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Die Begriffe 'Verfassung' und 'Öffentlichkeit' kennzeichnen normative Ordnungsformationen und zugleich tatsächliche Dynamiken von Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur. 'Verfassung' kann 'Öffentlichkeit' garantieren, aber auch regulieren - etwa durch Kommunikationsrechte oder die Publizität parlamentarischer Institutionen. Wenn 'Verfassung' als gegenüber der übrigen Rechtsordnung höherrangige Grundordnung politischer Gewaltübung verstanden wird und 'Öffentlichkeit' als Sphäre der Kommunikation, in der ein Austausch von Informationen und Meinungen im Zusammenhang politischer Willensbildung erfolgt, dann lassen sich vielfache Beziehungen zwischen beiden Phänomenen ausmachen. Die vielschichtigen Verflechtungen von 'Öffentlichkeit' und 'Verfassung' werden in den vorliegenden Beiträgen im Zusammenhang unterschiedlicher Kontexte der europäischen Geschichte zum Gegenstand verfassungshistorischer Reflexion gemacht, die vom frühen Mittelalter bis zur Gegenwart reicht und damit auch der Analyse des geltenden Verfassungsrechts wichtige Grundlagen bietet.
List of contents
Gerd Althoff
Zur ordnungsstiftenden Leistung der Rituale im Mittelalter
Gerhard Dilcher
Herrschen mit und ohne Schrift. Medien, Recht und Öffentlichkeit im Ersten Mittelalter
Andreas Gestrich
Öffentlichkeit und Verfassung in der Frühen Neuzeit
Martin Schennach
Zur Gesetzespublikation in der Frühen Neuzeit
Anna Gianna Manca
Parlament und Öffentlichkeit im Konstitutionalismus des 19. Jahrhunderts
Schlussdiskussion
Verzeichnis der Redner
Vereinigung für Verfassungsgeschichte
Verzeichnis der Mitglieder
About the author
Lothar Schilling ist Professor für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Augsburg.
Christoph Schönberger ist Professor für Staatsrecht, Staatsphilosophie und Recht der Politik an der Universität zu Köln.
Andreas Thier ist Professor für Rechtsgeschichte, Kirchenrecht, Rechtstheorie und Privatrecht an der Universität Zürich.