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Offizielle Auslandbesuche von Kriegsschiffen oder Flottenverbänden haben eine lange Geschichte. Die Besuchsschiffe waren dabei immer die Repräsentanten ihres jeweiligen Staates und deren Politik. Auslandbesuche haben somit in ihren Zielen stets unterschiedlichen Charakter. In der Vergangenheit und heute dienen sie der Freundschaft und der gegenseitigen Zusammenarbeit der friedlichen Staaten bzw. der bestehenden Militärbündnisse. Die Geschichte hat gezeigt, dass sie durchaus auch zur Durchsetzung einseitiger politischer und militärischer Ziele genutzt wurden.
Seit 1981 kamen über die sowjetische bzw. russische Seekriegsflotte nur wenige Neuerscheinungen auf den Büchermarkt. Der Autor versucht deshalb im vorliegenden Buch den Verlauf der offiziellen und inoffiziellen Auslandsbesuche der sowjetischen und heute der russischen Seekriegsflotte zu beschreiben. Es wird in historischer Reihenfolge die Besuchstätigkeit dieser Flotte aufgelistet. An Hand historischer und aktueller Tatsachen wird belegt, wie vor allem die Sowjetunion versucht hat, einerseits ihre "Botschafter in Uniform" in die Politik einer kommunistischen Weltherrschaft einzubinden und andererseits in den verschiedenen Zeitabschnitten ab 1953 politische Anerkennung in der Welt außerhalb der Atombombenbedrohung zu erreichen. Der Autor verzichtet im Wesentlichen auf eine Zusammenstellung der taktisch-technischen Daten der Besuchsschiffe, denn diese sind weitgehend in unterschiedlichster Periodika dem Leser bekannt. Inhaltlich wurde auf die Schiffsklassen, den NATO-Vergleich, den Bauprojektnummern, den Flottenzugehörigkeiten und den Verbandskommandeuren Wert gelegt. Der Leser kann daran erkennen, dass während des kalten Krieges und den Zeiten der Hochrüstung der sich gegenüberstehenden politischen und militärischen Systeme die neuesten und kampfstärksten Schiffseinheiten Auslandsbesuche wahrnahmen. Im Gegensatz dazu sind es heute Schiffe, die schon seit mehr als zehn Jahren Besuchstätigkeiten durchführen und damit Ausdruck für die großen Probleme Russlands zur Erneuerung und Modernisierung ihrer Seekriegsflotte sind. Einen besonderen Platz nehmen die Beziehengen Deutschlands bzw. der ehemaligen DDR mit der Sowjetunion und heute Deutschlands mit der Russischen Föderation ein.