Description
Product details
Authors | Judith Fanto |
Assisted by | Eva Schweikart (Translation) |
Publisher | Urachhaus |
Original title | Viktor |
Languages | German |
Product format | Hardback |
Released | 18.05.2021 |
EAN | 9783825152574 |
ISBN | 978-3-8251-5257-4 |
No. of pages | 415 |
Dimensions | 149 mm x 39 mm x 216 mm |
Weight | 672 g |
Subjects |
Fiction
> Narrative literature
> Contemporary literature (from 1945)
Familie, Deutsche Literatur, Judentum, Wien, Verwandtschaft, Humor, Österreich, Deutschland, Niederlande, Bezug zu Christen und christlichen Gruppen, für Frauen und/oder Mädchen, für die Erwachsenenbildung, für die Hochschulausbildung, Probleme, Familienleben, Bezug zu Juden und jüdischen Gruppen, Autobiografien: Kunst und Unterhaltung, Autobiografien: Religion und Spirituelles, Holocaust, Assimilation, Judentum: Leben und Praxis, Gustav Mahler |
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Jüdisch sein
Das Buch teilt sich in zwei Geschichten, einmal in der heutigen Zeit ist Geertje, Jurastudentin und die Enkelin von geflohenen Wiener Juden.
Damals in Wien ist es Viktor, eine in den Augen seiner Eltern eine verkrachte Existenz, in den Augen der Menschen die ihn ohne Bedingungen lieben einer der 36 Gerechten die die Welt vor dem Absturz ins Böse retten.
Beide sind auf der Suche nach ihrer Identität. Beide begehren gegen die familiären Regeln auf, da enden die Gemeinsamkeiten. Sie kann sich mit ihrer Familie streiten, Namen ändern, weglaufen. Er kann nur versuchen für seine Familie die er trotz allem liebt das Beste zu tun. Sie vor der Shoah zu schützen, ihr Leben zu retten.
Außer den beiden Hauptpersonen gibt es eben die Familie die nicht nur neben den beiden agiert sondern jeder für sich eine kleine Hauptrolle hat. Da ist mir besonders Onkel Ernst aufgefallen, er hat genauso wie Viktor die Zeichen der Zeit erkannt aber niemand will auf die beiden hören. Oder die Oma, sie kocht und sorgt auch im hohen Alter für den Trost durch das Essen.
Ihr Leid aus der Vergangenheit hat sie mitgenommen, genau wie ihr Mann oder ihre Tochter Geertjes Mutter. Es ist nicht zu Ende, es ist für sie mit dem Judentum verbunden. Die unbestimmte Angst ist da.
Das ist für mich eine Kernaussagen des Buchs, warum hat sich niemand gewehrt, warum sind nicht mehr geflohen. Das könnte ich natürlich in eines von vielen wissenschaftlichen Werken nachlesen, aber hier haben die Entscheidungen, Gedanken eine Person die sie ausspricht und begründet.
Es gibt Szenen in dem Buch, da treffen Welten aufeinander und ich wusste nicht ob ich Lachen oder Weinen sollte.
Die Autorin führt uns Leser ganz langsam in das Buch ein, ein Stammbaum zu Beginn erleichtert die Zuordnung sehr. Die Distanz zu den Personen der Gegenwart ist wie ein erstes Kennenlernen, nach und nach weicht sie einer Vertrautheit bis hin zu tiefer Freundschaft mit den Familien in der Gegenwart und in der Vergangenheit. Wechselhaft erzählt, gibt es immer einen Grund warum von Geertje zu Viktor und umgekehrt erzählt wird. Es war leicht diesen Sprüngen zu folgen.
Das Cover irritiert, die einzige Verbindung die ich gesehen habe ist, dass es einem Bild von Gustav Klimt ähnelt, einem bekannten Wiener Maler, der Frauen der gehobenen Gesellschaft dargestellt hat.
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Eine Suche
Holland 1994. Die Studentin Geertje gibt sich einen neuen Namen. Sie nennt sich Judith und will damit auf ihre jüdischen Wurzeln hinweisen. In ihrer Familie ist sie dann so eine Art schwarzes Schaf. Und sie ist nicht das erste in dieser Familie, denn ihre Familie – ursprünglich aus Wien stammend, hatte in den 1920er Jahren dort Viktor, der alles andere als ein gläubiger Jude ist.
Das Buch beschreibt die Familiengeschichte der Autorin. Das ist gleichzeitig interessant, aber auch berührend. Denn es ist eine typische Geschichte einer jüdischen Familie in der Zeit der Nazis. Diese Familie hat insofern Glück, dass Teile davon eine Ausreise nach Belgien schafften und somit gerettet werden konnten. Trotzdem hat mich das Buch nicht restlos überzeugt. Die Geschichte an sich ist gleichzeitig traurig, wie auch Mut machend. Allerdings hat mir die Umsetzung nur in Teilen gefallen. Die Kapitel wechseln ständig zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her. Allerdings ist gerade in der Vergangenheit schwierig herauszufinden, in welchem Zeitraum man sich gerade befindet. Es werden oft viele Jahre ausgelassen und man muss ein bisschen raten, wo man gerade ist. Und in der Gegenwart war es für mich nicht immer nachvollziehbar, warum Geertje/Judith unbedingt als Jüdin leben wollte. Die Gründe waren mir nicht richtig klargeworden.
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