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Der Begriff der globalen Gesundheit stand lange für den Kampf gegen Pocken, die Bereitstellung von Antibiotika und Impfungen gegen Infektionskrankheiten. Im Laufe der letzten dreißig Jahre wurde jedoch deutlich, dass Gesundheit wesentlich mehr ist als die Wunder der modernen Medizin. Sie ist das Ergebnis des komplexen Zusammenspiels zwischen körperlicher Verfassung und Umwelt, Gesellschaft und sozialer Umgebung sowie individuellen Erfahrungen mit Krankheiten und Verletzungen.
Noch haben längst nicht alle Menschen Anteil am medizinischen Fortschritt. Viele leben noch immer ohne ausreichende Versorgung mit Nahrung, sauberem Wasser, sanitären Einrichtungen und Elektrizität. Weltweit sind neue Viren und vergessen geglaubte Seuchen auf dem Vormarsch. Allein AIDS kostete bislang annähernd 14 Millionen Menschen das Leben. Tabakkonsum, Zivilisationskrankheiten, Stress und Umweltschäden machen immer mehr Menschen krank.
Gro Harlem Brundtland zeigt an eindrückli chen Beispielen, dass es sich in jedem Fall auszahlt, in die Gesundheit zu investieren. Sie fordert, vorhandenes Wissen systematisch einzusetzen, die allgemeinen Lebensbedingungen weiter zu verbessern und allen Menschen eine gerecht finanzierte medizinische Versorgung zukommen zu lassen. Gute Gesundheit ermöglicht ein sozial erfülltes und produktives Leben und trägt damit wesentlich zur gesellschaftlichen und ökonomischen Entwicklung eines Landes bei.
In den internationalen Reports berichten William D. Novelli vom Kampf der Nikotingegner gegen Tabakkonzerne in den USA, Robert Davies von Gesundheitspartnerschaften mit der freien Wirtschaft, Rodrigo Guerrero von der Verbrechensbekämpfung als Gesundheitspolitik in einer kolumbianischen Stadt, Alfred Rütten über das Projekt "Gesunde Region Westsachsen" und Susanne Moebus und Wolfgang Bödeker über Merkwürdigkeiten des deutschen Grsundheitssystems.