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Am Ostnordwestdeutschen Landtheater Süd im kleinen Städtchen Badenhaupt, das im Umland von Hannover liegt, probt das Ensemble unter Leitung seines Regisseurs Gregorij Kastasjan den Einakter "Der Bräutigam aus Holland" von August von Kotzebue, der durch einen fast unglaublichen Zufall, den so wohl nur das Leben und das Internet ermöglichen können, 2018 neu auftauchte. Interessanterweise hat von Kotzebue diesen Einakter niemals unter dem Titel "Der Bräutigam aus Holland" herausgebracht; er wurde, soweit das heute bekannt ist, auch noch nie aufgeführt; sondern er findet sich in allen seinen Teilen stark eingearbeitet in von Kotzebues Stück "Armuth und Edelsinn".Die etwas chaotische Truppe muss sich Laufe der Proben und der Premiere existentiellen Fragen stellen: Wofür Theater? Soll Theater erziehen oder unterhalten? Genderneusprech oder Deutsch? Darf man anderer Meinung sein, als laute Minderheiten? Ist es erlaubt, auch im Theater frei und abweichend vom Mainstream zu denken? Darf man noch in Kostüm spielen oder muss Theater heute immer nackt auf die Bühne gebracht werden? Will uns unser Publikum und wollen wir überhaupt so ein Publikum? Und: Ist unser Regisseur verrückt oder wir
