Description
Product details
Authors | Tanja Paar |
Publisher | Haymon Verlag |
Languages | German |
Product format | Hardback |
Released | 08.09.2020 |
EAN | 9783709981122 |
ISBN | 978-3-7099-8112-2 |
No. of pages | 300 |
Dimensions | 161 mm x 26 mm x 211 mm |
Weight | 433 g |
Subjects |
Fiction
> Narrative literature
> Contemporary literature (from 1945)
Erdöl, Deutsche Literatur, Eisenbahn, Emanzipation, Auswandern, Mesopotamien, Wien, Erster Weltkrieg, Irak, Österreich, Heimat, Kurden, Anatolien, Türkei, Erste Hälfte 20. Jahrhundert (1900 bis 1950 n. Chr.), Fin de Siècle, Gertrude Bell, starke Frau, Jahrhundertwende, Identität, Bagdad, Gleichberechtigung, Osmanisches Reich, Belletristische Darstellung, Erzählende Literatur, Haymon Grundrabatt, Konstantinopel, Frauenfigur, Atatürk, Bagdadbahn, Kurdistan, Muttersprache, Justizpalastbrand, Heimwehr, eintauchen, Erste Republik, Ölboom, weibliche Protagonistin, Posttraumtische Störung, Schutzbund, Stambul, PTDS, Kirkuk, Instanbul, Februarkämpfe |
Customer reviews
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Hoffnungsvolle Geschichte einer starken Frau
Geschrieben ist das Buch mit ausgesprochen viel Gefühl und Emotionen zwischen den Zeilen, und ds ist für mich das herausragende an diesem Buch.
Man fühlt so richtig mit - man wird in den Bann gezogen.
Ohne diesem tiefgehenden Schreibstil, hätte mich das Buch nicht so in den Bann gezogen. Inhaltlich ist es auch recht interessant, aber für mich wäre das zu wenig gewesen. Ein bisschen wir Tausend und eine Nacht.
Schön finde ich auch, dass man das Zerbröckeln der Familie richtig gut dargestellt bekommen hat - man hat einfach alles hautnah miterlebt. -
Luft nach oben
Ende des 19. Jahrhunderts schafft es Maria, allein und hochschwanger, nach Anatolien/Türkei zu fahren, um den Vater des Kindes zu finden. Zu dieser Zeit ist das etwas absolut Ungewöhnliches, was sie schafft. Auch in Anatolien lebt sie ein für diese Zeit sehr ungewöhnliches Leben. Erst nach dem dritten Kind, welches stirbt, heiratet sie den Vater der Kinder. Bis dahin und auch danach bleibt sie eine starke und sehr eigenwillige Frau.
Das Buch beginnt ganz stark. Da ist zum einen Maria, die eine interessante Figur ist. Da ist zum anderen die damalige Situation in Anatolien und das Spiel der verschiedenen Mächte, die dort das Sagen haben wollen. Die Einheimischen werden übergangen und als billige Arbeitskräfte gebraucht. Außerdem gibt es eine wunderbare Beschreibung der Natur des Landes. Leider lassen genau diese Stärken im Verlauf des Buches sehr nach. Der erste Weltkrieg greift in das Leben der Familie ein. Sie müssen gegen ihren Willen in ihr Heimatland Österreich zurück, was Maria nie ganz verkraften wird. Ihre Kinder entwickeln sich – mit Ausnahme ihrer Tochter – eher zum schwächeren. Und genau damit beginnt auch das Buch zu schwächeln. Besonders im zweiten Teil gibt es definitiv noch sehr viel Luft nach oben, da hat mich die Geschichte überhaupt nicht mehr mitgenommen. -
Zu viel gewollt
Das Buch "Die zitternde Welt" von Tanja Paar beschreibt das Leben einer Familie zu Zeiten großer Umbrüche in der Weltgeschichte.
Die aus einen österreichischen Dorf stammende Maria reist 1896 hochschwanger nach Anatolien um sich dort dem nichts ahnenden werdenden Vater Wilhelm anzuschließen. Dort baut sie sich mit ihm ein neues Leben, fernab von österreichischen Konventionen auf. Durch Wilhelms Tätigkeit beim Bau der Bagdadbahn gilt die Familie in Anatolien als wohlhabend und genießt einen gewissen Luxus. Trotz kleinerer Probleme leben die beiden mit den drei Kindern Hans, Erich und Irmgard dort sehr glücklich und unbeschwert.
Diese unbeschwerte Zeit endet mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges abrupt. Die Familie muss Anatolien verlassen und zurück nach Österreich gehen. Um der Gefahr zu entgehen, dass die beiden Söhne Hans und Erich eingezogen werden, bekommen sie neue Identitäten und versuchen ihr Glück auf sich allein gestellt.
Während Hans den Krieg nicht überlebt, kehrt Erich schwer traumatisiert und drogenabhängig zurück. Aus der einst lebensfrohen Maria ist eine stark verbitterte Frau geworden, der alles was ihr im Leben wichtig war genommen wurde.
Insgesamt hat mir die Handlung des Buches ganz gut gefallen. Da die Autorin allerdings die Geschehnisse von 46 Jahren auf nicht einmal 300 Seiten unterbringt, fehlt der Geschichte meiner Meinung nach die Tiefe. Sobald man sich in eine Handlung eingelesen hat und mit den Charakteren fühlen kann, kommt es meist zu einem Zeitsprung. Völlig aus dem Konzept gebracht, muss sich der Leser dann erst wieder einlesen und sich in die neue Situation hineindenken. Dies hat zumindest bei mir dazu geführt, dass ich das Buch mehrfach aus der Hand gelegt habe.
Schade, denn zwischendrin zeigt die Autorin immer wieder sehr gut, dass sie es versteht den Charakteren Tiefe zu verleihen und den Leser damit zu fesseln.
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Zitternde, aber selbstbestimmte Welt
Die Farben des Covers haben mich direkt beim ersten Hinsehen angesprochen und als ich dann die Finesse bemerkte, dass das Covermotiv auf dem Kopft steht, war ich noch neugieriger, was sich dahinter verbirgt.
Über die Thematik der Bagdadbahn und die damit zusammenhängenden Ereignissen habe ich bisher wenig gelesen. Daher war mein Interesse auch inhaltlich geweckt.
Die Charaktere Maria und Wilhelm weisen Ecken und Kanten auf, was sie aber authentischer und auch irgendwie liebenswert macht. Man merkt auf jeden Fall, dass Sie mit Ihrem Denken und Handeln Ihrer Zeit deutlich voraus sind.
Ein schönes Detail ist, dass man den Reiseweg von Maria anhand einer sich im Buch befindenden Karte nachverfolgen kann.
Durch die politischen Umbrüche dieser Zeit gerät Marias und Wilhelms Welt allerdings ins zittern, sodass dem Roman auch eine gewisse Spannung innewohnt.
Die Handlung ist nicht aufgeregt, jedoch dadurch keinesfalls langweilig! Es werden viele "alltägliche" Szenen aus dem Leben von Maria und Wilhelm geschildert, die man als leichtere Unterhaltung aber sehr schön lesen kann.
Beim Lesen bekommt man das Gefühl, als würde man selbst an der Reise und an dem Leben in der Türkei teilnehmen.
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