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So schmeckt das Münsterland
Die Küche des Münsterlands ist einfach, ehrlich, bodenständig, deftig ohne "Kwinten oder Spökes." Ihre Grundlagen sind das regionale Obst und Gemüse, das Fleisch von den Tieren auf der Weide oder aus dem Stall, die Fische aus den Bächen und Seen, Hühner und Eier aus dem Gehege und das Wild aus der heimischen Jagd. Glanzstück und Exportschlager des Münsterlands ist der Schinken, geräuchert oder luftgetrocknet ist er geschmacklich einfach unvergleichlich.
Radfahren auf den Pättkes oder Leezenpad, Reiten, Jagen und Wandern sind die liebsten Freizeitbeschäftigungen des Münsterländers wie seiner Besucher aus dem nahen Ruhrgebiet und dem angrenzenden Holland. Attraktive Einkehrmöglichkeiten gibt es in Gasthäusern, Bauernhofcafés oder Schlossgärten zuhauf, in denen man im Sommer gemütlich draußen unter schattigen Bäumen und im Winter kuschelig auf der Tenne vorm Kamin die herrlichen selbstgemachten Torten und kräftigen Bauernstullen mit dem köstlichen Münsterländer Schinken oder mit Mettwurst essen kann, die noch heute nach Kindheit schmecken.
Obwohl es den Kindern in der Schule seit langem abgewöhnt wurde, Münsterländer Platt zu sprechen, ist diese Sprache im täglichen Leben noch sehr präsent und erfährt, wie alle Dialekte eine Art Renaissance. Auch die Münsterländer Sprüche und Lebensweisheiten werden in der Mundart weitergegeben. Sie sind lebensnah und spiegeln den trockenen Humor der Bewohner so gekonnt wieder, dass sich daher einige auch bei den Rezepten in diesem Buch wiederfinden.
List of contents
Rezeptverzeichnis
Hichzeitssuppe
Rindfleisch mit Zwiebelsauce
Bohnensuppe mit Speck
Töttchen
Griebenschmalz
Treberbrot
Speck-Pfannkuchen
Obst-Pfannkuchen
Mühlenteller
Leberwurst
Wurstebrot
Spargel-Variationen
Münsterländer Spargelsalat
Dicke Bohnen mit Speck
Fitzebohneneintopf
Backobst mit Nudeln
Dörrobst selber machen
Krüstchen mit Kartoffelsalat
Grünkohl mit Mettendchen
In Mandelbutter gebratenen Bachforelle
Wildente
Jägerkohl mit Rehleber
Rehrücken
Hasenpfeffer
Struwen
Münsterländer Quarkspeise
Appeltate (Apfelkuchen)
Tante Idas Trüffeltorte
Bauernstuten und Knabbeln
Niejöhrkes
Altbierbowle mit Erdbeeren
Eierlikör
About the author
Barbara Boudon, ist aufgewachsen in Lünen. Die Stadt wird durch den Fluss Lippe geteilt - südlich davon gehört sie zum Ruhrpott und nördlich zum Münsterland. Somit schlägt auch das Herz von Barbara Boudon sowohl für den Ruhrpott, als auch fürs Münsterland. Nach dem "Original Ruhrpott"-Kochbuch, das 2018 in Zusammenarbeit mit Tochter Stephanie entstand, war schnell klar, dass nun das kulinarische Erbe des Münsterlands in einem Buch gewürdigt werden muss. Eine Küche, mit der Barbara Boudon aufgewachsen ist, die sie liebt und schätzt. Familienbesuche in Olfen bei der Verwandtschaft in der "Füchtelner Mühle", einem idyllisch an der Stever gelegenen Gasthaus oder der Verwandtschaft im Forsthaus, Radfahren auf den unzähligen Pättkes vorbei an den Wasserschlössern und Wandern entlang der Stever, durch die Baumberge, die Davert, die Haard oder das Venner Moor standen und stehen nach wie vor auf dem Programm. Man spürt Barbara Boudons Liebe für die Region in jeder Zeile, unzählige im Platt gehörte Lebensweisheiten ihrer Großmutter begleiten sie schon ihr Leben lang. In bestimmten Lebenssituationen kommen sie Barbara Boudon wie von selbst in den Sinn und bieten lebensnah, ganz pragmatische Lösungen an.
Stephanie Streit-Boudon ist in Dortmund aufgewachsen. Die sonntäglichen Mittagessen mit ihren Eltern und Großeltern bei Tante Renate und Onkel Otto sind ihr noch heute in lebhafter Erinnerung. Während der unzähligen Besuche bei den Verwandten verfielen ihre Großmutter und ihre Onkel und Tanten schnell ins Münsterländer Platt, meist um sich anrüchige Witze zu erzählen, die nicht für Kinderohren bestimmt waren. Unzählige Sommerferien verbrachte sie auf dem Ponyhof Schulze Schleithoff in Havixbeck. Da ihre Lieblingscousine Anne und viele Freunde zum Studium nach Münster gingen, lernte Stephanie Streit-Boudon Münster als attraktive Studentenstadt kennen und lieben. Sie heiratete ihren Mann Felix im Schloss Velen, der Familienhund kommt aus Vreden, mit ihren Töchtern besucht sie auch heute noch den "Margarethenhof", ein Ferienbauernhof mit Pferden und Kühen in der Nähe von Steinfurt. Vor zehn Jahren schrieb Stephanie Streit-Boudon für den Überblick Verlag Kritiken über Restaurants im Münsterland, heute verfasst sie regelmäßig Artikel über die Gastronomie und Foodtrends im Münsterland, Ostwestfalen-Lippe und NRW für den in Münster ansässigen WESTFALIUM Verlag. Sie betreibt einen Gourmetservice "La Boudon" in Dortmund und ihren eigenen kleinen Foodblog potculinaire.com.