Description
Product details
Authors | Karin Baldvinsson, Karin Lindberg |
Publisher | Ullstein TB |
Languages | German |
Product format | Paperback / Softback |
Released | 09.06.2021 |
EAN | 9783548062945 |
ISBN | 978-3-548-06294-5 |
No. of pages | 576 |
Dimensions | 122 mm x 36 mm x 190 mm |
Weight | 406 g |
Series |
Ullstein Taschenbuch |
Subjects |
Fiction
> Narrative literature
> Contemporary literature (from 1945)
Frau, Familie, Leben, Liebe, Geschichte, Antisemitismus, Erinnerung, Drama, Landschaft, Konzentrationslager, Schicksal, Verfolgung, Skandinavien, Island, Urlaub, Weltkrieg, Vulkan, Flucht, Herz, Krise, groß, Blick, Zweiter, Fjord, Isländer, Lektüre, Heide, Liebesgeschichte, Jüdin, Reykjavík, Aufarbeitung, Lüneburg, tragisch, Jude, dramatisch, Karin, Lindberg, ca. 1938 bis ca. 1946 (Zeitraum des Zweiten Weltkriegs), ersten |
Customer reviews
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Geschichtlich sehr beeindruckend
Zum Buch: Luisa ist die Tochter eines jüdisches Kaufmanns, während der Zeit des zweiten Weltkrieges waren sie und ihren Familien in Deutschland nicht mehr sicher. Sie lernt den Isländer Jonas kennen und lieben. Kann sie mir ihm fliehen? Kommt sie mir ihrer Familie gemeinsam in Sicherheit? 2019, mehr als achtzig Jahre später, nimmt Sophie in Island eine Auszeit. Sie restauriert ein Haus in dem sie Auszeichnungen von Luisa und versucht deren Geheimnis zu lösen. Meine Meinung: Ich liebe Geschichte, die über verschiedenen Zeitebenen geschrieben werden. Wie nach und nach die Geheimnisse aufgedeckt werden. So ist auch in dieser Geschichte die Vergangenheit unglaublich berührend, die Zeit um den zweiten Weltkrieg ist eine sehr spannende, wenn auch bedrückende Zeit, die hier sehr gut dargestellt wurde. Aber auch die Gegenwart, die Zeit in der wir Sophie begleiten dürfen ist sehr bewegen. Alles in allem eine sehr schöne, berührende und bewegend erzählte Geschichte, die sehr gut unterhält. Und ganz nebenbei erfährt man viel über Land und Leute.
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Emotional und stürmisch
1936, die dunkelsten Zeit in Deutschland. Luise ist die Tochter eines jüdisches Kaufmanns und in Gefahr. Der Isländer Jónas verbringt den Sommer in der Lüneburger Heide und lernt Luise kennen und lieben. Jónas ist die Hoffnung für Luise und ihre Familie. Nur, gelingt ihnen die Flucht? 2019, Sophie braucht dringend eine Auszeit. In Island findet sie alte Aufzeichnungen von Luise. Obwohl das Buch eigentlich im Jahr 2019 spielt nehmen wir durch die Briefe immer wieder einen Rückblick. Solche Romane mag ich sehr gerne, ich mag die FamilienGeheimnisse, die Rückblicke, gerade weil die Zeit so spannend und so dramatisch ist. Sofie ist sehr sympathisch und versucht die Nachkommen von Luise zu versöhnen. Sehr romantisch und bewegend erzählt. Manchmal hat es ein paar Längen, aber dennoch ist es sehr unterhaltsam. Die Zeit in Island ist so wunderschön beschrieben, ein grandioses Setring. Und ob Luise und ihre Familie es letztendlich geschafft hat, müsst ihr leider selber Lesen. Sofie hat es jedenfalls geschafft mich sehr gut zu unterhalten.
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Routiniert, aber überraschungsarm
Im Jahr 2019 flüchtet sich Sofie nach einem stressigen Beziehungsdrama für drei Monate in ein Work & Travel-Programm im beschaulichen Island. Während sie dort ein Ferienhäuschen renoviert und dabei langsam dem grummeligen Neffen der Besitzerin näher kommt, stößt sie auf die Aufzeichnungen der deutschen Jüdin Luise, die zu Beginn des zweiten Weltkriegs mit ihrer großen Liebe aus der Heimat flüchten muss und deren Schicksal bis in die Gegenwart führt. So weit, so gut: Karin Baldvinssons Roman "Das Mädchen im Nordwind" ist natürlich eine epische Liebesgeschichte auf zwei Zeitebenen - das klingt erst einmal spannend, hat aber interessante Parallelen zu den beiden zuvor veröffentlichten Büchern der Autorin, die wirklich exakt nach dem gleichen Muster aufgebaut sind und in denen auch jeweils Protagonisten aus der Gegenwart und aus vergangenen Zeiten durch schicksalhafte Momente ihre Geschichten miteinander verschmelzen. Das riecht verdächtig nach verinnerlichter Schreibroutine, und letztlich ist genau das auch das Problem vom "Mädchen im Nordwind". Das Liebesdrama auf zwei Zeitebenen liest sich durchaus flüssig weg, bietet aber keinerlei Überraschungen und liefert daher standardisierte Konfliktsituationen, die kaum dazu geeignet sind, über die fast 600 Seiten zu tragen. Die Gegenwartsgeschichte um die Tischlerin Sofie bedient sich aus dem Romance-Standardbaukasten, baut ihre Figuren gemächlich in einem romantischen Setting auf und erfüllt zum großen Teil nur die Funktion, den historischen Teil des Romans gebührend zu rechtfertigen. Schade, dass die Lösung des auch in der Gegenwart angedeuteten Konflikts dann sehr hastig auf den letzten hundert Seiten eingebunden wird, während das gesamte Vorgeplänkel sich doch sehr auf die Annäherung zwischen Sofie und ihrem isländischen Love Interest fokussiert. Die Geschichte von Luise, der jüdischen Kaufmannstochter, die im Flensburg des Jahres 1936 auf den isländischen Studenten Jonas trifft, ist hier natürlich die interessantere Erzählung, leidet aber unter einer sehr frontlastigen Struktur: Bis Luise aus dem vom Faschismus mittlerweile fest vereinnahmten Deutschland flieht, vergehen fast zwei Drittel des Buches und knappe vier Jahre Handlungszeit, in denen sich für die im Mittelpunkt stehende Familie Rosenberg die Schlinge zwar immer enger zieht, selbige sich aber weitgehend ignorant dieser Erkenntnis verweigert. Das ist für den Leser zum einen frustrierend, weil er ja um die immer konkreter werdende Gefahr weiß (zumal diese durchaus auch wiederkehrend in der Geschichte instrumentalisiert wird) und lässt zum anderen Luise in einem sehr altklugen Licht dastehen, da ihre liberale Einstellung (unter anderem auch gegenüber der Homosexualität ihres Bruders) eben nicht zeitgenössischen Ursprungs ist, sondern immer als rückblickend politisch korrekt reflektierende Stimme der Autorin empfunden wird. Als dann das wahre Drama in Luises Leben beginnt, wird dieser Abschnitt in das letzte Drittel des Buches gequetscht. So werden ihre Erfahrungen in Island, die letztlich zu den herben Verlusten in ihrem Leben führen, in nur wenigen Kapiteln angedeutet, in denen die Antagonisten kaum eine Charakterisierung erfahren und somit als reine Pappfiguren für die entsprechende Motivation sorgen müssen - mit dem Ergebnis, dass Luises dramatische Entscheidungen nur schwer in ihrem ganzen gewollten Gewicht nachvollzogen werden können. Das wirkt sich dann bis auf die Gegenwart aus, die noch im letzten Kapitel ein paar hastige Erklärungen nachliefert, die bei weitem nicht ausreichen, um aus dem "Mädchen im Nordwind" noch ein befriedigendes historisches Liebes-Drama werden zu lassen. Hier hätte ein aktiver Lektor auf jeden Fall gut getan. Zum Schluss bleibt leider nur Ratlosigkeit - und zwei Hauptfiguren, die zwar sehr sympathisch gezeichnet sind, jedoch gegen Ende nur noch im sprichwörtlichen Nebel verschwinden. Mit ein bisschen mehr Mühe hätte aus dem Stoff ein tiefer gehendes Leseerlebnis werden können.
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Gelungene Geschichte
Sofie hat ein Kind verloren. Während sie trauert, geht ihr Freund fremd. Die Beziehung kommt in eine Krise und Sofie nimmt sich für 3 Monate eine Auszeit und geht nach Island. Dort soll sie ein Haus renovieren. Dabei lernt sie nicht nur den attraktiven Sohn der Besitzerin kennen, sie findet auch ein altes Tagebuch, dass auf Deutsch geschrieben ist. Darin ist eine Teil der Familiengeschichte aufgeschrieben, doch niemand interessiert sich dafür und will etwas davon hören. Das Buch ist eine sehr gelungene Geschichte. Auf zwei Zeitebenen wird sowohl die Geschichte von Sofie erzählt wie auch die Geschichte von Luise. Luise ist die Tochter einer reichen jüdischen Kaufmannsfamilie aus Lüneburg, die Ende der 1930er Jahre einen Isländer kennenlernt und sich in ihn verliebt. Mit viel Glück schafft sie es, ihn in seine Heimat zu begleiten. Doch ihre Eltern müssen zurückbleiben und erleben den Schrecken der Naziherrschaft komplett mit. Dies ist sehr realistisch, aber auch sehr berührend beschrieben. Mir hat vor allem an diesem Teil gefallen, dass im Gegensatz zur Gegenwart nicht alles in Freude und Harmonie endet, sondern realistischer dargestellt wurde. Deshalb ist für mich der geschichtliche Teil der wesentlich bessere. Im Teil in der Gegenwart erfährt man viel über Land und Leute und einige Eigenarten der Isländer, die diese sehr sympathisch machen. Ein Buch, das von mir eine Leseempfehlung erhält, weil es schafft, geschichtliche Hintergründe gut zu erzählen, gleichzeitig aber auch eine gute Unterhaltung ist.
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Ein bewegender und romantischer Roman
Der Roman erzählt abwechselnd von zwei Zeit Etappen. Deutschland 1936 : Für die junge Jüdische Luise ist es schon zu dieser Zeit nicht einfach. Doch alles wird von Zeit zu Zeit immer schwierig als Jüdin und auch ihre Familie muss sehr vieles einstecken. Luise lernt den Isländer Jonas kennen und lieben. Eine Flucht in seine Heimat bleibt zum Schluss die einzige Rettung für sie.... 2019: Sofie muss unbedingt raus von ihrem Alltag und sie nimmt eine Stelle für einige Monate in Island and. Da stösst sie auf die Geschichte von Luise und Jonas. Noch dazu kreuzt ein sehr attraktiver Mann ihren Weg, der bei ihr alles auf den Kopf stellt.... Dies ist der Dritte Islandroman den ich von Karin Baldvinsson lese. Mir haben alle drei sehr gut gefallen, doch in diesem merke ich eine deutliche Steigerung. Man weiss nicht wie es ausgehen wird, es könnte alles passieren. Der Roman ist teilweise sehr bewegend, manchmal etwas traurig und manchmal sehr Romantisch. Ich empfehle den Roman allen die gerne eine Mischung aus Liebes und Historischenroman haben.
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Bewegende Geschichte einer jüdischen Familie zur Zeit des Nationalsozialismus
Buchinhalt: Lüneburg, 1936: Luise, die junge Tochter eines jüdischen Kaufmanns, lernt im Sommer den Kommilitonen ihres Bruders kennen – und verliebt sich unsterblich in den charismatischen Isländer. Auch als es für Juden in Deutschland immer schwerer und gefährlicher wird, hält Jonas zu ihr – und versucht, Luises Eltern die Flucht vor den Nationalsozialisten zu ermöglichen… 2019 kommt die Schreinerin Sophie schließlich nach Island, um dort ein Haus zu renovieren – und findet in einem alten Schreibtisch das Tagebuch von Luise. Warum aber ist Luises Name vor Ort ein rotes Tuch und wird totgeschwiegen? Stück für Stück deckt Sophie ein altes Familiengeheimnis auf, und hofft, nach 80 Jahren endlich eine Versöhnung herbeizuführen Persönlicher Eindruck: Selten hat mich ein Buch so sehr bewegt und emotional mitgerissen, wie dieses. Auf zwei Zeitebenen erzählt die Autorin die Geschichte der jüdischen Kaufmannsfamilie Rosenberg, deren tragischem Schicksal in der Nazizeit und dem persönlichen Lebensweg von Luise, der Tochter. Dabei klammert die Geschichte das Gräuel und die Schikanen, denen die jüdische Bevölkerung in den 1930er und 1940er Jahren ausgesetzt war, keinesfalls aus sondern schildert authentisch und packend das Leben der jungen Frau in Lüneburg und später auf Island. Die Figuren gestaltet die Autorin dabei lebensecht und überzeugend, sowohl im Vergangenheitsteil als auch im Gegenwartsteil. Dort ist die Hauptfigur Sophie, eine junge Schreinerin aus Deutschland, die mit Work & Travel einen Auftrag auf Island annimmt, ein altes Haus zu renovieren. Sie findet dort in einem alten Schreibtisch durch Zufall die Aufzeichnungen von Luise Rosenberg, die sie fortan nicht mehr loslassen. Zusammen mit Sophie macht sich der Leser buchstäblich auf eine Reise in die Vergangenheit, in das Leben von Luise, ihrer Familie und ihrer großen Liebe, dem Isländer Jonas. Stück für Stück deckt Sophie dabei das größte Tabu auf, das seit 80 Jahren über der Familie ihrer Arbeitgeber schwebt. Man könnte jetzt kritisieren, dass es Sophie eigentlich gar nichts anginge, dass sie kein Recht habe, sich in fremde Familienangelegenheiten einzumischen – doch es ist viel wichtiger, dass sie es tut, denn nur so kommt schließlich die Wahrheit ans Licht. Gleich zwei Liebesgeschichten erzählt dieser Roman, die gefühlvoll und empathisch von der Autorin erzählt werden. Natürlich hängen letztendlich beide Geschichten miteinander zusammen. Für mich war eindeutig der historische Teil die Haupthandlung, er erzeugte auf ganzer Linie Gänsehautgefühl und stand beispielhaft für viele tausend ähnliche Schicksale. So kommt hier nicht nur das Leid der Juden zur Sprache, auch Themen wie Homosexualität in der damaligen Zeit oder das Schicksal der Heimatvertriebenen aus den deutschen Ostgebieten sind Motive des facettenreichen Plots. Die Hauptfiguren sind allesamt tiefgängig und lebendig, auch die Schauplätze empfand ich als bildreich und konnte mir alles gut vorstellen. Der Gegenwartsteil wartet zudem mit reichlich isländischem Lokalkolorit auf und nimmt den Leser mit auf eine Reise ans Nordkap. Am liebsten hätte ich noch viel mehr erfahren von Luise und wie ihr Schicksal nach Kriegsende weiterging, auch wenn die meisten offenen Fragen beantwortet wurden. Der Roman beschreibt in einzigartiger Weise ein dunkles Kapitel der deutschen Geschichte und war für mich ein absolutes Lesehighlight, das ich nur ungern wieder aus der Hand lege.
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