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Während Religionsgemeinschaften häufig zugeschrieben wird, inhärent demokratieaffin oder demokratiefeindlich zu sein, stehen sie tatsächlich in einer komplexen wechselseitigen Beziehung zu ihrer Gesellschaft. Ob eine religiöse Gemeinschaft ein liberaldemokratisches politisches System bejaht, wird entscheidend von der Erfahrung religiöser Freiheit in diesem System abhängen. Religionspolitik kann hier ansetzen und durch die kooperative Einbindung der Religionsgemeinschaften Anreizstrukturen schaffen, innerhalb derer ein demokratie- und liberalismusfreundliches religiöses Ethos gefördert wird. Theologische Vorbehalte gegenüber dem demokratischen Staat können so durch positive praktische Erfahrungen mit Politik und Rechtsordnung überwunden werden. Am Beispiel der Kooperation von Staat und Kirchen in der westdeutschen Bildungs- und Verteidigungspolitik nach 1945 zeichnet Fabian Poetke eine erfolgreiche Integrationsentwicklung dieser Art nach.
About the author
Fabian Poetke ist Politikwissenschaftler und lebt und arbeitet in München.
Summary
Während Religionsgemeinschaften häufig zugeschrieben wird, inhärent demokratieaffin oder demokratiefeindlich zu sein, stehen sie tatsächlich in einer komplexen wechselseitigen Beziehung zu ihrer Gesellschaft. Ob eine religiöse Gemeinschaft ein liberaldemokratisches politisches System bejaht, wird entscheidend von der Erfahrung religiöser Freiheit in diesem System abhängen. Religionspolitik kann hier ansetzen und durch die kooperative Einbindung der Religionsgemeinschaften Anreizstrukturen schaffen, innerhalb derer ein demokratie- und liberalismusfreundliches religiöses Ethos gefördert wird. Theologische Vorbehalte gegenüber dem demokratischen Staat können so durch positive praktische Erfahrungen mit Politik und Rechtsordnung überwunden werden. Am Beispiel der Kooperation von Staat und Kirchen in der westdeutschen Bildungs- und Verteidigungspolitik nach 1945 zeichnet Fabian Poetke eine erfolgreiche Integrationsentwicklung dieser Art nach.
Foreword
Religionsgemeinschaften stehen in einer komplexen wechselseitigen Einflussbeziehung zu ihrer gesellschaftlichen Umwelt. Ob eine religiöse Gemeinschaft ein liberaldemokratisches politisches System bejaht, hängt entscheidend von der Erfahrung religiöser Freiheit in diesem System ab. Religionspolitik kann hier ansetzen, theologische Vorbehalte gegenüber dem demokratischen Staat können durch positive praktische Erfahrungen mit Politik und Rechtsordnung überwunden werden. Am Beispiel westdeutscher Religionspolitik nach 1945 wird eine erfolgreiche Integrationsentwicklung dieser Art nachgezeichnet.