Description
Product details
Authors | Peter Buwalda |
Assisted by | Gregor Seferens (Translation) |
Publisher | Rowohlt, Hamburg |
Original title | Otmars zonen |
Languages | German |
Product format | Hardback |
Released | 18.05.2021 |
EAN | 9783498001759 |
ISBN | 978-3-498-00175-9 |
No. of pages | 624 |
Dimensions | 151 mm x 50 mm x 218 mm |
Weight | 890 g |
Subjects |
Fiction
> Narrative literature
> Contemporary literature (from 1945)
Liebe, Deutsche Literatur, Musik, Umwelt, Patchwork-Familie, Niederlande, Niederländisch, Sibirien, Zweite Hälfte 20. Jahrhundert (1950 bis 1999 n. Chr.), vaterlos aufwachsen, Russland: Sibirien, Beethoven Klaviersonate opus 111, Insel Sachalin, Erdölbohrungen, leichtlesen, Zweite Hälfte 20. Jahrhundert (ca. 1950 bis ca. 1999) |
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Zerklüftete Familien und Leben
Nach seinem erfolgreichen und preisdotierten Debütroman liegen die Erwartungen am Nachfolger von Peter Buwalda hoch – nun ist der erste Teil einer Trilogie mit 600 Seiten fertig und wird von 111 kapitelweise nach unten gezählt. Ein Panoptikum an kuriosen Charakteren, Bekanntschaften und tiefen seelischen Einblicken. Im Mittelpunkt steht Dolf: Erst alleine mit seiner Mutter zieht später Otmar ein, der die zwei musizierenden Kinder Tosca und Dolf mitbringt – zwei Dolfs wären zu chaotisch, also wird der Erste in Ludwig umgetauft.
Der Inhalt lässt sich ansonsten schwer greifen – es gibt mehrere Handlungsstränge und nach und nach wird eine Charakterstudie aufgerollt, die zahlreiche Themen wie Familienverhältnisse, Alkohol, Missbrauch, sexuelle Ausbeutung und musikalische Hochbegabung umfassen. Auch wird in den Zeiten und Erzählperspektiven gesprungen. Auf der sibirischen Insel Sachalin trifft ein erwachsener Ludwig eine alte Bekannte – die Journalistin Isabelle Orthel will den lokalen Shell-Chef Johan Tromp wegen eines Deliktes in Nigeria konfrontieren und war sexuell mit ihm verbandelt. Und Ludwig ist sich sicher, dass Tromp sein leiblicher Vater ist.
Peter Buwaldas Werk ist von einem opulenten, fantasiereichen und reichhaltig-detaillierten Erzählstil mit zahlreichen Rückblenden, Metaphern und präzisen Beobachtungen geprägt, auf den man sich abseits der Handlung einlassen sollte – hinter jeder Fassade brodelt es gewaltig, stecken vollständige Biografien und irgendwie hängt alles miteinander komplex zusammen, wird aber nur langsam entrollt. Die feinen, wechselnden Perspektiven in Ort, Erzählstimme und Zeit sowie die verschrobenen, aber dicht erschaffenen Charaktere erfordern hohe Aufmerksamkeit und Flexibilität im Lesen. Ein sprachlich hochwertiger und packender, aber nicht ganz einfacher Roman, der am Ende viel Fantasie und Spielraum für den zweiten Teil lässt und bestimmt polarisieren wird. -
Verzwickte Identitätssuche
Otmars Söhne ist der erste Band, der als Trilogie angelegten Romanreihe von Peter Buwalda. Dolfi, alias Ludwig, ist die Hauptperson des Romans. Er stammt aus zerrütteten Familienverhältnissen. Sein ihm unbekannter Vater hat die Mutter vorgeburtlich verlassen und nun ist er bei seinem Stiefvater Otmar untergekommen. Eine bunte Familienmischung und interessante identitätssuche bahnt sich an. Denn auf diesem familiären Hintergrund ist Ludwig immer auf der Suche nach einem Platz im Leben und auch unbewusst auf Vatersuche.
Wer bin ich? Diese große Lebensfrage steht im Hintergrund der als Trilogie angelegten Romans „Otmars Söhne“. Ludwig laviert sich durch Kindheit, Jugend und später bei der Arbeit auf den Erdölfeldern Sibiriens, wo er für die Firma Shell arbeitet. Die Erkundung neuer Erdölfelder mittels seismischer Erschütterungen ist seine Aufgabe. Für mich lag beim Lesen darin eine Parallele zu all den Tiefenbohrungen seiner eigenen Existenz, die der junge Mann indirekt auf der Suche nach sich selbst zu bearbeiten hat. Bei seiner Arbeit in Sibirien kommt Ludwig in Kontakt mit dem Chef der Firma Sakhalin Energy, Johan Tromp, und er hat eine Ahnung, dass dieser vielleicht der verloren gegangene Vater sein könnte.
In Otmars Söhne wird das fragmentarische des Lebens mit all den vielen offenen Fragen, die es in jedem Leben gibt, hervorragend ausgeleuchtet. Insgesamt ist es ein tiefgründiges Werk mit manchen verworrenen Handlungssträngen, die eine hohe Konzentration beim Lesen erfordern. -
Ein etwas anderer Roman
Der Roman "Otmars Söhne" von Peter Buwalda hat mich stellenweise berührt. Er handelt von augenscheinlich banalen Alltagssituationen einer Familie rund um Dolf, dessen Vater seine Mutter verließ als diese im vierten Monat mit Dolf schwanger war, seine Mutter und ihren neuen Lebensgefährten (Dolfs Stiefvater) Otmar sowie dessen Sohn und Tochter. Themen wie das Leben einer alleinerziehenden Mutter und ihres Kindes, die Gründung einer Patchworkfamilie sowie (musikalische) frühkindliche Erziehung und Leistungsdruck spielen eine Rolle. Ebenso reist Dolf nach Siberien und wird auf seiner Reise immer wieder von der eigenen Vergangenheit eingeholt.
Die Charaktere erhalten durch den niedrigschwelligen Erzählstil des Autors und die genaue Beschreibung ihrer Gedanken und Handlungen greifbare Persönlichkeiten. Nicht ganz überzeugt haben mich die teils abrupten zeitlichen Sprünge in der Geschichte. "Zeit" ist im Übrigen ein ganz gutes Stichwort: Ich habe diesen Roman nicht als einen empfunden, der mich über einen längeren Zeitraum gefesselt hätte. Ich musste ihm etwas Geduld geben, fand einige Stellen etwas langatmig und habe diese daher nur quergelesen. Andere Passagen fand ich dann aber wieder sehr tiefgründig, weshalb ich diese dann nicht nur überflogen, sondern gerne richtig gelesen habe. Insgesamt bekommt dieser Roman von mir daher eine gemischte Bewertung.
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