Description
Product details
Authors | Domenico Dara |
Assisted by | Anja Mehrmann (Translation) |
Publisher | Kiepenheuer & Witsch |
Original title | Appunti di meccanica celeste |
Languages | German |
Product format | Hardback |
Released | 04.03.2021 |
EAN | 9783462054613 |
ISBN | 978-3-462-05461-3 |
No. of pages | 528 |
Dimensions | 130 mm x 44 mm x 207 mm |
Weight | 609 g |
Subjects |
Fiction
> Narrative literature
> Contemporary literature (from 1945)
Liebe, Deutsche Literatur, Astronomie, Italienische Literatur, Schicksal, Süditalien, Zweite Hälfte 20. Jahrhundert (1950 bis 1999 n. Chr.), Unterhaltung, Nostalgie, Kalabrien, Reggio Calabria, Kalabrien, Dorfgemeinschaft, Der Postbote von Girifalco, leichtlesen, Reggio Calabria, Zweite Hälfte 20. Jahrhundert (ca. 1950 bis ca. 1999) |
Customer reviews
-
Zu viele Charaktere verderben die Poesie
Zu viele Charaktere verderben die Poesie
Nach seinem ersten Buch „Der Postbote von Girifalco“ entführt uns Autor Domenico Dara mit „Der Zirkus von Girifalco“ erneut in sein Heimatdorf in Kalabrien, Italien. Diesmal ist es nicht der Postbote, sondern ein Zirkus, der das Leben der Dorfbewohner, zum Teil sehr nachhaltig, beeinflusst. Doch es ist nicht der eine Zirkus, der jedes Jahr um die gleiche Zeit im Dorf gastiert. Der ist zum üblichen Datum einfach nicht aufgetaucht. Dafür hat sich ein anderer, unbekannter Zirkus nach Girifalco verirrt, die Einladung zum Bleiben angenommen und so zu einem überaus denkwürdigen Sommer für die Bewohner von Girifalco beigetragen.
Das Buch ist keine leichte Lektüre. Es beginnt mit den wenig einprägsamen und nicht immer einfach zu lesenden Namen der Dorfbewohner, die mich anfangs immer mal wieder ins Stocken gebracht haben. Hinzu kommen die überaus poetische, märchenhafte Sprache und die vielen philosophisch anmutenden Formulierungen und Fragestellungen. Es ist ein Buch, das Zeit braucht, damit man das Geschriebene verarbeiten und auf sich wirken lassen kann. Die Geschichten der Dorfbewohner verstecken sich manchmal regelrecht unter der bildgewaltigen, atmosphärischen und ausufernden Sprache von Domenico Dara und man muss sich konzentrieren, um den roten Faden nicht zu verlieren.
Oder sollte ich sagen, DIE roten Fäden? Denn es sind viele Geschichten, die erzählt werden - für mich etwas zu viele. Es gibt nicht den einen Protagonisten, keinem Dorfbewohner wird auffällig mehr Raum im Buch gewährt als allen anderen. Die einzelnen Schicksale sind mal mehr, mal weniger miteinander verwoben. Die einzelnen Verstrickungen werden nach und nach aufgedeckt und manchmal ist es schwer, den Überblick zu behalten. Nach jedem Kapitel wird zu einer anderen Geschichte, einer anderen Person gewechselt und dabei sind die Kapitel häufig nur 2-3 Seiten lang. Gerade am Anfang habe ich manchmal einen Moment gebraucht, um mich daran zu erinnern, für welche Eigenschaften und welche Geschichte der jeweilige Charakter stand. Das detaillierte Verzeichnis zu den agierenden Personen am Ende des Buches wäre wirklich hilfreich gewesen, wenn ich denn davon gewusst hätte. Leider findet sich auf den ersten Seiten keinerlei Hinweis zu diesem Verzeichnis und so habe ich es erst gefunden, als ich mit lesen fertig war.
Ein fester Handlungsstrang, um den sich weitere Nebengeschichten aufbauen, fehlt in diesem Buch vollständig. Stattdessen setzt sich aus den vielen einzelnen Erzählsträngen einem Mosaik gleich ein Gesamtbild zusammen von den Bewohnern Girifalcos und all ihren Wünschen, Sehnsüchten und Träumen, ihren Sorgen und Nöten und ihren guten Taten genauso wie ihren Fehlern und Verfehlungen. Girifalco gleicht einem Mikrokosmos, der das Leben der großen weiten Welt mit all seinen Facetten in kleinem Maßstab widerspiegelt.
Viele der der im Verlauf des Buches offenbarten Wünschen und Sehnsüchte erfüllen sich, allerdings nicht immer so, wie ich mir das ausgemalt hatte. Hier trafen meine eher romatischen Vorstellungen eines rosaroten Happy Ends auf teilweise recht pragmatische aber wohl auch deutlich realistischere „Lösungen“, die für den einen oder anderen Betroffenen aber durchaus zu einem glücklicheren Dasein beitragen dürften.
Wer bei „Der Zirkus von Girifalco“ hochgradige Spannung erwartet, wird enttäuscht. Es ist eher ein Buch der leisen Töne und unter anderem für jeden zu empfehlen, der in Poesie aufgehen und sich in philosophischen Denkansätzen verlieren kann und der der Anziehungskraft von Märchen auch im Erwachsenenalter weder entfliehen kann noch will. -
Ein kunterbuntes Konglomerat in Kalabrien
Der Roman "Der Zirkus von Girifalco", geschrieben von dem italienischen Schriftsteller Domenico Dara, spielt in einem Dorf in Kalabrien und versprüht beim Lesen einen Hauch von Italien.
Zur Handlung: Im warmen Sommer Girifalcos treten ein Dorfbewohner nach dem anderen in Erscheinung. Hierbei handelt es sich etwa um Archidemu, der schmerzlich seinen jüngeren, verlorenen Bruder vermisst, um die ungewollt kinderlose Cuncettina, um Angeliaddu, die als uneheliches Kind nicht von der Dorfgemeinschaft anerkannt wird sowie um die verbitterte Mararosa. All diese und weitere Charaktere sehen sich mit ihrem eigenen Schicksal und ihren Sorgen konfrontiert. Doch eines Tages kommt ein Zirkus in die Stadt und plötzlich scheinen sich die Dinge ändern zu können.
Die Charaktere bilden mit ihren ganz individuellen Geschichten ein kunterbuntes Konglomerat in Kalabrien und kreisen in ihrer Umlaufbahn um Schicksal und Hoffnung.
Insgesamt wirkt dieser Roman etwas märchenhaft. Manchmal hätte ich mir längere zusammenhängende Erzählungen und weniger Sprünge zwischen den Charakteren gewünscht. Alles in allem habe ich ihn aber ganz gerne gelesen. Er ist auf jeden Fall ziemlich einzigartig!
Write a review
Thumbs up or thumbs down? Write your own review.