Description
Product details
Authors | Beate Maly |
Publisher | Ullstein TB |
Languages | German |
Product format | Paperback / Softback |
Released | 31.05.2021 |
EAN | 9783548063904 |
ISBN | 978-3-548-06390-4 |
No. of pages | 400 |
Dimensions | 120 mm x 38 mm x 186 mm |
Weight | 278 g |
Series |
Ikonen ihrer Zeit |
Subjects |
Fiction
> Narrative literature
> Novel-like biographies
Frau, Familie, Liebe, Österreich, Vorbild, Schwester, Biografie, Ikone, Kaiserzeit, historisch, groß, stark, entspannen, Muse, Salzburg, Pianistin, Komponistin, Salzburg (Land), Liebende, Musen-Reihe, Musen, Nannerl, Österreicherin, ca. 1770 bis ca. 1779 |
Customer reviews
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Einfach zu lesen
Salzburg, 1766. Nannerl, die große Schwester des berühmten Wolfgang Amadeus Mozart muss lernen, dass sie künftig nur noch an 2. Stelle stehen wird. Alles wird nur noch auf den Bruder ausgerichtet werden, seine Karriere, seine Musik, sein Leben. Sie darf bestenfalls mitlaufen, soll aber eigentlich alles tun, um ihn zu unterstützen. Das Buch lässt mich nicht zufrieden zurück. Der Stil ist sehr einfach, gut zu lesen, aber manchmal ist er zu einfach, ins Banale abrutschend. Nannerl wird als relativ emanzipierte Persönlichkeit beschrieben mit einer großen Liebesgeschichte. Nur relativiert die Autorin selbst diese eigenen Aussagen im Nachwort. Sie hat aus der historischen Nannerl eine moderne gemacht und, damit es besser ins Buch passt, auch noch diverse Jahreszahlen angepasst. Nannerls große Liebe wird dabei sehr einseitig beschrieben. Der Mann findet keine neue Stelle, aber so richtig überzeugt es nicht. Dass der Bruder sehr freizügig lebte, ist bekannt. Vater und Schwester dürfen für die Schulden aufkommen. Das Warum erschließt sich mir auch nicht in dem Buch. Leopold Mozart wird als harter Mann beschrieben, der aber gleichzeitig selbst Schulden macht für den Sohn, der längst auf eigenen Beinen steht. Das alles wird für mich sehr oberflächlich behandelt. Da hat der Familienhund mehr Tiefgang. So ist mein Fazit: das Buch ist eine nette Unterhaltung, mehr nicht.
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Wundervolle Romanbiografie über die berühmteste Pianistin ihrer Zeit
"Ihr Klavierspiel verzauberte die Menschen. Es half ihnen, für ein paar Minuten in eine Welt der Fantasie einzutauchen. Sorgen verflogen und die Zuhörer fühlten sich unbeschwert und glücklich." Beate Malys zauberhaft atmosphärischer Roman über das Leben von Mozarts Schwester Maria Anna Mozart (kurz: Nannerl) hat mich restlos begeistert! Bisher hatte ich noch kein Buch über die Familie Mozart gelesen und wusste herzlich wenig über das Umfeld des musikalischen Wunderknaben – dass er eine ebenfalls außerordentlich musikalisch begabte Schwester hatte, war mir gänzlich unbekannt gewesen. Dabei handelt es sich bei Nannerl um solch eine faszinierende Persönlichkeit! Die Autorin hat mit ihrem Werk dieser bedeutenden und zu Unrecht in Vergessenheit geratenen, inspirierenden und couragierten Frau, die Zeit ihres Lebens im Schatten ihres Bruders gestanden hat, ein wundervolles Denkmal gesetzt. Als großer Fan der Stadt Salzburg war ich natürlich hin und weg vom traumhaft schönen Cover, auf dem eine in Sepia-Tönen gehaltene historische Stadtansicht abgebildet ist. Dieser stimmungsvolle Eindruck jener Zeit spiegelt sich herrlich im angenehmen, vom lokalen Dialekt geprägten Schreibstil wider, der gleichermaßen bildhaft wie emotional und mitreißend ist. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, mit Nannerl und ihrer besten Freundin Katharina (Katherl) durch die Straßen zu wandern, hatte das emsige Treiben in den engen Gassen vor Augen, rümpfte die Nase über die Gerüche der Stadt und war ganz und gar angetan davon, wie mühelos die Autorin die damalige Atmosphäre eingefangen und die vorherrschenden Gesellschaftsordnungen in die Geschichte eingebunden hat! Wer nun meint, es handele sich ausschließlich um eine Story, die sich in eleganten Konzerthäusern und Ballsälen abspiele, wo die feinen Damen ihre pompösen Kleider und gepuderten Perücken zur Schau tragen, der irrt gewaltig! Nicht alles war Glanz und Gloria – es war eine Zeit, in der Frauen noch öffentlich ausgepeitscht wurden, grauenvolle Krankheiten kursierten und die gesellschaftlichen Zwänge gnadenlos waren. "Sobald Frauen auch nur ein kleines Stück von der Norm abwichen, waren sie der Kritik der Gesellschaft ausgeliefert." Diese Erfahrung muss auch Nannerl machen, als sie sich in den charismatischen Franz Ippold verliebt. Dem Direktor eines Internats für adelige Schüler war aufgrund seiner Anstellung die Ehe verboten. Erstaunlicherweise ist Nannerl zwar betrübt über ihr Schicksal, hadert jedoch nicht damit und findet immer wieder Trost in der Musik und dem Wohlergehen ihrer Familie - "»Ich werde mich mit den Möglichkeiten arrangieren, die das Leben für mich bereithält.«" Sie war eine sehr kluge, fortschrittliche Frau und bestand z.B. darauf, sich (entgegen der Norm) lieber mit Wasser zu waschen als sich mit trockenen, stark parfümierten Tüchern abzureiben. Als sie an den Pocken erkrankt, "neben der Pest eine der meistgefürchteten Krankheiten", bleibt ihre Schönheit unversehrt (im Gegensatz zu vielen anderen, von Narben gekennzeichneten Überlebenden). Ihr Vater hatte sie zwar nie in Komposition unterrichtet, war sich ihres Ausnahmetalents allerdings sehr wohl bewusst, auch wenn von Anfang an klar war, dass Wolfgang als Star der Familie gilt. Die Geschwister absolvierten bereits in jungen Jahren internationale Tourneen und sahen dabei viel von der Welt, was sie für immer prägen sollte. Besonders beeindruckt hat mich das innige, liebevolle Verhältnis zwischen Nannerl und Wolfgang. Trotz seiner oftmals (wenn auch nicht absichtlich bösartigen, aber dennoch) egoistischen, kindlich-naiven Verhaltensweise, die sich auf die gesamte Familie, insbesondere aber auf das Leben seiner Schwester auswirkte, haderte Nannerl nie mit ihrem Bruder und hielt ihm stets die Treue. Ihre Engelsgeduld und Loyalität (auch gegenüber ihren Eltern & Katherl) habe ich enorm bewundert. Fazit: Ich habe diesen umwerfenden Roman binnen kürzester Zeit verschlungen und lege das Werk allen Fans von historischen Frauenromanen ans Herz!
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Beeindruckende Persönlichkeit des 18. Jahrhunderts
Dieser Roman, geschrieben von Beate Maly und veröffentlicht vom Ullstein Verlag, beschäftigt sich mit der Person Anna Maria Mozart, genannt Nannerl, und ihrem Leben. Er legt besonderen Wert darauf, zu erfahren, welche Schwierigkeiten die Protagonistin als Frau und Schwester des bekannten Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart im 18. Jahrhundert überstehen musste. Das Cover des Romans gefällt mir sehr gut, da es Nannerl als einzige Person zeigt und so deutlich macht, dass sich die Geschichte um sie dreht und nicht wie so oft um ihren Bruder. Die Charaktere sind alle sehr gut beschrieben und wirken sympathisch. Anders als bei vielen anderen Romanen sind es nicht zu viele Personen, bei denen man vielleicht die Übersicht verlieren könnte. Mir hat der Schreibstil dieses Romans sehr gut gefallen und die Geschichte hat mich in einen richtigen Lesefluss gebracht, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Die Autorin hat ihre Informationen zur Protagonistin und der Umgebung sehr gut recherchiert. Der Leser kann sich alles sehr gut vorstellen und bekommt das Gefühl, selbst Teil der Handlung zu sein. Als Romanbiografie ist die Geschichte sehr nah an der historischen Realität gehalten. Nur ein paar wenige Personen wurden zugunsten des Leseflusses dazu erfunden. Beim Lesen merkt man deutlich die Liebe zum Detail. Dieser Roman ist das fünfte Buch einer Reihe über historische Frauen, die zu wenig Aufmerksamkeit erhalten, von Beate Maly. Ich finde es wichtig, dass auch ihnen eine Stimme gegeben wird und Menschen ihre Geschichten erfahren. Dieser Roman ist ein Muss für Leser:innen, die gerne Geschichten lesen, die vielleicht nicht im 21. Jahrhundert spielen und auf einer wahren Begebenheit beruhen. Außerdem zeigt dieses Buch wie eine mutige Frau in einer Männer-dominierten Welt ihre Spure hinterlässt. Nannerl kann sehr gut als Vorbild für viele junge Frauen dienen, was auch in der heutigen Gesellschaft immer noch gebraucht wird.
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