Description
Product details
Authors | Kristin Harmel |
Assisted by | Veronika Dünninger (Translation) |
Publisher | Droemer/Knaur |
Original title | The Winemaker's Wife |
Languages | German |
Product format | Paperback / Softback |
Released | 02.11.2020 |
EAN | 9783426227121 |
ISBN | 978-3-426-22712-1 |
No. of pages | 384 |
Dimensions | 136 mm x 25 mm x 211 mm |
Weight | 353 g |
Subjects |
Fiction
> Narrative literature
> Contemporary literature (from 1945)
Zweiter Weltkrieg, Deutsche Literatur, Verrat, USA, Frankreich, Champagne, Familiengeheimnis, Generation, Familiengeschichte, Weingut, Familiensaga, Zweiter Weltkrieg - Periode (1939 bis 1945), Familiengeschichten, Résistance, Champagne-Ardenne, eintauchen, ca. 1938 bis ca. 1946 (Zeitraum des Zweiten Weltkriegs), Solange am Himmel Sterne stehen, leichtlesen |
Customer reviews
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Großartiger Schicksalsroman einer Winzerfamilie im 2. Weltkrieg - hat mich emotional sehr aufgewühlt
Buchinhalt:
Frankreich zur Zeit des 2. Weltkriegs: Zusammen mit seinem Kellermeister Théo und dessen Frau Céline versteckt der Winzer Michel auf seinem Weingut in der Champagne Waffen für die Résistance und jüdische Flüchtlinge. Als seine Frau Inès herausfindet, dass Michel mit Céline ein Verhältnis hat, lässt sie sich zu einer Tat hinreißen, die das Schicksal des Weinguts und seiner Bewohner für immer nachhaltig verändert.
70 Jahre später reist die junge Liv mit ihrer Großmutter ebenfalls in die Champagne – was sie nicht weiß: die Reise ist eine Reise in die Vergangenheit ihrer Großmutter und in ihre eigene….
Persönlicher Eindruck:
Mit „Das letzte Licht des Tages“ ist der Autorin ein wahrhaft tiefschürfender, emotional aufwühlender Schicksalsroman gelungen, der beim Leser für schlaflose Nächte und Nachdenken sorgt. Schauplatz ist das Weingut Chauveau, Wiege erlesener Weine und edlen Champagners – und das Zuhause von Michel und seiner Ehefrau Inès.
Während Michel für seinen Wein lebt und in Kellermeister Théo und dessen Frau Céline Gleichgesinnte gefunden hat, hat Inès kein Händchen dafür und liebt stattdessen das Savoir Vivre in der Stadt. Als Inès eines Tages dahinter kommt, dass ihr Ehemann Waffen und auch Flüchtlinge in den verzweigten unterirdischen Kellern versteckt, entscheidet sie sich für ihren Gatten, lässt sich aber zu einer schwerwiegenden Tat hinreißen, als sie dahinter kommt, dass Michel in Céline eine Seelenverwandte sieht und mit ihr ein Verhältnis hat.
Der Autorin gelingt es vortrefflich, die Champagne vor dem inneren Auge des Lesers sichtbar zu machen, die handelnden Personen entwickeln sich im Laufe des Romans nachvollziehbar und nehmen den Leser mit in eine dunkle Zeit europäischer Geschichte. Dabei stehen Themen wie persönliche Schuld und deren Auswirkungen sowie Sühne für das, was sich nicht mehr ändern lässt, im Vordergrund.
Hauptfigur ist unbestritten Inès, die mit ihrem Tun das Schicksal aller Bewohner des Weinguts für immer verändert. Sie büßt ein Leben lang für das, was durch ihre Tat entstand. Es sei dahingestellt, ob man sie dafür hasst, mit ihr Mitleid hat oder Teile ihrer Handlungen eventuell nachvollziehen kann – ich war von Anfang bis Ende gefesselt von dem, was die Geschichte bietet. In meinen Augen steigert sich der Spannungsbogen im Lauf der Handlung aufs Äußerste und hält am Ende mehrere spannende Wendungen bereit, die bis zum Schluss mehrere Aha-Effekte liefern.
Die Geschichte spielt in zwei Zeitlinien, die sich gegen Ende zu einer vereinen. Gemeinsam mit Liv, jener Enkelin, die sich zusammen mit ihrer Großmutter auf eine Reise zu den Stätten aus deren Jugend begibt, erfährt man als Leser Stück für Stück die Details, die den Roman schließlich zu Livs eigener Geschichte machen. Dabei spielen Liebe und Verrat, Sühne und Tod, aber auch Hoffnung und Neuanfang eine tragende Rolle.
Eine absolute Leseempfehlung für alle, die Wert legen auf tiefgründige, oft auch nicht wirklich leichte Kost. Denn der Roman ist kein Buch, das man mal so zwischendurch weg liest. Man muss sich schon darauf einlassen, um sich seiner ganzen Fülle auch wirklich bewusst zu werden.
Insgesamt war der Roman für mich ganz große Erzählkunst, bei der sich am Ende alle Puzzleteile zu einem stimmigen Ganzen vereinen, so dass ich abschließend nur eins sagen kann: Wow! -
Enttäuscht
Frankreich 1940, die Nazis sind einmarschiert und ein Weingut in der Champagne wird in den Widerstand einbezogen.
Frankreich 2019, die 99-jährige Amerikanerin Edith kommt mit ihrer Enkelin Liv nach Frankreich und besucht die Champagne.
Ich fange mit dem Positiven an. Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen und die kurzen Kapitel wechseln sich ab. Zur Vereinfachung steht über jedem Kapitel noch die Jahreszahl sowie die „Hauptperson“, um deren Sicht es in diesem Kapitel geht. Das alles ist gut lesbar und verlangt überhaupt keine Mühen, kein Nachdenken, keine geistige Anstrengung. Einfache Unterhaltung pur. Das Cover ist schön gestaltet – für das Genre sehr typisch. Passt aber nicht unbedingt zum Inhalt des Buches, speziell zu den Zeiten des II. Weltkrieges.
Damit bin ich aber schon fertig, denn der Rest ist absolut enttäuschend. Ich habe etwas anderes erwartet, ein Buch mit Tiefgang, der besonders der Zeit des Widerstandes gerecht wird. Statt dessen bekam ich eine – Entschuldigung – Schmonzette (ich verstehe das Lob über die Autorin überhaupt nicht). Da ist Michel, der Weingutsbesitzer, der sich aufführt wie ein hochedler Adliger und eine Frau sucht, die eine dumme Tussi (auch wenn es den Begriff da noch gar nicht gab) ist. Schön aussehend, im Kopf nicht sehr hell – mehr wird nicht verlangt. Und Ines ist genau das. Eltern gestorben, sie lebt bei einer Freundin, die mit ihrem Mann ein Bistro führt. Trotzdem arbeitet Ines nur ab und zu mal mit, wenn sie gerade Geld braucht. Ansonsten führt sie das Leben einer verwöhnten Prinzessin und Michel ist der Mann der Träume, denn sie kann weiterleben, ohne was zu tun. Ein Jahr nach der Heirat ist Frankreich im Krieg und plötzlich verlangt Michel, dass Ines arbeitet. Oh Gott – warum das denn nun? Und sie soll auch noch in kürzester Zeit alles richtig lernen und können, nur keiner gibt ihr die Zeit. Wie realistisch ist das auf einmal? Er dreht total durch, als sie nach einem halben Jahr plötzlich das Auto nimmt und ihre Freundin besucht (mal ganz davon abgesehen, dass mich gewundert hat, dass die Franzosen noch über Jahre ihre Privatautos besaßen, herumfahren konnten und das Benzin auch nicht rationiert war). Nicht dass die Frau am nächsten Tag fehlt – nein, das Auto wird dringend gebraucht. Großer Krach – wie kann sie nur! Und so unrealistisch und so klischeebehaftet geht es weiter. Keine der Hauptfiguren ist ein wenig realitätsnah und sympathisch. Leider kann ich das nicht näher ausführen, ohne zu spoilern.
Und selbst in der Gegenwart: die Großmutter wird als exzentrisch beschrieben, eigentlich ist sie aber ein ziemliches Ekel. Und die erwachsene Enkelin nimmt alles klag- und widerspruchslos hin. Und dann kommen noch solche Sätze wie: sein Blut tränkte die Erde des Weinberges. Sorry – würg.
Mit viel gutem Willen und Zugeständnissen an das Genre vergebe ich meine Punkte. -
Reise in die Vergangenheit
Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. In dem Vergangenheitsstrang erleben wir Ines, die seit fast einem Jahr mit dem Weingutbesitzer Michel verheiratet ist. Michels Urgroßvater hatte unter dem Anwesen ein Geflecht von Kellern angelegt. Nach dem Frankreich Deutschland den Krieg erklärt hat, versteckten sie in den geheimen Kellerräumen Kisten mit Wein, Champagner und Wertsachen. Als nach der Mobilmachung die Arbeitskräfte knapp wurden, musste Ines mit zufassen, was ihr nicht gut gelang. Michel gab Ines immer das Gefühl unwichtig zu sein und vertraute mehr Céline, der Frau des Kellermeisters. Nach außen hielt er sich an die Vorschriften, aber insgeheim versteckte er Flüchtlinge und Waffen für die Résistance. Doch dann begeht Ines einen folgenschweren Fehler, der das Leben aller verändert.
Im Gegenwartsstrang treffen wir auf Liv. Ihr Ehemann Eric hat sich von ihr nach 12 Ehejahren getrennt. Vor einem Jahr hat Eric Liv geraten ihren Job aufzugeben, doch dies war ein Fehler, denn jetzt steht sie vor dem Nichts. Zum Glück hat sie ihre Grandma Edith, die sie von New York nach Paris holt. Nachdem Liv sich einige Tage in Paris aufgehalten hat, reist sie mit Grandma Edith und dem jungen Anwalt Julien Cohn nach Reims. Liv ist erpicht darauf zu erfahren, was sie hier eigentlich taten. Die Reise führt sie in die Vergangenheit des Weinguts Chauveau. Stück für Stück erfährt Liv mehr über die dramatische Geschichte ihrer Familie.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und angenehm zu lesen. Wieder bedient sich Kristin Harmel verschiedener Schicksale zur Zeit des zweiten Weltkrieges. Sehr deutlich wird erkennbar wie es den Menschen im Krieg erging; was diese Zeit mit ihnen machte und was es für sie bedeutete. Der Spannungsbogen steigert sich sehr langsam, bis er im letzten Drittel den Höhepunkt erreicht. Die beiden Zeitstränge wechseln sich ab, dies ist gut erkennbar in den Überschriften. Gleichzeitig wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Jeweils von Inès und Céline, sowie in der Gegenwart von Liv, so dass die Geschichte hautnah erlebbar wird, gleichwohl weiß man teilweise als Leser mehr wie die Protagonisten.
Obwohl ich zu Beginn die Beschreibungen der Champagnerherstellung etwas zu ausschweifend fand, hat mich doch insgesamt die Geschichte, gerade im letzten Drittel gepackt. Ein emotionaler Roman, der mich am Ende noch überraschen konnte.
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