende Person zu fühlen. Es kam mir dabei immer vor, als würde ich vor einem Fenster stehen und ins Haus schauen, wäre jedoch nie direkt dabei. Das hat eine Distanz zu allen Charakteren aufgebaut, die es mir unmöglich gemacht hat, eine Beziehung zu ihnen aufzubauen. Das ist sehr schade, da das Buch doch sehr emotional ist. Darüber hinaus fand ich die sexuellen Anspielungen, die nichts mit der Story zu tun hatten, absolut unangebracht. Ich fand sie störend und sie haben meinen Lesefluss extrem gebremst. Ich habe mich stetig wieder gefragt, warum man mir das so erzählen musste. Außerdem würde ich mir in einer etwaigen zweiten Auflage wünschen, dass der Verlag den Terminus „BDM-Mädels“ überarbeitet. Ich weiß nicht, ob es der Übersetzung geschuldet ist, aber diese Dopplung hat mich jedes Mal verwundert. Alles in allem war das Buch solide und okay, aber nicht so gut, dass ich mich in folgenden Büchern weiter mit der Familiengeschichte beschäftigen möchte. Es liest sich schnell weg und ist emotional, leider hat es bei mir trotzdem keinen großen Eindruck hinterlassen.
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Familiengeschichte mit Tiefgang
"Nächstes Jahr Berlin" ist mein erstes Buch der Autorin Astrid Seeberger gewesen. Es handelt sich hierbei um ein eher schweres Werk mit viel Tiefgang und einer vornehmlich düsteren und traurigen Grundstimmung. Die Autorin beschreibt in dem Buch das Verhältnis zu ihrer Mutter, über das sie sich vor allem nach deren Tod auseinandersetzt. Dabei ist die Lebensgeschichte der Mutter sehr bewegend, denn es wurde geprägt durch ein Aufwachsen in Ostpreußen, dem Überlebend es zweiten Weltkriegs und die Flucht in den Westen. Während dieser drei Etappen erlebt die Mutter natürlich verschiedene Tiefpunkte, die sie ihr Leben lang prägen werden und auch das Verhältnis zu Astrid Seeberger beeinflussen werden. Auch nach ihrer letzten Flucht wird nicht alles automatisch gut, es kommen neue Schwierigkeiten auf die Mutter zu. Der Schreibstil der Autorin unterstreicht dabei die Gedanken und Gefühlslage, die die Mutter in den verschiedenen Phasen wohl gehabt haben muss. Während des ganzen biografisch-geprägten Romans fließen auch immer wieder die Gedanken und Ansichten der Autorin selbst mit hinzu, die sehr bildhaft und eindrücklich beschrieben werden. Als Leser kann man sich so auch selbst einmal in die Situation versetzten, wie viel man über die Geschichte der eigenen Familie weiß, da man meist - vor allem als Kind - nur bestimmte Seiten seiner Eltern kennenlernt und dadurch die Vergangenheit oft nicht berücksichtigt. Gesamt gesehen hat "Nächstes Jahr Berlin" überwiegend bewegende Passagen, denen man als Leser gebannt folgt. Es gab allerdings auch Teile, durch die ich mich etwas kämpfen musste. Zudem braucht man einige Seiten um in das Buch hineinzufinden. Hier ist etwas Geduld gefragt.
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Viel Herzblut und hohe Prägnanz
Mit einer gehörigen Portion autobiographischer Züge nimmt die Autorin Astrid Seeberger in dem Roman von ihrer Mutter Abschied, mit vielen sehr präzise und eindrücklichen Details, großartig erzählt mit allen Sinnen, man kann es riechen und schmecken und spüren und fühlt sich der Ich-Erzählerin zum Greifen nah. In den vielen kleinen Geschichten klingt die große Geschichte des Lebens an. Der Roman hat mich durch diese Präzession beim Lesen auf besondere Weise angerührt. Ich habe mich beim Lesen gefragt, was eigentlich schon eine Tochter von der Mutter weiß. Vor dem Tod bleibt das andere Leben manchmal fremd und nach dem Tod sind nur noch Spuren, Erinnerungen und Hinterlassenschaften da, die wie ein Schatten sind. So empfinde ich die sehr bewegend geschriebene intensive Beschreibung, wo sich wie aus Bruchstücken ein Leben zusammensetzt. Nächstes Jahr in Berlin ist eine Geschichte einer Mutter, die durch Kriegstrauma geprägt wurde. Schon viele tausend Mal wurde das Thema literarisch bearbeitet, aber doch ist die sehr persönliche und warmherzige Herangehensweise Astrid Seebergers über das Leben ihrer Mutter, eine Variante, die sehr anspricht und berührt. Hier merkt man, wie die Autorin auch selbst ganz viel Herzblut in die Aufarbeitung der eigenen Familiengeschichte gelegt hat und allein schon deshalb Lust zum Lesen macht.
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