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Glücksritter - Recherche über meinen Vater

German · Hardback

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Die Herkunft kann man verlassen - aber kann man der eigenen Zeit entkommen?

Der Erzähler und seine Familie sind verreist - und der achtzigjährige Vater hütet das Haus. Nach der Rückkehr finden die Heimkehrer einen beunruhigenden Mailwechsel des Vaters, in dem es um ein Millionenvermögen geht, das nach Deutschland transferiert werden soll. Eine kurze Recherche macht klar: er ist einem Trickbetrüger aufgesessen, der ihn um seine letzten Groschen brachte.

Nach dem Tod des Vaters wird das Ereignis zum Ausgangspunkt für Kleebergs Nachdenken und schließlich eine regelrechten Recherche über ihn. Einen, der in fast asozialen Verhältnissen in den Gassen Frankfurts aufwächst, sich als Vierzehnjähriger alleine durch das zerstörte Land schlagen muss; der sich nach dem Krieg ohne höheren Schulabschluss hocharbeitet, ein Einzelkämpfer, der sich jeder sozialen Zugehörigkeit verweigert.

Ein Mann, der sich zeitlebens nicht von den politischen und gesellschaftlichen Prägungen seiner unter dem Nationalsozialismus verbrachten Kindheit zu lösen vermag. Ein Mann zwischen Vorurteilen, Anstand und Fluchtdrang. Idealistisch, naiv, selbstgenügsam, jähzornig. Einer, dem Geld und Status immens wichtig sind, der aber einmal Erreichtes auch immer wieder zerstört. Einer, der den Sohn zu etwas Besserem machen will, und zu dem der Sohn in ein Hassliebeverhältnis gerät, das von Rivalität, Rachegelüsten, aber auch tiefster Zärtlichkeit geprägt ist - und der im Lauf des Buches merkt, wie gespenstisch viele seiner Verhaltensweisen und Einstellungen denen des Vaters gleichen.

Kleebergs Recherche ist ebenso schonungslose Analyse wie zärtliche Annäherung. Eine Reise durch die Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert. Und eine schmerzhafte Selbstbefragung: Wieviel des Vaters steckt in mir, wieviel der Einstellungen seiner Generation prägten die Republik?

About the author

Michael Kleeberg, geboren 1959 in Stuttgart, lebt als Schriftsteller und Übersetzer (u.a. Marcel Proust, John Dos Passos, Graham Greene, Paul Bowles) in Berlin. Sein Werk (u.a. Ein Garten im Norden, Karlmann, Vaterjahre, Der Idiot des 21. Jahrhunderts) wurde in mehr als ein Dutzend Sprachen übersetzt. Zuletzt erhielt er den Friedrich-Hölderlin-Preis (2015) und den Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung (2016). 2020 erschien sein Buch Glücksritter. Recherche über meinen Vater.

Summary

Die Herkunft kann man verlassen – aber kann man der eigenen Zeit entkommen?

Der Erzähler und seine Familie sind verreist – und der achtzigjährige Vater hütet das Haus. Nach der Rückkehr finden die Heimkehrer einen beunruhigenden Mailwechsel des Vaters, in dem es um ein Millionenvermögen geht, das nach Deutschland transferiert werden soll. Eine kurze Recherche macht klar: er ist einem Trickbetrüger aufgesessen, der ihn um seine letzten Groschen brachte.

Nach dem Tod des Vaters wird das Ereignis zum Ausgangspunkt für Kleebergs Nachdenken und schließlich eine regelrechten Recherche über ihn. Einen, der in fast asozialen Verhältnissen in den Gassen Frankfurts aufwächst, sich als Vierzehnjähriger alleine durch das zerstörte Land schlagen muss; der sich nach dem Krieg ohne höheren Schulabschluss hocharbeitet, ein Einzelkämpfer, der sich jeder sozialen Zugehörigkeit verweigert.

Ein Mann, der sich zeitlebens nicht von den politischen und gesellschaftlichen Prägungen seiner unter dem Nationalsozialismus verbrachten Kindheit zu lösen vermag. Ein Mann zwischen Vorurteilen, Anstand und Fluchtdrang. Idealistisch, naiv, selbstgenügsam, jähzornig. Einer, dem Geld und Status immens wichtig sind, der aber einmal Erreichtes auch immer wieder zerstört. Einer, der den Sohn zu etwas Besserem machen will, und zu dem der Sohn in ein Hassliebeverhältnis gerät, das von Rivalität, Rachegelüsten, aber auch tiefster Zärtlichkeit geprägt ist – und der im Lauf des Buches merkt, wie gespenstisch viele seiner Verhaltensweisen und Einstellungen denen des Vaters gleichen.

Kleebergs Recherche ist ebenso schonungslose Analyse wie zärtliche Annäherung. Eine Reise durch die Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert. Und eine schmerzhafte Selbstbefragung: Wieviel des Vaters steckt in mir, wieviel der Einstellungen seiner Generation prägten die Republik?

Foreword

Die Herkunft kann man verlassen – aber kann man der eigenen Zeit entkommen?

Additional text

Wer Kleebergs Generation angehört, wird so manches wiedererkennen. Und einiges neu sehen. En passant gelingen unterschwellig interessante Generationenskizzen [...]. "Glücksritter" ist ein wunderbares, ein zutiefst wahrhaftiges, grandioses Buch.

Report

Getrieben von dem unbedingten Wunsch, verstehen zu wollen, ohne Rücksicht auf eigene Befindlichkeiten, ist Michael Kleeberg mit "Glücksritter" beides gelungen: eine eindringlich erzählte Geschichte von den 1930er Jahren bis in die 2000er und das Porträt eines Mannes, der trotz aller Widrigkeiten seinen Weg gegangen ist. Katja Weise NDR Hörfunk 20201207

Product details

Authors Michael Kleeberg
Publisher Kiepenheuer & Witsch
 
Languages German
Product format Hardback
Released 20.08.2020
 
EAN 9783869711409
ISBN 978-3-86971-140-9
No. of pages 240
Dimensions 154 mm x 23 mm x 210 mm
Weight 350 g
Illustrations 1 Foto
Subjects Fiction > Narrative literature > Contemporary literature (from 1945)

Familie, Tod, Nachkriegszeit, Deutsche Literatur, Deutschland, Frankfurt am Main, Zweite Hälfte 20. Jahrhundert (1950 bis 1999 n. Chr.), Frankfurt, Familienleben, Vater, Herkunft, Generation, Biografien und Sachliteratur, Vater-Sohn, Nachkriegsgeneration, Michael Kleeberg, Vater-Beziehung, Nachkriegs-Deutschland, auseinandersetzen, Karlmann, Frankfurt-am-Main

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